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Die Siedler 7: Nummer 7: Es wird wieder fleißig gesiedelt!

Sie wuseln, sie erschaffen, sie bauen – „Die Siedler“ sind zurück und komplexer denn je. Wir wollten uns selbst davon überzeugen, ob wir arbeitsscheue Bürger oder eher fleißige, stolze und starke Tüftler in unserem Volk haben. Kann das Spiel einhalten, was die Entwickler versprachen? Können wir uns auf ein besonderes Aufbaustratergie-Spiel in der siebten Runde freuen? Nicht nur diese, sondern viele weitere Fragen werden in unserem „Die Siedler 7“-Test beantwortet!

Böse Ubisoft, euer Kopierschutz

Zunächst möchten wir betonen, dass wir den Kopierschutz nicht in die Wertung des Spiels einfließen lassen. Zwar sorgte der Online-Zwang für deutlichen Ärger, denn eine gewisse Masse an Spielern konnte nicht die „Die Siedler 7“ spielen, da es Probleme mit dem Launch-Server gab. Mittlerweile schob der französische Spiele-Entwickler sowie auch Publisher diverse Patches und Updates hinterher, doch das Problem scheint immer noch zu bestehen. Allerdings nicht bei unserer Version, da diese ohne Verbindungsabbrüche spielbar ist.

Wie bereits erwähnt, ist eine ständige Internet-Verbindung Pflicht. Sollte der Spieler sich kurz aus dem World Wide Web ausloggen, verabschieden sich auch die Siedler. Der Kopierschutz greift hart durch und ist bei der breiten Masse alles andere als beliebt. Doch was für Schritte geht ein Spiele-Publisher nicht, um seinen Titel vor bösen Raubkopieren zu schützen. Immerhin steckte Ubisoft sowie der Entwickler Blue Byte eine beachtliche Summe in das Projekt „Die Siedler 7“, welches sich im Endeffekt auch lohnen soll.

Mit diesen Worten lass ich den Kopierschutz fallen und widme mich den Online-Funktionen. Da ihr ständig mit dem Internet verbunden seid, bietet „Die Siedler 7“ Verbindungen in Social-Network-Plattformen. So könnt ihr eure Freunde, Verwandte und Feinde via Facebook auf dem laufenden halten, wie und was ihr gerade im siebten Siedler-Streich ausübt. Neben der Facebook-Anbindung, bietet „Die Siedler 7“ die Verbindung zum hauseigenen Angebot Uplay. Dort könnt ihr nicht nur eine Art "Achievements" sammeln, sondern eure Savegames abrufen und hinterlegen.

Damit ihr allerdings los legen könnt, müsst ihr euren PC auf die hohen Systemanforderungen vorbereiten und eventuell aufrüsten. So frisst „Die Siedler 7“ eine stolze Power des Arbeits- sowie Grafikkarten-Speichers. Allerdings bietet man hier die Lösung an, unter Optionen selbst Effekte einzustellen,abzustellen oder mit einem Riegler zu verstärken oder zu senken. Überprüfen könnt ihr die Einstellung, ob diese perfekt an eurem System angepasst ist, anhand des roten- bzw grünen-Balken unter den Reglern.

Vom Nomaden zum Siedler

Die Kampagne von die Siedler 7 beginnt leichter als gedacht. Begonnen wird mit einem Intro, welches euch die Einleitung zur Geschichte nahe legt. Was ist im Königreich passiert? Wer ist überhaupt Prinzessin Zoé? Dies wird in den ersten Minuten beantwortet. So spielt ihr die hübsche aber auch starke Dame, welche auf den Königsstuhl ihres Vaters als Nachfolgerin möchte. Endlich die eigene Krone auf dem Kopf spüren, das wünscht sich Zoé. Leichter als gedacht, denn ihr Vater, der herrschende König, möchte seine Tochter zappeln lassen und zwingt ihr eine große, letzte Aufgabe auf. So soll die hübsche Prinzessin nach Tandrien reisen um Leben in die verlassenden Dörfer zu bringen. Natürlich warten Gefahren, Feinde und andere Bösewichte auf Zoé und dessen Bevölkerung und Anhänger.

Leider fällt der Singleplayer-Part alles andere als lang aus, da dieser "nur" fünfzehn Missionen enthält. Alleine die ersten sieben Abschnitte dienen dazu, um den perfekten Einstieg in das Aufbau-Stratergie-Spiel zu erhalten. Die restlichen Missionen zeigen euch, was die Siedler alles auf dem Kasten haben und was euch erwartet. Damit ihr jedoch schneller als sieben Kapitel den Einstieg erhaltet, unterstützt euch das Spiel anhand von Pop-Up-Fenstern. Wie schwenkt man die Kamera? Wie zoomt man ran? Wie baut man ein Haus? Wie wird das Militärsystem genutzt? Fragen über Fragen, die dank des Tutorials beantwortet werden. Zudem dürft ihr euch auf Hilfe vom guten, alten Boris freuen. Dieser gibt euch Tipps, Tricks und Anweisungen und steht dem Spieler ständig zur Seite. Eure Rechte Hand, sozusagen.

