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Detroit: Become Human: Ex-Mitarbeiter gewinnt Rechtsstreit gegen Quantic Dream

Aufgrund von Mobbing und angeblicher Belästigung am Arbeitsplatz hat ein Ex-Mitarbeiter den französischen Entwickler Quantic Dream verklagt und vor Gericht Recht zugesprochen bekommen. Ein finales Urteil steht derzeit zwar noch aus. Sollte das Gericht aber erneut im Sinne des Ex-Mitarbeiters entscheiden, könnte dies eine ganze Welle an Klagen weiterer ehemaliger Mitarbeiter nach sich ziehen.

Wir haben bereits vor rund einem halben Jahr über angeblich problematische Arbeitsbedingungen bei dem französischen Entwickler Quantic Dream berichtet. Mehrere Magazine nahmen das Studio unter Berufung ehemaliger Mitarbeiter aufgrund von problematischen Arbeitsbedingungen sowie einer angeblich vergifteten Arbeitsatmosphäre ins Kreuzfeuer. 

Vor allem den beiden Gründern und Leitern des Studios wird ein tyrannischer Führungsstil vorgeworfen. Kurz drauf kam die Meldung auf, dass der Le Monde-Redakteur William Audureau nach einem Artikel über die Arbeitsbedingungen bei Quantic Dream von Sony auf die Blacklist gesetzt wurde. Einen Beleg für diese Aussage gab es bisher allerdings nicht.

Nun hat ein ehemaliger Mitarbeiter von Quantic Dream gegen seinen Ex-Arbeitgeber vor Gericht geklagt. Der Grund dafür waren angebliche Belästigungen und Mobbing. So sollen Photoshop-Bilder des Mitarbeiters erstellt worden sein, bei denen der Kopf auf Nazioffiziere oder Pornobildchen aufgesetzt wurde.

Ex-Mitarbeiter erhält Recht

Wie jetzt bekannt geworden ist, (via VG247) hat der ehemalige Mitarbeiter vor Gericht Recht zugesprochen bekommen. Quantic Dream hat gegen diesen Rechtsspruch bereits Einspruch eingelegt. Eine endgültige Entscheidung steht derzeit also noch raus. Mit der Klage möchte der Mitarbeiter nachweisen, dass er von dem Studio zu der Kündigung gedrängt worden ist. Schließlich hat ein Mitarbeiter ansonsten keinen Anspruch auf Entschädigung oder sowie stattliche Unterstützung.

Durch ein finales Urteil könnten außerdem weitere Ex-Mitarbeiter dazu ermutigt werden, Quantic Dream auf Entschädigung zu verklagen. Alleine die mediale Aufmerksamkeit dürfte dem Entwickler aber schon jetzt schaden.

Quantic DreamQuantic Dream: Vergiftete Atmosphäre und problematische Arbeitsbedingungen

Tyrannischen Führungsstil

David Cage und Guillaume de Fondamière wird ein tyrannischer Führungsstil vorgeworfen. Außerdem seien Mitarbeiter für die beiden angeblich bloß Werkzeuge. Despektierlich äußere sich Cage vor allem gegenüber weiblicher Mitarbeiter und Schauspieler, sowie der eigenen Frau.

De Fondamière soll gegenüber weiblicher Kollegen ebenfalls nur wenig Respekt gezeigt haben und zum Beispiel auf Firmenfeiern sehr aufdringlich und aggressiv geflirtet haben. Insgesamt sollen zwischen den Jahren 2015 und 2016 ungefähr 50 Mitarbeiter das Studio verlassen haben. Der Grund dafür seien angeblich Burnout oder Depressionen gewesen. Bei Quantic Dream arbeiten derzeit rund 180 Mitarbeiter von denen 83 Prozent männlich sind.

Wir werden selbstverständlich weiterhin auf PlayNation.de über dieses Thema berichten und euch auf dem Laufenden halten.

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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