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Darksiders 3: Test: Höllische Identitätskrise

Entschlackte Charakterentwicklung

Besiegte Gegner lassen in Darksiders 3 Seelen fallen, die uns bei Vulgrim als Zahlungsmittel dienen, um lebenswichtige Heiltränke oder andere Items zu kaufen. Allerdings können wir dem Dämonenhändler die blauen Orbs auch verfüttern, um im Level aufzusteigen.

Den Fähigkeitspunkt investieren wir dann in mehr Gesundheit, höheren Schaden oder verbesserte Magie-Fähigkeiten. Im Vergleich zum direkten Vorgänger ist die Charakterentwicklung im Spiel deutlich simpler ausgefallen, auch sammelbare Waffen und Rüstungen gehören der Vergangenheit an.

Fury verlässt sich im Kampf ausschließlich auf ihre Standard-Rüstung und Peitsche, während jede der vier Formen über eine zusätzliche Waffe verfügt, die wir mit unseren Standardangriffen kombinieren. Allerdings lassen sich die Items mit einem Sockel aufwerten, den wir mittel Engels- oder Dämonenartefakten in zwei Richtungen entwickeln können.

Dieses Aufwertungssystem ist allerdings äußerst rudimentär. Wir vermissen die motivierende Itemhatz nach besseren Rüstungen und Waffen aus dem Vorgänger jedenfalls sehr, da sich die Kämpfe auf Dauer zu repetitiv anfühlen.

Spannende Bosskämpfe

Einen Großteil der Zeit verbringen wir in Darksiders 3 natürlich abermals mit den Kämpfen gegen allerlei Engel und Dämonen. Wenngleich das Gegnerdesign nicht an das der Vorgänger heranreicht, bekommen wir es im Spiel mit abwechslungsreichen und teils beeindruckenden Gegnern zu tun.

Auch die Rätsel markieren seit jeher ein Standbein der Reihe, doch im Vergleich zu den Kämpfen sind diese im neuesten Ableger deutlich simpler ausgefallen. Meist müssen wir lediglich einen Käfer zu einer Bombe bringen, um mit dieser dann einen versperrten Eingang aufzusprengen. Oder ein pflanzenartiges Dämonenviech durch die Gegend peitschen, das uns als Plattform dient, um im Level voranzukommen. Viel mehr haben die Rätsel leider nicht zu bieten, sehr schade.

Das absolute Highlight des Spiels sind allerdings abermals die hervorragend inszenierten Bosskämpfe gegen die sieben Todsünden. Nicht nur das Design der Obermotze fällt enorm abwechslungsreich aus, sondern auch die Begegnungen selbst. Während die Kämpfe gegen Neid oder Habgier noch eher simpel gestrickt sind, haben es vor allem die späteren Begegnungen absolut in sich. Besonders der Kampf gegen Wollust stellt für uns ein Highlight dar. Warum? Das wollen wir an dieser Stelle nicht verraten.

Aus spielerischer Sicht punktet Darksiders 3 mit abwechslungsreichen Umgebungen, die mit zahlreichen Geheimnissen zum Erkunden einladen. Vor allem die stimmigen Lichteffekte sorgen in Kombination mit dem gelungenen Gegner-Design für eine dichte Atmosphäre.

Spätestens bei den matschigen und detailarmen Texturen wird auf technischer Seite jedoch unweigerlich klar, dass es sich bei Darksiders 3 eben nicht um eine AAA-Produktion handelt. Trotzdem: In sich wirkt das Spiel enorm stimmig, einen Meilenstein darf man aus grafischer Sicht jedoch nicht erwarten. Darksiders 3 sieht aus wie ein Spiel, das auch vor nunmehr acht Jahren hätte erscheinen können.

Anders als bei den Vorgängern wartet das Spiel nicht mit einer deutschen Sprachausgabe auf, dafür liefern die englischen Sprecher jedoch einen guten Job ab. Jedoch ohne auch nur ansatzweise die herausragende Qualität der ersten beiden Spiele zu erreichen. Ähnlich verhält es sich mit dem Soundtrack, der zwar vollkommen in Ordnung geht, aber kaum Akzente setzt.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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