Mehr Brutalität, weniger Fanservice?
Auffällig am ersten Footage zu Dead or Alive 6 war die eher groteske Gewaltdarstellung im Vergleich zu früheren Teilen. Bluttropfen spritzen auf den Bildschirm, Charaktere tragen blaue Flecken sowie Platzwunden davon und Zacks Break Blow, ein direkter Schlag ins Gesicht, wurde in Zeitlupe mit Closeup des schmerzverzerrten Gesichts des Empfängers inszeniert.
In der gamescom-Demo war von diesen Effekten nichts mehr zu sehen, obwohl die Anzeige von Blut auf dem vorherigen Menüscreen nicht deaktiviert wurde. Laut Shimbori-san ist man sich der Reaktionen auf die Enthüllung auf der diesjährigen E3 bewusst und man unternehme die notwendigen Schritte, um das Feedback der Fans umzusetzen. An der Brutalität haben sich also offenbar mehr Fans gestört, als Team Ninja erwartet hätte. Auch das „Bouncing Breasts“-Feature befinde sich noch in Arbeit, den aktuellen Stand der Entwicklung des gesamten Spiels bezifferte man auf rund 20 Prozent.
Und an denen wird man noch arbeiten müssen. Auch wenn sich die Modelle und Animationen der Charaktere bereits jetzt durchaus sehen lassen können, gab es in der Demo mehrere Glitches zu beobachten, zum Beispiel waren manche Haartexturen durchsichtig. Außerdem hat es ein sichtbares Downgrade im Vergleich zum E3-Footage gegeben.
Visuell hat uns vor allem die neue Stage „Forbidden Fortune“ gefallen, ein gestrandetes Schiff voller Schätze, das von einem Kraken bewacht wird. Gerät einer der Kämpfer in eine der Danger Zones, so kann er aus dem Boden hervorklappenden Stacheln zum Opfer fallen oder von dem Kraken gepackt werden. Jedoch nur auf gewohnt comichafte Art und Weise, ohne Gore-Effekte oder dergleichen. Nahezu sämtliche Arenen sind mit zusätzlichen Gefahren gespickt, wie elektrischen Zäunen oder explodierenden Fässern, die bei Kontakt zusätzlichen Schaden anrichten.
Entschlackung hat es auch bei den verfügbaren Spielmodi gegeben. Tag-Matches wird es in Dead or Alive 6 nicht geben, womit auch ein Stück Abwechslung verloren geht. Kämpfe sind nun einmal in einem Beat’em-Up die Hauptattraktion und in manchen Kombinationen gab es spezielle Tag-Angriffe zu sehen, damit dürfte nun Schluss sein.
Laut Team Ninja ist der Modus in der Vergangenheit zu wenig genutzt worden, als dass sich eine Implementierung lohnen würde. Spaß machen die Kämpfe bereits jetzt, aber ob das reicht, um sich gegen Konkurrenten wie Soulcalibur VI durchzusetzen, wird vom Content des fertigen Spiels und dem weiteren Support nach dem Release abhängen. Vielleicht klappt es dann auch mit der Etablierung im Esports-Bereich.