Dissidia Final Fantasy NT benötigt viele Spielstunden Übung, obwohl es über eine reduzierte und leicht zu erlernende Steuerung verfügt. Publisher Square Enix sagt selbst, dass es unpassend wäre, das Game ein Beat’em-Up zu nennen, da noch viel mehr dahinter steckt. Und damit haben sie Recht: Das in seinem Ursprung aus einer Spielhalle stammende Game ist taktisch, effektgewaltig und nichts für wilde Tastenklopfer.
Kein typisches Prügelspiel
Typisch japanisch erwartet euch in Dissidia Final Fantasy NT das Gegenteil von einem dezimierten, in Grundfarben gehaltenen Prügelspiel, bei dem schnell Langeweile aufkommt. Schon in den Übungseinheiten, die im wahrsten Sinne des Wortes jeden Schritt einzeln in Theorie und Praxis erklären, ist das Interface mit Statusanzeigen und Werten vollgepackt. Wer die Arcade-Automaten aus Japan nicht gewohnt ist, schluckt erst einmal beim Anblick der vielen Zahlen, auf die es im Verlauf eines Matches zu achten gilt.
Im Gegensatz zu Prügelklassikern, wie Street Fighter oder Tekken, kommt Dissidia Final Fantasy NT ganz ohne stressige Tastenkombinationen aus, die im Endeffekt bei vielen Spielern auf Button-Mashing herauslaufen. Letzteres könnt ihr bei diesem Game auch versuchen, ihr werdet aber wenig Erfolg haben. Jeder Charakter startet mit einem Zähler von 1000 Punkten, die unten mittig im Bildschirm angezeigt werden. Wir halten diese Zahl für eine der wichtigsten Informationen auf dem Bildschirm. Das ist eure Mutanzeige, die sich immer weiter erhöht, wenn ihr den Gegner mit der Kreis-Taste angreift. Dabei nehmt ihr ihm eine gewisse Anzahl an Punkten weg und verleibt euch diese ein. Mut-Attacken ziehen dem Gegner allerdings keine Lebenspunkte ab (Anzeige links oben am Bildschirmrand).
Um einen Kontrahenten auszuschalten, müsst ihr ihn mit der Viereck-Taste angreifen. Hier ist das richtige Timing entscheidend! Habt ihr dem Gegner genügend Mutpunkte abgezogen und auf euch addieren können, leuchtet der Zähler in Violett auf. Das bedeutet, dass ihr euren Kontrahenten nun mit einer einzigen Attacke k.o. schlagen könnt. Es ist jederzeit möglich, den Gegenspieler auch ohne violette Mutanzeige anzugreifen, allerdings solltet ihr dann auf einen Gegenangriff gefasst sein. Werdet ihr während eines Matches selbst getroffen, sinkt eure Mut-Anzeige natürlich ebenfalls ab. Ob es lohnenswert ist zu warten, bis sie ausreichend gefüllt ist oder ein zwischenzeitlicher Angriff auf die Lebenspunkte mehr Sinn macht, muss je nach Match entschieden werden. Um einem Gegner nicht in die Falle zu gehen, stehen euch eine Ausweichbewegung sowie Blocken zur Verfügung.
Explosionen, Feuerkugeln und Eisregen
Zu Beginn wählt jedes Team eine der aus der Spielreihe bekannten Esper aus. Während eines Matches tauchen immer mal wieder zufällig Kristalle auf, die es zu zerstören gilt. Danach kann über das Gedrückthalten des Touchpads die Unterstützung gerufen werden. Je mehr Mitspieler des Teams dies gleichzeitig tun, desto schneller geht die Beschwörung vonstatten. Aber Achtung: Während der Beschwörung seid ihr hochgradig verwundbar und ein leichtes Ziel für eure Gegner. Dafür sind die gerufenen Esper äußerst stark und können euch einen Vorteil im Game bringen.
Neben den normalen Angriffen, den Mutattacken, dem Rufen der Esper und dem Beachten der eigenen Lebenspunkte, könnt ihr während eines Matches sogenannte EX-Fähigkeiten aufladen. Diese lassen sich zuvor im Menü bei dem jeweiligen Charakter anpassen. Von Mutauffüllhilfen bis hin zu starken Attacken oder Buffs ist hier alles Mögliche dabei. Über das Steuerkreuz könnt ihr diese während eines Kampfes verwenden.
Dadurch dass sich jedes Match vom letzten unterscheidet und ihr darauf bedacht seid, den eigenen Mutzähler möglichst in die Höhe zu treiben, können die einzelnen Kämpfe ganz unterschiedliche Längen haben und mal mehr, mal weniger taktisch ablaufen. Das hängt ganz von eurer Spielweise und euren Gegnern ab. Insgesamt lässt sich aber sagen, dass sich Dissidia Final Fantasy NT deutlich taktischer und strategischer anfühlt, als die meisten anderen Games eines ähnlichen Genres.