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Darksiders 3: Test: Höllische Identitätskrise

Mach es nochmal, Fury

Die meisten Standardfeinde hauen uns mit nur zwei Schlägen aus den Latschen. Das ist besonders in engen Gängen frustrierend, in denen plötzlich irgendwelche Feinde aus der Ecke springen und uns umhauen. Wenn dann auch noch Kameraprobleme und Ruckler hinzukommen, ist das einfach nur noch nervig.

Bereits nach knapp 30 Minuten bekommen wir es mit dem ersten Bossgegner zu tun. Tutorials oder die Möglichkeit, uns mit dem Kampfsystem vertraut zu machen, suchen wir vergebens. Während die Gegner auf dem Weg dorthin schnell besiegt sind, stellt uns das Vogelwesen Neid vor eine nahezu unlösbare Aufgabe.

In den ersten Versuchen müssen wir die Angriffsmuster verstehen lernen, was ja noch vollkommen in Ordnung ist. Aber spätestens zehn Anläufe später sind wir aufgrund der zickigen Kamera, hakeligen Sprungsteuerung oder auftretender Ruckler so oft gestorben, dass wir den Schwierigkeitsgrad herunterschrauben und plötzlich klappt es auch mit dem Bossgegner. Trotzdem: Das kann nicht das Ziel gewesen sein.

Darksiders 3 ist selbst auf dem niedrigsten Schwierigkeitsgrad nicht zuletzt aufgrund der genannten Probleme teilweise frustrierend schwer. Hinzu kommt, dass im Vergleich zu den Vorgängern Speicherpunkte äußerst rar gesät sind. Wurde der Fortschritt seinerzeit noch regelmäßig gesichert, geschieht dies nun nur noch beim altbekannten Händler Vulgrim. Zwischen diesen Speicherpunkten liegen teils enorme Wege. Zumal es im Spiel keine Minikarte mehr gibt, die uns den Weg weist. Wir irren teils verwirrt durch die verwinkelte Umgebung und suchen händeringend nach einem neuen Speicherpunkt. Der uns dann wiederum, anders als die Leuchtfeuer in Dark Souls, nicht vollständig heilt.

Ebenfalls aus Dark Souls entliehen: Sterben wir auf dem Weg, verlieren wir all unsere gesammelten Seelen und müssen diese im nächsten Versuch erneut einsammeln, bevor sie endgültig verloren sind.

Zurück zu den Wurzeln

Dieser krampfhafte Versuch, den Action-RPGs von From Software nachzueifern geht also nicht auf. So ziehen einige Spielstunden ins Land, bis wir das Kampfsystem zumindest soweit verinnerlicht haben, dass wir aus den meisten Scharmützeln als Sieger hervorgehen. Doch dann entwickelt Darksiders 3 tatsächlich ein gewisses Suchtpotential.

Zumindest, wenn sich das Spiel nicht mal wieder im Ladebildschirm aufhängt, wir durch einen fiesen Ruckler sterben oder plötzlich durch die Levelbegrenzung ins Nichts fallen. Ja, Darksiders 3 steckt leider voller fieser Bugs.

Nach dem nicht ganz überzeugenden Open World-Ansatz des Vorgängers schickt uns das Spiel erneut zurück auf die Erde, die in große Hub-Level unterteilt ist. In bester Metroidvania-Manier sind diese abermals miteinander verbunden. Doch um die Zugänge freizuschalten, benötigen wir bestimmte Fähigkeiten.

Diese erhalten wir in Form von vier Kräften für das Besiegen von Bossen. Bereits zu Beginn des Spiels stoßen wir auf unüberwindbare Spinnweben, doch erst im Besitz der Flammenform können wir diese zerstören und das Gebiet dahinter erkunden. Zumal die Kräfte allesamt mit einer einzigartigen Waffe und einer Spezialfähigkeit aufwarten, die zum Experimentieren einladen. In der Flammenform gesellt sich ein dritter Sprung zum standardmäßigen Doppelsprung hinzu, mit dem wir höhergelegene Abschnitte erreichen. Mit der Sturmform hingegen können wir über Windsäulen große Schluchten überqueren. Diese vier Fähigkeiten sorgen für spielerische Abwechslung und werden im Spielverlauf äußerst klug eingesetzt, besonders wenn wir sie miteinander kombinieren müssen.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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