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Die Ringe der Macht: Darum lohnt sich die HdR-Serie, trotz aller Kritik

Die Geschichten sind anders, jedoch nicht weniger spannend erzählt. Auch wenn sich die Spannung nur allmählich aufbaut. Aber macht nicht genau das eine gute Geschichte aus? Obendrein handelt es sich hier um eine Serie, die genug Zeit für die Story hat und nicht um einen Film, wo alle wichtigen Ereignisse in etwa zwei Stunden gepackt werden müssen.

Das wohl größte Rätsel der Serie war von Beginn an, der Verbleib Saurons. Sieben Wochen lang wurde wild spekuliert, wo oder in wem sich dunkle Hexenmeister verbirgt. Die Auflösung wurde tatsächlich bis zur letzten Folge hingezogen, ebenso wie die Entstehung der ersten drei Ringe.

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Die drei Elbenringe © Amazon

Allein dieser Spannungsbogen ist so gut aufgebaut, dass er die Zuschauer*innen bei der Stange halten müsste. Ganz zu schweigen von den liebenswerten Harfüßen und dem mysteriösen Fremden; die sturen Zwerge – allen voran Prinz Durin und seine innige Freundschaft zu Elrond; der erbitterte Kampf um die Südlande

Aller Kritik zum Trotz – Ein Plädoyer für die künstlerische Freiheit

„Die Ringe der Macht“ hat durchaus Momente, die strategisch, spannend, emotional und magisch sind. Generell sind sowohl Handlung als auch Figuren logisch und komplex aufgebaut.

Einzig Galadriel wirkt mitunter etwas flach und teilnahmslos, an anderer Stelle regelrecht bockig. Und manch Zuschauer*in mag vielleicht in Folge 6 gestutzt haben, als die Númenorer so schnell die Südlande erreicht haben.

Und doch ist schon die Darstellung bereits bekannter Figuren recht spannend – von Äußerlichkeiten mal abgesehen. So kennen wir Galadriel doch eigentlich als ruhig, besonnen und weise. In der Serie ist sie einige tausend Jahre jünger, als in den Filmen und eine Kriegerin, der es nach Wiedergutmachung dürstet. Letztlich entwickelt sich ihr Charakter im Verlauf der Handlung und bekommt mehr Tiefe.

Galadriel © Amazon Studios

Meiner bescheidenen Meinung nach ist die Besetzung keineswegs fehlerhaft oder gezwungen „woke“. Klar, entsteht beim Lesen ein bestimmtes Bild einer Figur – zumal, wenn diese detailreich beschrieben wird. Dennoch ist auch dieser Eindruck immer subjektiv und letzten Endes ein Stück weit Interpretationssache.

Wie schon gesagt, bewegen wir uns mit „Die Ringe der Macht“ ohnehin etwas abseits von Tolkiens Pfaden. Somit ist hier auch viel mehr Raum für Kreativität und Individualität gegeben. Farbige Elben oder Zwergenfrauen ohne Bart tun weder der Handlung einen Abbruch, noch der Freude am Schauen einer gut gemachten Fantasy-Serie.

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Fazit zu Die Ringe der Macht

Abschließend kann also festgehalten werden: Entweder man mag und schaut „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ oder eben nicht. Einen Shitstorm hat die Serie keineswegs verdient! Auch wenn die Geschehnisse nicht genauso aus der Feder von Meister Tolkien stammen, so ist es doch eine grundsolide und ansprechende Huldigung an das Lebenswerk des großen Schriftstellers.

Nun heißt es warten. Immerhin sind insgesamt fünf Staffeln geplant, wobei die Dreharbeiten zur zweiten Staffel kürzlich begonnen haben.

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Heidi Skrobanski

Bekennender Film- und Serien-Junkie. Gedanklich gerne in diversen Fantasiewelten unterweges. Süchtig nach allem, was magisch scheint. Begeisterte Gaming-Zuschauerin, inklusive klugen Sprüchen. Allen voran: Vollblut-Schreiberling und Hundemama.
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