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CS:GO: Test: Die Suche im Detail

Endlich ist es da, das neue Counter Strike: Global Offensive. Nach einigen intensiven Spielstunden liefern wir euch an dieser Stelle nun unseren Test. Doch die entscheidende Frage stellt sich gleich zu Beginn: Wie nehmen Counter Strike-Veteranen den neuen Titel auf? Er besitzt einige Unterschiede zu „Source“ und kommt nicht von Valve selbst, sondern von Entwickler Hidden Path Entertainment. Stellt sich uns also die Frage: Wie viel Counter Strike steckt in „Global Offensive“? Diese und viele weitere Fragen beantwortet euch Tobias Fulk.

Counter Strike: Source 2.0

Schon in den ersten Minuten auf einem der Schnell Spiel-Server merkt man: Hier ist irgendetwas anders. Diese Vermutung bestätigt sich, nachdem wir das neue Ring-Menü geöffnet haben – die wohl größte HUD-Veränderung, die mit Counter Strike: Global Offensive Einzug hält. Statt wie wild durch verschiedene Kategorien zu klicken und Waffen sowie Ausrüstungsteile auszuwählen, drehen wir auf der Xbox 360 den linken Stick an die gewünschte Stelle und wählen schließlich die Waffe des eigenen Vertrauens aus. Das funktioniert relativ einfach. Da wir auch die PC-Version ausgiebig getestet haben, können wir euch an dieser Stelle versichern: Auch die Tastenkombinationen, die CS-Veteranen meist zum Kauf ihrer Waffen nutzen, sind immer noch nutzbar. Die Implementierung des Ringmenüs erfolgte einerseits wegen der Konsole-Variante, andererseits, um Anfängern den Einstieg ins Spiel zu erleichtern. Das funktioniert auch wunderbar und sollte selbst für eingespielte Counter Strike-Spieler kein Problem sein. Doch worin liegt denn nun der handfeste Unterschied zwischen Counter Strike: Global Offensive und den beiden Vorgängern?

Ganz einfach: Im Detail! Entwickler Hidden Path Entertainment hat sich Counter Strike: Source als Vorlage genommen und hier und da ein paar Änderungen eingeführt. Dies wird sichtbar, nachdem wir das erste Mal de_dust – die klassische Counter Strike-Map- angespielt haben. Hier finden wir zum Beispiel eine kleine Holzbrücke als Übergang, die man aus dem PC-Original so nicht kannte. Außerdem gibt es einen alternativen Tunnel-Weg für alle, die auf der Terroristen-Seite spawnen. Hierdurch wird das taktische Vorgehen im Team noch mehr gestärkt, auch wenn es sich hierbei um eher kleinere Änderungen handelt. Ähnliche Änderungen finden wir auch auf anderen Karten wieder. Jedoch solltet ihr diese selbst erkunden, da sie teilweise doch recht hilfreich sein können.

Zerstörung und Wettrüsten für mehr Abwechslung

Eines ist im Fall von Counter Strike: Global Offensive ganz wichtig und wird auch immer wieder von Valve betont: Es handelt sich nicht um einen Vollpreis-Titel. Das merkt man auch am humanen Preis von „nur“ 14,99 EUR auf Steam und im PlayStation Store sowie 1200 Microsoft Points auf dem Xbox Live Marktplatz. Doch es gibt noch die ein oder andere Neuerung, die den Preis rechtfertigt. So gibt es zum Beispiel zwei neue Spielmodi. Der eine trägt den Titel „Zerstörung“ und läuft ähnlich wie ein klassischen Bombenszenario ab. Die Anti-Terror-Einheit versucht, die Terroristen an der Zerstörung eines bestimmten Punktes aufzuhalten. Der kleine Unterschied: Für jeden Kill gibt es pro Runde eine neue Waffe dazu. Ähnlich, nur eben ohne Bombenszenario, geht auch der zweite Spielmodus vonstatten. Dieser trägt den Namen „Wettrüsten“ und ist etwa mit dem Waffenspiel aus Battlefield 3: Close Quarters zu vergleichen. Zwei Teams treten auf kleinen Karten gegeneinander an und erspielen sich durch Kills nach und nach neue Waffen. Klingt ganz spaßig, kann aber durch das veraltete Gameplay von Counter Strike durchaus zur Geduldsprobe für alle Neulinge werden, denn: Die Möglichkeit zu zielen fehlt noch immer. Der Spieler kann durch in die Hocken gehen zwar eine bessere Präzision erlangen, näher am Gegner ist man dadurch allerdings nicht.

Schießen bis der Arzt kommt

Womit wir auch schon bei einer entscheidenden Veränderung und somit auch einem entscheidenden Unterschied zu Counter Strike: Source sind. Hidden Path hat die Streuung einiger Waffen verändert. So kommt es nicht selten vor, dass man mit der AK47 ein ganzes Magazin verbraucht, bis der Gegner überhaupt getroffen wird. Schafft man dies, ist der Tod des Gegners noch längst nicht vorprogrammiert. Man könnte glatt meinen, es gäbe versteckte Texturen oder unsichtbare Hindernisse, wodurch die Kugeln nicht mit voller Wucht auf den Gegner prasseln. Wo wir in Counter Strike: Source noch einen lupenreinen Headshot verteilt haben, passiert in CS: GO (Abkürzung) einfach mal gar nichts. Wir hoffen, dass Valve und Hidden Path mit künftigen Patches auch die Kollisionsabfrage der Kugeln nochmal überdenkt und gegebenenfalls Änderungen vornimmt.

Neuer Anstrich für das neue Source-Gerüst

Waffentechnisch hat sich auch einiges getan. So finden wir zum Beispiel eine neue Ablenkungsgranate vor, die für eine kurze Zeit Schussgeräusche simuliert. Diese soll den Gegner ablenken. Dumm nur, dass der Feind, vor allem auf dem PC, meist so eingespielt ist, dass er jede Map in und auswendig kennt. Eine nette Idee ist sie aber allemal. Außerdem neu: Der Molotowcocktail bei den Terroristen oder alternativ auch die Brandgranate für die Anti-Terror-Einheit. Beide erfüllen ihren Zweck – doch benötigt man diese? Mitnichten. Optisch gesehen hat sich nur wenig getan. Die Texturen wurden zwar grundlegend überarbeitet, man merkt dem Spiel jedoch an, dass hinter dem Grafik-Gerüst noch immer die Source-Engine steckt. Das ist aber kein großes Problem, da die Grafik in einem E-Sports-Titel wie Counter Strike nur eine kleine Rolle spielt.

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