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City of Steam: Vorschau mit Eindrücken aus der Beta

Wer auf der Suche nach einem Online-Rollenspiel für zwischendurch ist, liegt mit dem Titel City of Steam genau richtig. Das von dem Entwicklerstudio Mechanist Games präsentierte Spiel kommt fast vollständig ohne Download aus und kann so von jedem Computer aus im Browser gespielt werden, womit die Entwickler eindrucksvoll beweisen, was heutzutage alles schon im Bereich Browsergames möglich ist. Lediglich das Unity-Web-Plugin wird zum Spielen benötigt. Die Vorfreude auf ein vollständiges Online-Rollenspiel sollte sich jedoch in Grenzen halten, denn auch City of Steam zeigt einige Schwachstellen, welche zumindest für Coregamer recht gravierend sein können und den Spielspaß langfristig trüben. Trotzdem ist das Spiel mit einer Mischung aus Magie und Technologie einen Blick wert, wie euch unser Neuzugang Rene Last in dieser Vorschau zeigt.

Beginn der Handlung

City of Steam ist, wie der Name bereits vermuten lässt, im Steampunk-Genre angesiedelt, welches als Hauptaugenmerke Maschinen, Dampf und Magie verbindet. So treffen wir auf unserer Reise nicht nur Dampfmaschinen, sondern auch auf Dämonen, Drachen und Geister. Die Handlungen des Games spielen in einer recht untypischen Umgebung. Anders als in den meisten Rollenspielen bewegt Ihr euch nicht in einer Fantasy-Umgebung, sondern erkundet eine recht düstere Welt im Industriezeitalter. Geprägt von Umweltverschmutzung und Maschinen, überlagern dementsprechend auch das gesamte Spiel über die eher grauen Farben, was die Stimmung und Handlung jedoch perfekt einfängt. Zu Beginn erstellt man sich aber bekannterweise erst mal einen eigenen Charakter. Zur Auswahl stehen dabei insgesamt vier verschiedene Klassen, welche vom Techniker, über den Magier und Ritter, bis zum Schützen reichen. Anschließend kann man sich für eine der neun Rassen entscheiden – auf ihnen bauen spätere Quests auf. Diese sehen auf den ersten Blick zwar alle irgendwie menschlich oder elfisch aus, variieren aber durch ihre Hintergrundstory, die auch im Spiel zum Tragen kommt. Sobald man seinen Charakter erstellt hat, durchläuft man ein kleines Tutorial in Form der eigenen Vorgeschichte und lernt dabei Schritt für Schritt die große Stadt Nexus kennen. Diese wird nämlich gerade von einigen Höllenwesen belagert, worauf sich der uralte Beschützer der Stadt aktivierte und zum Gegenschlag ausholte. Im Chaos des daraus resultierenden Krieges finden wir uns nun wieder und beginnen unser Abenteuer mit der Flucht aus unserem Zuhause und der Suche nach unserer Familie. Man bewegt sich dabei ausschließlich innerhalb der Stadtmauern, die Kämpfe finden lediglich in Instanzen statt und können entweder alleine oder in einer Gruppe bestritten werden.

