Dragon Age 2 ist der wohl unbeliebteste Teil der sonst so erfolgreichen Rollenspielreihe. Das BioWare-Spiel musste durch eine recht kurze Entwicklungszeit und knapp bemessenen Deadlines einige Abstriche sowie teils fragwürdige Kompromisse in Kauf nehmen, was nicht nur zu Unzufriedenheit unter den Spielern führte.
Mitentwickler David Gaider kann trotz seiner Liebe zu DA2 ebenso wenig leugnen, dass er einige Dinge anders gemacht hätte und nun besser machen würde, wenn er im Rahmen eines Remakes à la „Snyder Cut“ die Chance dazu bekommen würde.
Wer ist David Gaider? Der Entwickler war lange Zeit BioWare-Mitarbeiter gewesen und hat unter anderem an der „Dragon Age“-Reihe und auch Anthem mitgearbeitet. Im Jahr 2018 hat Gaider jedoch sein eigenes Indie-Studio namens Summerfall Studios in Melbourne, Australien gegründet und arbeitet dort seither als Creative Director.
Ein Snyder Cut für Dragon Age 2: So könnte er aussehen
Auch wenn David Gaider nur eine eher untergeordnetere Rolle bei der Entwicklung von „Dragon Age 2“ hatte, besitzt er einige fantasievolle Verbesserungsvorschläge, die das RPG seiner Meinung nach aufgewertet hätten. Auf seinem Twitter-Account lässt er seinen Gedanken freien Lauf und beschreibt, was sein liebstes DA-Spiel hätte besser machen können:
- Meredith sollte nicht verrückt werden: Der Boss Fight gegen Meredith Stannard ist ein wahres Hassthema von Gaidner. Obwohl er den Charakter schrieb, ging es nicht auf seine Kappe, dass Meredith durch das Rote Lyrium in den Wahnsinn getrieben wurde. Sie sollte auch nicht an dem finalen Kampf mit den Templern beteiligt sein.
- Ein ausgefeilteres Kirkwall: Kirkwall soll eigentlich fortschrittlicher werden und die Zeit zwischen den Kapitel in Jahren statt Monaten stattfinden sollen. Das ganze wurde nachträglich jedoch ordentlich gekürzt und verkleinert. Die Stadt sollte weitaus größer und belebter werden, mit weitaus weniger Blutmagiern.
- Magier-Hawke als Abscheulichkeit: In einer alternativen Story-Line, die komplett gestrichen wurde, hätte bei einem Hawke, der als Magier gespielt worden wäre, die komplette Geschichte von „Dragon Age 2“ nur in seinem Kopf stattgefunden.
- Alternative Dialoge: Anscheinend gab es eine Vielzahl alternativer Dialogzeilen, die getriggert worden wären, wenn sie sich an den Charakter aus Dragon Age: Origins erinnert hätten. So haben sie leider vergessen, wer man war und dass man vielleicht eine Romanze hatte.
- Wiederherstellung von Kapitel 3: Offenbar gab es zahlreiche Story-Plots im dritten Akt, die gestrichen worden, weil keine Zeit mehr war, um sie zu finalisieren. So wäre das Aufeinandertreffen von Magiern und Templern allerdings weniger plötzlich geschehen.
- Orsino auf eurer Seite: Nach dem Boss-Kampf mit Orsino hätte Gaider nicht zugelassen, dass er sich gegen euch wendet, wenn ihr euch zuvor auf die Seite des Elfen-Magiers geschlagen habt.
- Dritte Entscheidungsmöglichkeit am Ende: Wenn es nach David Gaider geht, hätte es eine dritte Option für das Ende von „Dragon Age 2“ gegeben, bei dem man sich weder für Magier noch Templer entscheidet, sondern beide Parteien blöd dastehen lässt.
Der Tod für Varrick im nie veröffentlichten DLC
Ja, der gute alte Varrick hätte „Dragon Age 2“ eigentlich nicht überlebt. Davor hätte sich Gaider allerdings noch eine Romanzenmöglichkeit mit dem Zwerg gewünscht.
Doch wie wäre Varrick gestorben? Es sollte eigentlich ein DLC mit dem Namen Exalted March erschienen. Es stand sogar fest, auf welche Art und Weise Varrick sterben sollte: Anscheinend wäre wohl Rotes Lyrium involviert gewesen. Gaider deutet dabei eine heroische Aktion von Varrick an, mit der er sich für seine Begleiter opfert. Als Erzähler von „Dragon Age 2“ wäre so die Geschichte mit dem Erzähler geendet – das war die ursprüngliche Intention.
Dragon Age 4 im Anmarsch
Die Frage bleibt nun: Was erwartet uns im kommenden Dragon Age 4? Hoffentlich bleibt uns Varrick am Ende des nächsten DA-Teils erhalten, immerhin scheint er erneut beteiligt zu sein, wie das Auftauchen seiner Stimme im Trailer von DA4 verrät. Der Release des neuen Ablegers ist jedoch noch in weiterer Ferne, vor 2022 kommt hier wohl nichts.