Artikel

Destiny: Bungie über schwierige Reviews und die unsichere Zukunft

In einem Interview mit Gamesindustry.biz geht Bungies COO Pete Parsons auf die derzeitige Entwicklung von Destiny ein. Über das, was man von den Spielern lernt, die Zukunft des Spieletestens und auch die stetigen Änderungen bei Destiny.

Seit mehr als drei Monaten ist Destiny bereits auf dem Markt und erfreut sich immer noch hoher Beliebtheit. Obwohl man bei Bungies Online-Shooter von allem anderen als von einem Flop sprechen kann, polarisiert das Konsolen-MMO derzeit in der Spielewelt. Für die einen ist die Lust nach dem dürftigen Ende der Story raus, für andere beginnt der Spaß genau erst dann; wenn die Jagd auf die Licht-Level und die exotische Ausrüstung beginnt.

In einem Interview mit Gamesindustry äußert sich nun Bungies COO Pete Parsons zu diesen Themen und gibt dabei einige interessante Aussagen. Zum einen bekräftigt er, dass der Fokus aktuell auf dem Beheben von Fehlern und dem Feintuning bestehender Inhalte liegt. Er beschreibt die Arbeit für Destiny mit einem Kontrollraum der NASA. Bungie hat demnach einen umfangreichen Überblick, über das aktuelle Geschehen im Spiel selbst und wertet ständig aus, wie viele Spieler gerade online sind, was diese gerade machen, wann die nächsten Events starten sowie noch viele weitere Details.

Aber nicht nur aktuelle, sondern auch zukünftige Inhalte haben ihre Priorität. Dazu gehört unter anderem der am 09. Dezember 2014 erscheinende DLC: „Dunkelheit Lauert“ sowie die kostenlosen Verbesserungen, die Spieler zu diesem Zeitpunkt erhalten werden. Immerhin hat Destiny ja einen Plan für rund 10 Jahre. Allerdings haben man dabei, so Parsons, bewusst einige Dinge offengelassen, um das Spiel mehr an die Wünsche der Spieler anzupassen. Man befinde sich wohl ständig im Wandel und müsse seine Pläne ständig ändern, je nachdem, wie sich die Community und ihre Bedürfnisse entwickeln. Man habe dabei schon viel von den Spielern gelernt, was Bungie wohl auch sehr wichtig ist.

Sicherlich mag dies zuerst wie eine PR-Floskel vorkommen, was vermutlich gar nicht mal soweit hergeholt ist, allerdings hat Bungie schon in der Vergangenheit bewiesen, dass man Kerninhalte radikal umarbeiten kann – wie eben das Kryptarch-System, das viele Spieler verärgert hatte.

Wie sich also alles genau entwickeln wird, ist heute noch unsicher. Fest steht, dass Bungie bereits an einem Ableger arbeitet und immer noch gewillt ist, Destiny für die nächsten 10 Jahre mit Inhalten zu versorgen. An Spielerpower dürfte es dem MMO dabei nicht fehlen.

Wobei viele Spieler weiterhin skeptisch sind, wie sich auch Bungie bewusst. Allerdings gibt Parsons, etwas durch die Blume, hier den Reviews die Schuld, die zum Release eher mittelmäßig ausfielen und Destiny von einigen Redakteuren doch eher als Luftnummer betitelt wurde. Laut seiner Meinung sei es gar nicht mal so einfach, ein Spiel wie Destiny zu testen – nach normalen Maßstäben. Er bezeichnet es als „sehr schwierig, sich 9 oder 11 Stunden hinzusetzen und einen Test über ein Spiel wie Destiny zu schreiben“. Dies unterstreicht er mit der These, dass man in dieser Zeit noch gar nicht das volle Ausmaß des Titels hätte sehen können. Dabei wirft er auch gleich die Anmerkung in den Raum, dass es die große Frage sei, wie man solche Spiele in Zukunft reviewen sollte.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"