Das Gameplay von City of Steam

Dank der angewendeten Streaming-Technologie bewegt man sich recht flüssig durch die eher kompakte Spielewelt. Ladezeiten fallen gegenüber anderen Spielen recht kurz aus und sollen somit auch Spieler ansprechen, die über eine schwächere Internetverbindung verfügen. Grafisch sollte man keine allzu hohen Ansprüche stellen. Um einen reibungslosen Spielablauf zu garantieren, verzichtet man auf viele Polygone und hochauflösende Texturen. Jedoch wird bei City of Steam viel Wert auf Details gelegt, sodass die Spielwelt dennoch sehr stimmig aufgebaut ist. Zu sehen bekommt man solche Details zum Beispiel an vorbeifliegenden Luftschiffen oder bei der Veränderung der eigenen Ausrüstung wie zum Beispiel durch Schilde, an denen man Dornen oder andere Zusätze anbringen kann. Angefangen bei nicht vertonten Dialogen beginnen wir also unsere Reise durch die Stadt Nexus, um die es sich im Großen und Ganzen hauptsächlich im Spiel dreht. Unsere Aufgabe besteht nun darin zu entscheiden, ob wir die Stadt neu aufbauen oder vernichten wollen. Zudem gibt es im Spiel keine richtigen Bossgegner, vielmehr dreht sich die Handlung um die eigene Familiengeschichte und den Ausbau des eigenen Heims. Auch hier zeigt City of Steam eine Schwäche, denn mit der Hintergrundgeschichte der eigenen Sippe kann der Spieler kaum etwas anfangen und so wird diese eher zweitrangig. Auch das Talentsystem des Online-Rollenspiels kann kaum überzeugen. Im Spiel stehen drei Talentbäume zur Verfügung, wobei sich der Spieler im Verlauf der Handlung auf lediglich zwei spezialisiert, wohingegen das Upgrade der Ausrüstung durch Gegenstände vorgenommen wird, die man zumeist in Dungeons findet. Weitere Mängel zeigen auch die Quests, da diese fast ausschließlich aus simplen Kill- oder  Sammel-Missionen bestehen und so die Vielfalt ziemlich einschränken. Eine nette, wenn auch kurzweilige Abwechslung, bietet das Benutzen der dampfgetriebenen Motorräder, mit denen man die Stadt unsicher machen kann. Zudem bietet das Spiel eine Schnellreise-Funktion, um besser von einem Ort zum anderen zu gelangen. Die Kämpfe laufen wie gewohnt halbrundenbasiert ab. Ihr wählt euren Gegner aus und zündet eure Attacken. Flächenschaden trifft natürlich alle Feinde in der näheren Umgebung.

Technik & Bezahlmodell

Wie bereits zu Beginn erwähnt, handelt es sich bei City of Steam um einen Mix aus Browsergame und echtem Online-Rollenspiel. So kommt das Game mit einem nur minimalen Downloadaufwand aus und erhält alle relevanten Inhalte bequem aus dem Internet gestreamt. Leider wird dadurch das optische Potenzial eingeschränkt und City of Steam präsentiert sich so sehr altbacken. Fans toller Grafik werden hier wohl keine Freude haben. Zwar punktet das Spiel durch eine hohe Auflösung und tolle Lichteffekte, doch es fehlt an Polygonen und die Texturen sind auch mehr als nur matschig. Dafür benötigt Ihr nur mittlere Hardware und eine DSL-Internetverbindung, um das Browser-MMORPG spielen zu können. Einen müden Cent müsst ihr für City of Steam auch nicht ausgeben, da das Spiel mit einem modernen Free-2-Play-Modell erscheint. Finanziert wird das Ganze über einen Item-Shop, der allerdings nur kosmetische Verbesserungen und Boosts beinhalten wird.

Unser Ausblick

Freunde von Online-Rollenspielen, die auf der Suche nach ein wenig Zeitvertreib für zwischendurch sind, kommen bei City of Steam bestimmt voll auf ihre Kosten. Vor allem das nahezu downloadfreie Spielen, welches man bequem aus dem Browser heraus beginnen kann, überzeugt. So kann man nebenher ein paar Minuten klicken und seine Welt weiter aufbauen. Mehr sollte man allerdings auch nicht von diesem Titel erwarten. Sich ständig wiederholende Quests trüben das Spielvergnügen recht schnell und können so auch nicht für ein längeres Verweilen in der Stadt Nexus sorgen. Eine wirklich ernst zu nehmende Alternative zu großen Spielen wie Guild Wars 2 oder World of Warcraft bietet City of Steam den Spielern somit nicht. Wer aber nur sporadisch Zeit hat und obendrein noch auf Steampunk steht, sollte unbedingt mal einen Blick in das kostenlose Online-Rollenspiel werfen.

Redaktion PlayCentral

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