Im Juni erhielt Guy „DrDisrespect“ Beahm, der weltweit zu den größten und reichweitenstärksten Streamern überhaupt gehört, auf der Streaming-Plattform Twitch einen permanenten Bann.
Am vergangenen Freitag, den 7. August 2020 feierte der Doc sein Comeback auf der Video- und Streaming-Plattform YouTube, denn eine Rückkehr auf Twitch sei laut dem Doc unmöglich. Und auch Microsofts eigene Streaming-Plattform Mixer ist für den Influencer keine Option mehr, schließlich wurde die Plattform am 22. Juli eingestellt.
500.000 Live-Zuschauer stellten unzählige Fragen
Der Stream auf YouTube wurde vom Doc im Vorfeld angekündigt und auf Social Media beworben, weshalb zum Start am Nachmittag direkt über 400.000 gleichzeitige Zuschauer am Start waren, um seine lang erwartete Rückkehr mit anzusehen. In weniger als einer halben Stunden erreichte der Stream bereits mehr als 500.000 Zuschauer, bevor die Zahl wieder ein wenig zurückging. Bereits mehr als 15.000 Zuschauer haben sich bislang dem Champion Club auf YouTube angeschlossen, wie der Doc seine Twitch-Abonnenten nannte.
Dr Disrespect: „Sollen sich die Anwälte darum kümmern“
Natürlich sprach Beahm in dem Stream die wohl spannendste Frage innerhalb der Community an. Weshalb erhielt Dr Disrespect auf Twitch einen permanenten Bann?
„In Bezug auf das Verbot gibt es viele Leute, die wissen wollen, was passiert ist“, sagte er während des Streams.
„Weißt du was? Ich möchte, dass du mir in meine verdammten Augen schaust, wenn ich das sage. Ich möchte wirklich, dass du mir in die Augen schaust, wenn ich das sage. Wir haben noch keine Ahnung. Wir haben keine Ahnung.
Was mich betrifft, haben wir nichts unternommen, um einen Bann zu rechtfertigen, geschweige denn, wie sie uns letztendlich gebannt haben. Keine Kommunikation vorher. Keine Kontaktaufnahme. Nichts. Boom. Fertig.
Ich muss bei dieser Sache clever sein. Schließlich geht es hier um einen großen Vertrag und viel Geld […] Es ist viel Geld im Spiel. Also lassen wir die Anwälte ihre Arbeit machen und lassen sie tun, was sie tun müssen. Mein Gewissen … ich fühle mich sehr wohl.“
Wo wird der Doc in Zukunft streamen?
Zwar hat Beahm sein Comeback auf YouTube gefeiert, doch einen festen Exklusivvertrag habe er dort bisher nicht unterschrieben, weshalb noch weitere Optionen offen stehen. Eine weitere Möglichkeit wäre die Plattform Facebook Gaming, in die Mixer vor kurzem integriert wurde, da Microsoft eine Partnerschaft mit Facebook eingegangen ist. Ebenfalls gibt es schon seit längerer Zeit Gerüchte darüber, dass der Doc mit einer eigenen Webseite herumexperimentiert, über die er zukünftig streamen könnte.
Welche Gründe möglichen Gründe gibt es für den Twitch-Bann?
Zwar ist öffentlich bislang nicht bekannt geworden, welche Gründe zu der dauerhaften Sperre geführt haben könntern, doch es gibt verschiedene Theorien.
- Auf der einen Seite wird vermutet, dass der Streamer etwas so schlimmes, illegales oder strafbares gemacht hat, dass Twitch keine andere Wahl blieb, als ihn direkt und dauerhaft zu bannen. [via Fobres]
- Auf der anderen Seite, und diese Theorie klingt deutlich einleuchtender, geht es in diesem Fall um sehr viel Geld und einen Exklusivvertrag, der im März 2020 geschlossen wurden. Twitch könnte nach dem Ende von Mixer nun daran gelesen sein, dass dieser aufgelöst wird. In diesem Fall sei laut dem Juristen Richard Hoeg das Schweigen wohl die beste Möglichkeit, damit sich beide Parteien auf eine faire Vertragsauflösung einigen.
Wie Beahm in seinem Stream mitgeteilt hat, kümmern sich nun seine Anwälte um den Fall. Aber es kann gut sein, dass weitere Details zu der ganzen Geschichte mit der Zeit nach außen dringen werden. Schließlich gab es einen solchen prominenten Fall, bei dem ein so großer Influencer betroffen war, nicht. Möglicherweise werden sich beide Seiten aber auch einige, wodurch der Vertrag bei Twitch aufgelöst wird und Beahm weiterziehen kann. Doch da es in diesem Fall um viel Geld geht, könnten sich die Verhandlungen noch einige Monate, wenn nicht sogar Jahre hinziehen.