Im Vorfeld des Releases von „Death Stranding“ hat Hideo Kojima groß angekündigt, dass sein neues Spiel keinem bestehenden Genre zugeschrieben werden könne. Es solle weder ein klassisches Action-Adventure darstellen noch ein Stealth-Game sein. Vielmehr kategorisiert Kojima das Spiel als Strand-Genre. Doch was ist das genau und wie spielt sich der mysteriöse neue Titel?
Während Metal Gear Solid ein Stealth-Game ist und von Hideo Kojima selbst mit der Bezeichnung „Tactical Espionage Action“ gekennzeichnet wird, beschreitet der Entwickler mit Death Stranding deutlich andere Wege. Kojima geht sogar so weit, mit „Death Stranding“ ein gänzlich neues Genre entablieren zu wollen: Das Strand-Genre. Wir erklären euch, was ihr euch darunter vorstellen müsst.
Wie spielt sich Death Stranding?
Das Gameplay ist als Singleplayer-Action-Adventure in der Third-Person-Ansicht aufgebaut, das mit einigen Stealth-Elementen versehen wurde. Ihr seid in der Rolle von Sam Porter Bridges in einer Open-World unterwegs und führt Botengänge aus. Kämpfe gegen Gegner erwarten euch dabei ebenfalls. Soweit kennen wir das schon von einer Vielzahl anderer Spiele. Grundlegend anders ist „Death Stranding“ in der Hinsicht also nicht wirklich.
Stealth-Elemente gibt es insofern, dass ihr euch in hohem Gras vor menschlichen Gegnern verstecken oder euch mit kleinen Tricks wie geworfenen Gegenständen ablenken könnt, um euch leise von hinten an sie heranzuschleichen und lautlos auszuschalten. Erwartet jedoch nicht so viele spielerische Möglichkeiten wie bei „Metal Gear Solid“. Im Falle von GDs könnt ihr dagegen zum Beispiel die Luft anhalten, um euch leise an diesen Geistern vorbeizuschleichen.
Missionsbasierte Gameplay-Struktur
Das Spiel ist in Missionen unterteilt. An Terminals nehmt ihr Aufträge an und führt sie aus. Meistens bestehen sie daraus, bestimmte Fracht zu sammeln oder Gegenstände von A nach B zu bringen. Es gibt sowohl Aufträge, die die Handlung vorantreiben, als auch optionale Missionen.
Das Social Strand System
Es liegt ein großer Fokus darauf, symbolische Brücken zu bauen. Das zeigt sich in vielen Bereichen des Spiels. NPCs der Spielwelt sollen miteinander vernetzt werden, um eine neue Gemeinschaft zu etablieren. Tatsächliche Brücken werden gebaut, um das Vorankommen zu erleichten. Und ihr seid auch mit anderen Spielern unentwegt vernetzt. Gerade das Letztgenannte ist der große Unterschied: Diese „Brücken“ zwischen den Spielern.
Das Spiel ist als Singleplayer konzipiert, aber ihr bewältigt das Abenteuer nicht wirklich alleine. Die Vernetzung mit anderen Spielern sorgt dafür, dass Bauwerke, die diese in ihren Spielwelten bauen, auch bei euch erscheinen können. Dadurch könnt ihr sie mitbenutzen und euer Abenteuer wird erleichtet. Genauso können Objekte, die ihr in der Spielwelt hinterlasst, ebenfalls bei anderen Spielern auftauchen. Ein anderes Beispiel sind Steinhaufen, die bei euch entstehen, wenn andere Spiele eine Rastpause einlegen. Setzt ihr euch an einen solchen Steinhaufen, erholt ihr euch schneller.
Ihr kennt euch zwar nicht, da ihr nicht steuern könnt, mit welchen Spielern ihr interagiert, aber ihr helft euch trotzdem gegenseitig. Wie sich der indirekte Multiplayer genau im Spiel bemerkbar.
Hideo Kojima bezeichnet sein Spiel daher als Social Strand System (oder eben Strand-Genre), da es eine soziale Kompenente besitzt – sich gegenseitig zu helfen.
Soziale Netzwerke als Vorbild?
Wir sind also mit echten Spielern vernetzt und unterstützen uns. Wir können sogar Likes hinterlassen, um unseren Dank auszudrücken, wenn zum Beispiel eine Brücke über einen tiefen Fluss gebaut wurde. Genauso erhalten wir auch Likes von anderen Spielern. Dafür könnten soziale Netzwerke wie Facebook Vorbild gestanden haben. Wir können aber beruhigen: Ihr müsst euch mit dem Spiel bei keinen solchen Netzwerken anmelden. Ihr braucht noch nicht mal ein aktiviertes PlayStation Plus-Abo.
Ist das Strand-Genre also eine vollkommen neue Art von Spiel?
Wie bereits gesagt, erwartet euch im Grunde ein Action-Adventure in der Third-Person-Ansicht und einer Open-World. Das sogenannte Strand-Genre zeigt sich insbesondere durch die Hinzunahme dieses Sozial-Aspektes, der die verschiedenen Spieler miteinander vernetzt. Es macht durchaus einen großen Teil des Spiels aus, für euch selbst gibt es jedoch keine große spielerische Änderungen.
Man könnte „Death Stranding“ auch als sehr spezielles Action-Adventure mit Sozial-Elementen bezeichnen. Euch erwartet nun keine vollkommen neue Art von Gameplay, aber dennoch eine interessante Neuinterpretation des bestehenden Action-Adventure-Genres.
Wenn ihr noch mehr über „Death Stranding“ erfahren möchtet, legen wir euch außerdem unseren umfangreichen Test ans Herz: