Obi-Wan Kenobi startet am 25. Mai 2022 auf Disney Plus durch. Verantwortlich für die 6-teilige Miniserie ist unter anderem die kanadische Regisseurin Deborah Chow („The Man in the High Castle“, „Marvel’s Jessica Jones“), die in „The Mandalorian“ ihre Regiekünste unter Beweis stellen konnte, indem sie gleich zwei sehr erfolgreiche Episoden drehte: und zwar Kapitel 3: Der Fehler und Kapitel 7: Die Abrechnung.
Nun spricht sie über Darth Vader, die ikonische Filmfigur, die einmal mehr auf der großen Heimkinoleinwand zu sehen sein wird. Nur dieses Mal eben in Realfilm-Serienform.
Dabei berichteten wir erst kürzlich über den zornigsten Vader überhaupt, den wir wohl allem Anschein nach in der Serie zu sehen bekommen dürften. Aber jetzt geht Deborah Chow weiter auf das Thema ein und erklärt ein bestimmtes Detail.
Darth Vader wird wohl anders porträtiert in Obi-Wan Kenobi-Serie
Hayden Christensen wird in die Rolle von Darth Vader schlüpfen. Aber Vader ist zu diesem Zeitpunkt weder wie in „Star Wars Episode 3: Die Rache der Sith“ noch so wie in „Star Wars Episode 4: Eine neue Hoffnung“.
Insbesondere im allerersten „Star Wars“-Film sehen wir einen recht eindimensionalen Vader. Er ist der Oberschurke und verkörpert mit seiner Rüstung den Dunklen Lord. Der Name ist also Programm und seine Bösartigkeit könnte kaum klarer sein.
Und in Episode 3 ist er verblendet, wutgeladen und zutiefst in seiner Emotionalität erschüttert. Doch rund 10 Jahre später ist er anders. Deborah Chow meint:
„Für uns ist es dasselbe wie mit Obi-Wan, er befindet sich zwischen den beiden Trilogien. Er ist also nicht der Neue Hoffnung-Vader, noch nicht. Weißt du, was ich meine? Wir befinden uns in etwa der Mitte der Periode. Es ist immer noch Vader, offensichtlich. Aber es ist ein Vader, der noch nicht vollständig geformt auftritt wie in Eine neue Hoffnung.“
Das klingt in etwa so, als hätte sich ihr Team viel Mühe gemacht, Vader einen andersartigen Ansatz zu verpassen, während die grundlegende Figur ohne Zweifel dieselbe bleibt. Womöglich spiegelt sich in der Adaption von Chow ein wenig mehr Anakin Skywalker im Charakter wider und weniger ein Darth Vader als Megabösewicht, wie wir ihn aus Episode 4 kennen.
Seine Emotionalität könnte weiter erforscht werden. Und das würde naheliegen, immerhin wird er auch von Hayden Christensen gespielt. Aber wie tief diese Charakterstudie geht, bleibt natürlich abzuwarten.
Übrigens haben wir Darth Vader in dieser Zeitperiode schon einmal gesehen in einem Filmmedium – und zwar in Star Wars Rebels. Allerdings halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sie sich nicht unbedingt an diesem Vorbild orientiert haben und eigene Facetten von Vader in dieser Adaption aufzeigen werden.
„Der Vorteil einer solchen, limitierten Serie ist, dass du mehr Zeit hast eine echte Charakter-Geschichte zu erzählen. […] Es ist sehr schwer Anakin/Vader in diesem Szenario zu vermeiden. Insbesondere dann, wenn du direkt aus Die Rache der Sith kommst.“
Chow erklärt, dass die zerbrochene Beziehung zwischen Obi-Wan Kenobi und Anakin Skywalker schon von Anfang an ein wichtiger Teil der Serie gewesen sei. Und so könnten sich diesem zerbrochenen Band von verschiedenen Richtung aus annähern.
„Es ist wirklich eine Evolution des Charakters in meinen Augen. Es war nicht nur ein reines Wiederbringen. Es war eher wie die Frage, wer bedeutet etwas in dieser Zeitlinie und wo ist Vader zu diesem Zeitpunkt.“
Wir sind jedenfalls gespannt, wie schwerwiegend der „neue Vader“ in der Serie transportiert wird und ob er uns aus dem Sessel reißen kann.
Wissenswert: Deborah Chow hat in „The Mandalorian“ übrigens einen kleinen Cameoauftritt gehabt. Sie war in Kapitel 6: Der Gefangene als Pilotin zu sehen.