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Dead or Alive 6: Ein Franchise auf Identitätssuche

Auf der E3 2018 wurde Dead or Alive 6 enthüllt, die Reaktionen darauf ließen sich wohlwollend als gemischt bezeichnen. Eine neue Stilrichtung sowie ein stärkerer Fokus auf Esports stießen auf nicht allzu viel Gegenliebe bei Fans der Reihe. Und während das Internet immer noch hitzig über veränderte Brustumfänge und Gewaltdarstellung diskutiert, konnten wir Dead or Alive 6 schon einmal auf der gamescom 2018 gemeinsam mit Produzent Yohei Shimbori anspielen.

Alte Bekannte und neue Manöver

Das Leitkonzept hinter Dead or Alive 6 besteht darin, ein Beat’em-Up zu kreieren, mit dem eine breite Masse an Gamern ihren Spaß haben soll – ungeachtet dessen, ob sie mit dem Genre vertraut sind oder nicht. Doch vor allem wird versucht das Image der Serie aufzubessern, denn nach Volleyball-Spinoffs und einer schier endlosen Zahl an DLC-Kostümen für Dead or Alive 5, ist DOA zum Teil als Polygon-Fleischbeschau verpönt. Zu Unrecht, schließlich haben die Vorgänger deutlich mehr Substanz geboten, als man auf den ersten Blick vermutet hätte.

Angefangen bei der simpel gehaltenen und trotzdem effektiven Steuerung, über die visuell ansprechend inszenierten Kämpfe, bis hin zu dem bekannten Dreiecks-System der drei essentiellen Mechaniken: Holds schlagen Strikes, Würfe schlagen Holds, Strikes schlagen Würfe. Mit Button Mashing werdet ihr nicht allzu weit kommen, da Spam leicht mit Holds bestraft werden kann.

RB/R1 ist ab sofort der Spezial-Button, der für eine Reihe von Aktionen Anwendung findet. Mit wiederholtem Drücken des Knopfes führt ihr einen Fatal Rush aus, eine automatische Combo mit bis zu vier Hits, mit der die Entwickler vor allem Anfängern eine Einstiegshilfe bieten möchte.

Bei einem Blick aufs HUD wird euch eine Meterleiste aus zwei Einheiten unter eurem Lebensbalken auffallen, die sogenannte Break Gauge. Anders als mit üblichen Holds könnt ihr mit Break Holds Angriffe auf jeder Höhe kontern, ohne eine entsprechende Richtungseingabe mit dem Stick. Ähnlich funktionieren auch Break Blows, mit denen ihr einen gegnerischen Strike abwehrt und anschließend zu einer schmerzhaften Gegenattacke ansetzt. Beide dieser Aktionen kosten euch jeweils eine Einheit eurer Break Gauge, setzt sie also mit Bedacht ein!

Neben bekannten Figuren wie den Ninjas Kasumi und Hayabusa, dem Bruce Lee-Fanboy Jann Lee und der aus Deutschland stammenden Karate-Meisterin Hitomi, werden auch neue Charaktere Teil des Rosters sein. Zum Beispiel der US-amerikanische Straßenkämpfer Diego, dessen Design und Hintergrundgeschichte erschreckend uninspiriert wirken.

Eine Mischung aus Wut und Gewalt kennzeichnet seinen Kampfstil und er zieht von Fight zu Fight, um die Behandlungskosten für seine schwerkranke Mutter aufzubringen. Wie in Dead or Alive 5 wird es wieder einen zusammenhängenden Storymodus geben, in dem ihr abwechselnd mit unterschiedlichen Charakteren spielen werdet. Über die Größe des Rosters und eventuelle Updates wollte Shimbori-san noch keine Angaben machen, deutete jedoch an, dass die Verkaufszahlen der Vollversion von DOA6 darüber bestimmen würden.

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