Artikel

Dead Island: Riptide: Vorschau: Sonnenbrand oder Bissspuren?

Langsam aber sicher beginnt das Sommerwetter die europäischen Längengrade zu verlassen, der Herbst steht vor der Tür. Dass ein Urlaub auf einer ach so idyllischen Insel selten so verläuft wie geplant haben Techland uns schon im indizierten Vorgänger bewiesen, und bei dem aktuellen Zombie-Trend hat man es sich natürlich nicht nehmen lassen einen Nachfolger anzukündigen. Wir durften auf der gamescom 2012 einer Präsentation beiwohnen und versorgen euch mit den wichtigsten Überlebenstips.

Zusammen leben, alleine sterben

Das tropische Paradies geht den Bach runter, im wahrsten Sinne des Wortes. In Dead Island: Riptide verschlägt es euch auf eine neue Insel in einer benachbarten Region, die weitestgehend überflutet wurde.  Die Zombies beeindruckt das nicht im Geringsten und deshalb machen sie weiter Jagd auf die versprengten Gruppen der Überlebenden, die verzweifelt nach Schutz suchen. Aufgrund des veränderten Terrains kommen vermehrt Fahrten in motorisierten Schlauchbooten hinzu, in denen die Untoten versuchen die Passagiere ins Wasser zu zerren. Ihr seid also entweder darauf angewiesen, dass eure Mitspieler euch den Rücken frei halten oder benutzt den Boost, um die Meute an Bäumen oder anderen Objekten zu Matsch zu fahren. Die Physik-Engine ist aufgepeppt worden, was insbesondere bei Explosionen deutlich wird. Steht ihr zu nah an einem Gastank während dieser hochgeht, werdet ihr gewaltsam umgerissen. Neuerdings gehen auch Zombieköpfe zu Bruch, wenn diese unglücklich stolpern sollten. Teamplay ist wichtiger denn je, aus diesem Grund hebt man die Barriere zwischen den Spielern und ihren Erfahrungspunkten auf. Will heißen, dass in Dead Island: Riptide sowohl blutige Anfänger als auch eingefleischte Profis zusammengewürfelt werden können, was dann auch den Level der Gegner-KI anpasst. Zudem besteht die Möglichkeit euren Charakter aus dem in Deutschland nicht veröffentlichen Erstling zu importieren, sodass ihr nicht noch einmal bei Null anfangen müsst.

In der gezeigten Demo verschanzte sich die Gruppe Überlebender in einer Kirche, deren Kellerbereich und der dort liegende Fluchtweg leider dank der Wassermassen unbetretbar gemacht wurde. Zwar gibt Pumpmaschine zum Trockenlegen, jedoch macht diese soviel Lärm, dass alle Zombies im Umkreis von einem halben Kilometer angelockt werden. Also muss die Zuflucht ausreichend verbarrikadiert werden, zum Beispiel in dem ihr vor dem Eingang Tretminen auslegt oder stationäre MGs aufstellt. Eine weitere Neuerung sind Maschendrahtzäune, mit sich die Zugänge zu eurem Rückzugspunkt versperren lassen. Zuverlässigen Schutz bieten diese aber nicht, da sie mit der Zeit von den Zombies eingerissen werden. Ihr müsst also regelmäßig in Bewegung bleiben um zu überprüfen, ob eure Position noch ausreichend gesichert ist, ansonsten werdet ihr von den Untoten überrannt. Leut den Entwicklern gab es viele Zocker, die im indizierten Vorgänger brav Schusswaffen gehortet haben und anschließend überrascht waren, dass plötzlich schon der Abspann lief und man sie meisten Knarren noch gar nicht benutzt hatten. Als Konsequenz werdet ihr in Riptide auf eurem Weg spürbar mehr Schusswaffen und Munition finden, zum reinen Ego-Shooter wird das Spiel aber nicht verkommen. Die bewährte Kombination aus stumpfen Gegenständen bzw. Stichwaffen und ihren zahlreichen Modifikationen spielen weiterhin eine große Rolle.

"Ach ja, Du hast da was Rotes…"

Spiele sollen bekanntlich Spaß machen und Dead Island: Riptide wird da keine Ausnahme machen. Dementsprechend verzichtet man gänzlich auf Unterwasser-Abschnitte, da solche – laut dem O-Ton der Entwickler – "scheiße" sind. Über die Fähigkeit zu tauchen verfügt ihr trotzdem, es wird nur keinen zentralen Teil des Gameplays für sich einnehmen. Die Areale sollen möglichst weitläufig ausfallen, um sich von den schlauchigen Levels aktueller Ego-Shooter abzuheben. Abwechslung soll ein wichtiger Aspekt des Designs werden, neben der bereits erwähnten Ruine gab es auf den veröffentlichen Screenshots auch das innere eines U-Bootes zu sehen. Wie für einen Nachfolger typisch soll die Grafik aufgebessert werden, Techland verspricht mehr Details und vor allem mehr Gore-Effekte. Bei der USK dürfte das nicht so gut ankommen. Die Chancen für einen deutschen Release stehen ausgesprochen gering, zumindest wenn man nicht umfangreiche Änderungen an dem Gewaltgrad vornehmen würde. Weltbewegende Veränderungen bei den Auswahlkriterien für eine Freigabe dürfte es bis dahin ebensowenig geben, ihr seid also vermutlich erneut auf Importhändler angewiesen.

Durch regen Austausch mit der Community soll Riptide in vielen Punkten deutliche Verbesserungen beinhalten. Das beinhaltet auch eine Verfeinerung der Grafikengine, allen voran die schicken Wettereffekte, die euren Überlebenskampf deutlich stimmiger werden lassen. Bis zu den Knöcheln im Nassen zu stehen und gleichzeitig noch heftigen Regenguss über sich ergehen zu lassen, während ein Mob Zombies euch nach eurem saftigen Fleisch trachtet, ist nur ein Beispiel für das variable Wetter und die damit ermöglichten Situationen. Wie man außerdem zu verstehen gibt sollen die Untoten optisch voneinander stärker unterschieden werden, dass ihr nicht alle fünf Minuten zehn identisch aussehende Gegner niederknüppelt. Das macht die totale Zombie-Apokalypse doch gleich etwas erträglicher.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"