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In China dürfen Kinder nur noch 3 Stunden pro Woche online spielen

Update vom 2. September 2021: Die neue Regelung zum beschränkten Online-Spielen für Menschen unter 18 Jahren in China stammt nicht von einem neuen Gesetz. Es handelt sich stattdessen vielmehr um eine Branchenverordnung, die von der National Press and Publication Administration (NPPA) verabschiedet wurde.

Außerdem stellen die neuen Regelungen in erster Linie eine (drastische) Verschärfung bereits existierender Regulierungen dar. Seit 2019 galt nämlich bereits, dass Minderjährige an Wochentagen nur anderthalb Stunden und am Wochenende sowie an Feiertagen nur drei Stunden online spielen dürfen.

China ist auch nicht als Ganzes komplett anti-Gaming eingestellt. Immerhin wird regional viel Geld in eSports gepumpt und zum Beispiel das Genshin Impact-Entwicklerstudio MiHoYo ist ein wichtiger Teil der Wirtschaft von Shanghai. Weiterführende Infos findet ihr unter anderem hier bei Kotaku.

Wir haben die Originalmeldung vom 31. August 2021 entsprechend angepasst:

In China werden neue Regeln für das Spielen von Online-Videospielen aufgestellt: Alle unter 18 Jahren dürfen nur noch drei Stunden in der Woche Online-Games spielen. Unter der Woche gar nicht, sondern nur noch Freitag, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen. Dabei geht es nur um Online-Spiele, offline darf offiziell noch länger und mehr gezockt werden.

China verbietet Kindern und Jugendlichen, länger online zu spielen

Darum geht’s: Der chinesischen Regierung sind zumindest einige Videospiele ein Dorn im Auge. Insbesondere haben es die Gesetzgeber auf Free-2-Play-Spiele mit Mechaniken, die süchtig machen können, abgesehen. Darum gibt es jetzt neue Regelungen für alle, die noch nicht volljährig sind. Damit soll die Spielsucht eingedämmt und Druck auf Konzerne erhöht werden.

Das sind die neuen Regeln: Wer noch keine 18 Jahre alt ist, darf in China künftig nur noch maximal drei Stunden in der Woche online spielen. Montag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag müssen die Geräte komplett aus beziehungsweise offline bleiben, es sei denn es handelt sich um Feiertage. Gezockt werden darf nämlich nur noch Freitag, Samstag und Sonntag, und zwar jeweils für nur eine Stunde. Auch die Uhrzeit wurde auf zwischen 20 und 21 Uhr festgelegt.

Wie soll das funktionieren? Die Überprüfung dieser Regelungen gestaltet sich offenbar sehr einfach. In China müssen sich Spieler*innen nämlich wohl immer mit ihren Ausweisdaten anmelden, um online spielen zu können. Außerdem gibt es auch schon Bestrebungen, mit Gesichtserkennungssoftware abzusichern, dass die spielenden Personen auch zu den Daten passen.

Darum gibt es die Regeln: Die chinesische Regierung sieht Online-Spiele zumindest teilweise als Problem an. Sie wurden zum Beispiel schon von einer staatlichen Zeitung als „elektronische Drogen“ und „geistiges Opium“ bezeichnet. Laut einer staatlichen Nachrichtenagentur geht es aber vor allem darum, der Spielsucht Einhalt zu gebieten.

Die Reaktionen auf die neuen Regelungen fallen sehr unterschiedlich aus. Offenbar gehört die Maßnahme zu den aktuell am meisten kommentierten Themen in den chinesischen Medien und Netzwerken. Dabei scheint es einige Eltern zu geben, die Verständnis für die harten Maßnahmen haben, während sie von vielen anderen als viel zu krass kritisiert werden.

Was denkt ihr über solche Regelungen? Würdet ihr dann einfach immer nur noch offline spielen? Schreibt es uns in die Kommentare.

David Molke

Wenn er nicht gerade im Titan über virtuelle Schlachtfelder stapft, wird der Bauernhof bewirtschaftet, Hyrule gerettet oder Hades sicherer gemacht. Generell für fast alles vom Indie bis Grafik-Highlight zu haben.
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