Destiny 2 will kompetitiver werden. Dafür gleicht Bungie die Teamgröße in allen PvP-Modi auf vier Spieler an und fügt neue Spielmodi ein, die sich anfühlen wie ein Rollenspiel-Counter-Strike. Wir haben das neue „Countdown“ aus Destiny 2 auf der Weltpremiere in Los Angeles gespielt.
Es scheint ein wenig so, als wolle Bungie die Fehler von Destiny mit einem großen, rasanten, aber nicht komplett neuen Destiny 2 beheben. Sie irgendwie aus der Welt schaffen und ein Spiel machen, das sie schon 2014 hätten machen wollen. In Hinblick auf den PvP-Modus, also den Gegner-Modi im kommenden MMO-Shooter, wird das so gut deutlich wie nirgends sonst.
Zunächst hat Bungie aufgeräumt. Wo wir im Prequel noch auswählen konnten – oder mussten –, ob wir 3v3 oder 6v6 spielen, gibt es in Destiny 2 nur noch 4v4. Das hat zwei einfache Gründe: Einerseits können die Entwickler die Multiplayer-Maps jetzt besser und genauer designen. Andererseits fällt es den Spielern einfacher, nicht nur die richtigen Gegner zu finden, sondern auch die passenden Mitspieler. Die Wartezeiten werden geringer sein als im Vorgänger.
Zudem wird Player versus Player in Destiny 2 auf verschiedene Richtungen ausgelegt. In dem neuen Spielmodus „Countdown“, den wir bereits auf der Weltpremiere in Los Angeles spielen konnten, geht es in erster Linie um ein gutes Zusammenspiel des Teams und die richtige Taktik. In den klassischen Modi wie Team Deathmatch wird es nach wir vor um den besten Spieler gehen, dank der Teamgröße sind die Karten jetzt aber kleiner und bieten den Spielern so mehr Freiheiten, weniger Laufwege – und weniger Camper-Möglichkeiten.
In „Countdown“ spielen zwei Teams á vier Spieler gegeneinander. Abwechselnd muss jeweils eine Mannschaft eine Bombenladung auf „A“ oder „B“ platzieren – die andere versucht das zu verhindern. Was wie Counter-Strike klingt, ist es in gewisser Hinsicht auch, nur bekommt mit dem Hintergrund des MMORPG-Genres noch eine gewisse Tiefe. Denn auch hier spielen verschiedene Klassen gegeneinander. So haben wir beispielsweise unterschiedliche Granaten, die in der Klasse ausgewählte Support-Fähigkeit wie eine defensive Wand und den ultimativen „Super“-Skill zur Verfügung. Das bringt Schwung in das Gameplay und wirkt dank der Auflade-Zeiten nicht überladen oder störend.
Angefühlt hat es sich für uns trotzdem wie ein ganz spezielles Counter-Strike. Nach wenigen Runden begann man, sich abzusprechen und einen Spot auszumachen. Wenn Gegner gesehen wurden, wartete man ab, bis man die „Bombe“ entschärfen konnte. Oder man rannte einfach Querfeldein und versuchte, alle Gegner umzunieten – denn auch dann ist die Runde, genauso wie im PC-Shooter von Valve, vorbei.
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Interessant ist der Modus ebenfalls, weil mit der PC-Version von Destiny 2 erstmals Spieler in das Universum einsteigen, die den ersten Teil nicht kennen oder nur in Videos und in der Werbung gesehen haben. Hier wird Blizzard, die Bungie bei der Entwicklung unterstützen, sehr wahrscheinlich auf diesen kompetitiven Mehrspieler-Aspekt setzen und versuchen, Spieler beispielsweise von Overwatch oder Counter-Strike in die Welt von Destiny 2 zu ziehen. Ob das in der Testversion vorhandene Auto-Aiming, also das automatische Zielen, wirklich in die PC-Fassung schafft, ist außerdem fraglich.