Beginnen wir jedoch mit der Erschaffung unseres Dorfes. So fordern die Siedler ein Lagerhaus, ein Baumeister wird benötigt und eine Taverne. Letzteres dient dazu, um Soldaten für eurer Militär anzufordern. Dieses wird während des Spiels eingesetzt, um feindliche Gebiete einzunehmen. Je nach dem, wie weit eurer Dorf oder Stadt ausgebaut ist, umso höhere Klassen könnt ihr in eurem Militär ausbilden und diverse Waffen einsetzen. Mich beeindruckte das Kampf-System, da es knuffig anzusehen war, wie die Siedler in der Nahaufnahme untereinander kämpften, streiten und sich prügelten. Detail-Verliebtheit befindet sich hier auf den höhsten Plätzen.

Wie bereits erwähnt, dürft ihr in den ersten Minuten von die Siedler 7 das Aufbaustratergie-Spiel kennenlernen. Welche Funktionen warten auf euch? Welche Gebäude müsst ihr erschaffen? Das ausgereifte Tutorial-System greift zu und erläutert euch jeden wichtigen Schritt per Video-Anleitung. In den ersten Abschnitten sollt ihr im Auftrag des Königs aus dem wundervollen Mohnfeld ein Dorf voller Leben erschaffen. Die Siedler sollen zurück in die Gebiete kehren und sich wieder heimisch fühlen.

Gott, sind die faul

Damit der Spieler ständig weiß, was er zutun hat, erscheint im linken Bilderrand eine Quest-Tafel. Diese erklärt euch nach und nach, welche Aufgaben im Dorf erledigt werden müssen und was sich die Bevölkerung wünscht. Haben die Siedler hunger, dann sollte eine Bäckerei erschaffen werden. Diese wird schleunigst an einem Familien-Haus angebaut. Allerdings braucht der Bäcker dazu das passende Material wie Mehl oder Getreide. Daher muss eine Mühle aufgerichtet werden, in denen der Siedler seine Rohstoffe produzieren kann. Da dieser die Materialien nicht alle in der kleinen aber feinen Mühle sammeln kann, werden diese ins benötigte Lagerhaus gebracht. Hier wird empfohlen, dass der Spieler mehrere Lagerhäuser auf der gesamten Karte in der Nähe seiner Produktionsstätten erschafft. So brauchen die Siedler nicht all zu lang laufen um Materialien ans Ziel zu bringen.

Damit euere Stadt oder Dorf funktioniert, muss das Wirtschaftssystem funktionieren, die Produktionsstätte sollten laufen und die Siedler fleißig arbeiten! Allerdings fiel mir in den ersten Spielstunden ein großes Problem auf: Die Siedler wollen nicht arbeiten! Nachdem wir ein weiteres Gebiet eingenommen hatten und eine Goldmine erschaffen sollten, damit die Bevölkerung eine bessere finanzielle Lage hat und neue Soldaten angeheuert werden können, ging die Faulheit schon los. Bis die Goldmine überhaupt erschaffen wurde, vergingen Minuten über Minuten. Im Endeffekt stand die Mine und die Geld-Kurbel rollte. Wie bereits erwähnt, bringen Münzen neue Vorteile.

Nachdem letztendlich die ersten Kapitel abgeschlossen wurden, kann endlich die Datenbank der Ressourcen ausgeweitet werden. Es stehen neue Sektoren bereit, in denen Kohle, Gold und andere Rohstoffe eingenommen bzw. produziert werden können. Der neue Sektor lässt zudem neue Karten freischalten, was dem Spieler Abwechslung bietet. Hier können wir Blue Byte loben! Je mehr der Spieler an Fortschritt gewinnt, desto weniger Rohstoffe gibt es. Doch keine Panik, denn das siebte Siedler-Abenteuer bietet ein ausgereiftes Wirtschaftssystem. Es können Rohstoffe ein- und verkauft werden. Dies ist in manchen Fällen nötig, da nicht alles in einem Sektor selbst angepflanzt oder produziert werden kann.

Doch genug vom Solo-Spiel, denn die Siedler 7 werden ähnlich wie Anno 1404: Venedig mit einem ausgereiften Online-Part ausgeliefert. Der Spieler kann per Lobby gegen andere Spieler antreten. Es kann online sowie im LAN-Modus gespielt werden. Insgesamt warten neun Karten auf den Siedler-Fan, was sich wenig anhört. Letztendlich kann an diversen Einstellungen geschraubt werden, um den Online-Part zu verbessern, bestimmte Vorraussetzungen an- oder abgeschaltet werden sowie verschiedene Modi dürfen vom Spieler verwaltet werden. Hier hat der Entwickler seine Hausaufgaben gemacht und bietet einen stabilen und flüssigen Multiplayer-Modus.

Redaktion PlayCentral

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