Unter Aktivisten werden derzeit schwere Vorwürfe gegen Disney bezüglich des Disney Plus-Exklusivfilms Mulans laut, Aufrufe zum Boykott sind die Folge. Der Grund dafür liegt in den Credits des Spielfilms. Darin bedanken sich die Produzenten bei Sicherheitsbehörden der westchinesischen Region Xingjiang, in der Mulan zum Teil gedreht wurde.
Mulan und der Stich in ein Wespennest
Bei Xingjiang handelt es sich um einen abgelegenen Landesteil im Nordwesten Chinas. In dieser Region leben zahlreiche ethnische Minderheiten, darunter die turksprachigen Uiguren. Hier soll es bereits seit mehreren Jahren sogenannte Umerziehungslager geben, in denen bis zu eine Million Menschen nach UN-Schätzungen „willkürlich“ festgehalten und „politisch indoktriniert“ werden.
Das Ziel des Internierungslagers sei Uiguren und Kasachen, die von dem „Virus“ des radikalen Islam „infiziert“ seien, zu deradikalisieren und in der chinesischen Sprache sowie technischen Fähigkeiten zu unterweisen. Die Existenz derartiger Lager wurde im Oktober 2018 von der Regierung offiziell bestätigt.
Disney bleibt stumm
Disney selbst hat sich bislang nicht zu Wort gemeldet, was diese Kooperation mit den Sicherheitsbehörden im Detail bedeutet. Doch die Stimmen in den sozialen Medien sprechen von „kapitalistischer Ausbeutung von ihrer besten Seite“, wenn ein Film wie Mulan in einer Region gedreht wird, in der die Polizei mit Masseninternierungen beschäftigt ist.