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DOOM Eternal: Ist das noch mein DOOM? – Preview

Eine Stunde mit „DOOM: Eternal“ und unser Redakteur Olaf Bleich macht sich Sorgen, dass der neueste Ableger der Kult-Serie vielleicht zu sehr polarisieren könnte. Wieso „DOOM: Eternal“ Risiko und Chance zugleich ist!

Ich spiele DOOM seit ich denken kann. Der 1993 veröffentlichte erste Teil versüßte mir einen Teil meiner Jugend und entfachte meine Euphorie für Shooter und 3D-Spiele im Allgemeinen. Ohne „DOOM“ würde ich vielleicht nicht diese Zeilen schreiben, sondern hätte einen „normalen“ Job.

Ich habe also alle Evolutionsstufen von id Softwares Shooter-Serie durchgemacht: Von den Anfängen über den Horror-Teil Doom 3 bis hin zu dem 2016 veröffentlichten „DOOM“, welches zwar gerade zum Ende der Kampagne seine Schwächen hatte, mich aber mit pfeilschnellem Gameplay und herrlich brutalen Glory-Kills absolut abholte.

„DOOM“ steht für mich synonym für einen Ego-Shooter, der technisch neue Maßstäbe setzt und vor allem meine Reflexe am Gamepad oder an Maus und Tastatur kitzelt. Das für 2019 angekündigte DOOM: Eternal schlägt in diese Kerbe, fügt aber einige neue Funktionen hinzu, die mich zumindest stutzen lassen.

Business as usual?

Doch bevor wir zu dem eigentlichen Thema kommen, noch ein kleiner Überblick über „DOOM: Eternal“. Zeitlich setzt das Spiel natürlich an den direkten Vorgänger an und rückt den bekannten Doom Slayer in den Mittelpunkt. Erneut kämpft er gegen Dämonen und das nicht nur auf dem Mars, sondern erstmals auch auf der Erde. Die Kreaturen der Unterwelt verwandelten diese nämlich in die Hölle und richten dort mächtig Verwüstung an. In Sachen Storytelling war DOOM nie eine Leuchte und daran ändert sich anscheinend in diesem Teil auch nichts.

Aber sind wir ehrlich: Niemand erwartet von dem Brachial-Shooter eine tiefe, emotionale Geschichte. Stattdessen sollte „DOOM: Eternal“ vor allem eins sein: Voll in die Fresse. Und damit meine ich nicht nur die Glory-Kills. Schnell, brutal und an der Grenze des guten Geschmacks – das sind für mich Worte, die ein „DOOM“ beschreiben sollte. Und tatsächlich lieferte „DOOM: Eternal“ genau in dieser Beziehung – zumindest in der knapp einstündigen E3-Demo – voll ab. Da boxe ich mich blutrünstig durch Zombie-Horden, reiße Ghule entzwei und rupfe Pain Elementals erst das Auge raus, nur um es ihnen danach in den Hals zu stopfen.

„DOOM: Eternal“ ist Vollgas-Action. Nach einer Stunde höchster Konzentration brennen meine Augen und ich fühle mich ausgelaugt … aber glücklich.

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Olaf Bleich

Seit über 20 Jahren Spielejournalist, der sich in Polen die Hand gebrochen und trotzdem weiter Artikel geschrieben hat. Videospielgeschmack mäandert zwischen Shootern, Spaß und Stardew Valley – abgesehen davon besitzt er eine obskure Vorliebe für Wrestling.
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