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Kein Sequel zu Days Gone 2: Ehemaliger Game Director: „Kauft ein Spiel verdammt nochmal zum Vollpreis!

Viele Spieler wünschen sich eine Fortsetzung von dem Open-World-Abenteuer Days Gone. Die Chancen für ein Days Gone 2 stehen allerdings alles andere als gut. Der Grund dafür sollen unter anderem die lange Entwicklungszeit sowie die recht gemischt ausgefallenen Kritiken sein. Seit April gehört das Game zu den PS Plus-Titeln, die von Mitgliedern ohne weitere Kosten heruntergeladen werden können, weshalb das Interesse an dem Spiel neu aufgeflammt ist.

Weshalb es wohl kein Days Gone 2 geben wird

In einem Interview auf dem YouTube-Kanal von David Jaffes sprach John Garvin, der Autor und Game Director von „Days Gone“, genauer über die Gründe, weshalb es wohl keinen Nachfolger zu „Days Gone“ geben wird. Auf die Frage, was er von dem gestiegenen Interesse an dem Spiel halte, antwortete dieser während des Podcasts:

„Ich glaube, ich werde jetzt einige Leute verärgern. Wenn ihr ein Spiel liebt, dann kauft es verdammt nochmal zum Vollpreis! Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich Spieler gesehen habe, die gesagt haben, ich habe das Spiel im Sale gekauft.“

Laut dem ehemaligen Entwickler bei Bend Studio haben die Spieler*innen „Days Gone“ zum Release im April 2019 schlicht zu wenig unterstützt. Deshalb sollte man sich nicht wundern, wenn der Titel kein Sequel bekommen werde. Wären die Verkaufszahlen zum Start besser gewesen, hätte die Zukunft womöglich ganz anders ausgesehen.

Jaffe entgegnete daraufhin, dass Spieler*innen im Vorfeld nicht wissen können, ob sie ein Game lieben werden. Doch Garvin ist sich sicher, dass ein Entwicklerteam nur dadurch unterstützt werden kann, wenn Spieler*innen einen Titel direkt zum Release zum vollen Preis erwerben.

God of War hat zum Launch Gott weiß wie viele Millionen Exemplare verkauft und Days Gone nicht, und ich kann euch sagen, und das ist meine persönliche Meinung, ich arbeite nicht für Sony, wir hatten bei Dark Mirror riesige Probleme mit Piraterie und Sony hatte keine Ahnung, was Piraterie mit unseren Verkaufszahlen gemacht hat. […]

Angemerkt sei an dieser Stelle, dass es sich bei „Days Gone“ um eine gänzlich neue IP handelt, während „God of War“ bereits eine etablierte sowie erfolgreiche Marke ist. Deshalb hinkt der Vergleich von Garvin an dieser Stelle.

Aber nicht nur die zu geringen Verkaufszahlen seien ein Grund gewesen. Auch der niedrige Score bei Metacritic habe Sony wohl dazu bewegt, ein Sequel zu „Days Gone“ abzulehnen.

Das ist einfach die Realität bei Sony. Der Metacritic Score gilt alles. Wenn du der Creative Director eines Franchises bist und dein Spiel landet bei einer 70, dann wirst du nicht lange der Creative Director dieses Franchises bleiben.

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Garvins Aussage stößt auf viel Kritik

Während das Gespräch zwischen Garvin sowie Jaffe auf Twitter und Co. hohe Wellen schlug, meldeten sich weitere Stimmen aus der Branche, die Garvins Meinung nicht unterschreiben können. Mat Piscatella, Executive Director bei The NPD Group, antwortete auf Twitter, dass die Schuld nicht bei den Spieler*innen zu suchen sei.

„Wenn sich ein Spiel zur Veröffentlichung nicht gut verkauft, liegt dies höchstwahrscheinlich daran, dass das Spiel, das Marketing oder der Preis die Verbraucher nicht zum Kauf anregen konnten.

Den Verbraucher für ein Spiel zu beschuldigen, das sich beim Start nicht gut verkauft, ist ziemlich weit hergeholt.“

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Woran arbeitet Entwickler Bend Studio aktuell?

Letztendlich ist es wohl ein Zusammenspiel aus mehreren Gründen, weshalb Sony eine Fortsetzung von „Days Gone“, zumindest zum aktuellen Zeitpunkt, als nicht sinnvoll erachtet. Neben nicht erreichten Verkaufszahlen, gemischten Wertungen und einem eher holprigen Release, dürften für diese Entscheidung aber auch strategische Gründe des Unternehmens eine wichtige Rolle spielen.

Angeblich arbeitete Bend Studio zwischendurch gemeinsam mit Naughty Dog an einem „Uncharted“-Projekt, sei mittlerweile aber auf eigenem Wunsch wieder davon abgezogen worden. Derzeit scheint das Studio an etwas Neuem zu arbeiten. Um was es sich dabei genau handelt, ist derzeit allerdings ungewiss.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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