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Wenn ihr Tastaturen in Schwarz oder Weiß schlichtweg zu langweilig findet und auffälligere Farbkombinationen bevorzugt, dann werdet ihr bei dem riesigen Sortiment des taiwanesischen Herstellers Ducky unter Garantie fündig.
Die aktuelle Ducky One 3-Serie an mechanischen Gaming-Keyboards bietet beispielsweise noch Variationen in knallgelb (Yellow Ducky) oder einer fast schon dezenten Kombination aus Gelb-Grau und Blau für Gehäuse und Keycabs (DayBreak).
Punkten will Ducky aber nicht nur mit der ungewöhnlich farbenfrohen Optik, sondern auch mit einer hochwertigen Verarbeitung, einem bestmöglichen Tippgefühl, einer umfassenden Auswahl an verbauten Cherry-Switches, die sich dank Kailh-Sockeln ohne größeren Aufwand austauschen lassen oder der umfassenden Konfiguration und Individualisierung. Ob sich die Erwartungen alle erfüllen lassen, das klären wir jetzt in unserem Alltagstest.
Technische Daten Ducky One 3 TKL:
- Anschluss: Kabelgebunden, USB 2.0 Typ-A auf Typ-C
- Gewicht: 950 Gramm
- Abmessungen: 37 x 14 x 4 cm (L x B x H)
- Formfaktor: TKL (80 Prozent)
- Gehäuse: Kunststoff
- Lieferumfang: Ducky One 3 TKL, Tastaturabdeckung, Anschlusskabel, 11 Keycaps, Werkzeug zum Entfernen von Tastenkappen sowie Switches
- Switches: Wahlweise Cherry MX Blue, MX Red, MX Black, MX Clear, MX Silent, MX Speed Silver
- Beleuchtung: RGB
- Preis: ca. 180,00 Euro
Lieferumfang, Design und Ersteindruck: Ein echter Hingucker
Die erste optische und haptische Begegnung weckt Freude auf den kommenden Einsatz: Als Testmuster haben wir die Modellvariante DayBreak erhalten, die in matten Grau und Blau sowie einigen wenigen gelben Akzenten an den Seiten und der Enter-Taste, direkt ins Auge springt, dabei aber gefällig, fast schon gediegen, wirkt.
Sicherlich ist eine Farbgebung immer eine sehr subjektive Erfahrung, was übrigens auch für das vom Hersteller propagierte bestmögliche Tippgefühl gilt, aber auf dem Schreib- oder Zocktisch macht sich die Ducky One 3 in unseren Augen richtig gut.
Für einen festen Stand sorgt das überraschend hohe Gewicht von deutlich über 900 Gramm. Überraschend ist das für uns, weil sich kein Metallbauteil findet und die gesamte Gaming-Tastatur aus stabilem Kunststoff gefertigt wurde. Das soll aber keine Kritik darstellen, eine wertige Haptik ist definitiv gegeben, auch, wenn das Gehäuse nicht mit Aluminium verstärkt wurde, wie es andere Hersteller bei höherwertigeren Modellen im eigenen Sortiment vormachen.
Für ergonomisches Arbeiten und sicheren Stand sorgen die beiden mehrfach verstellbaren Standfüße, mit denen sich Höhe sowie Winkel individuell anpassen lassen und vier Gummistreifen auf der Unterseite, die ein Rutschen verhindern.
Bei unserem Testmodell handelt es sich um eine aktuelle Ducky One 3 in der Tenkeyless (TKL)-Version ohne zusätzlicher Nummernblock auf der rechten Seite. Die kompakte Bauform erfordert naturgemäß weniger Standfläche und lässt sich einfacher transportieren, ohne dabei auf essenzielle Bedienungselemente zu verzichten. Die Gaming-Tastatur ist aber ebenso als normal dimensioniertes Modell oder in einer nochmals reduzierten Mini-Version erhältlich.
Beachtlich ist der Lieferumfang, in dem neben einer mehrsprachigen Garantiekarte und zwei Ducky-Aufklebern das zwei Meter lange USB 2.0 Typ-A auf Typ-C-Anschlusskabel mit Stoffummantelung, eine durchsichtige Tastaturabdeckung, gleich 11 Wechsel-Keycaps in unterschiedlichen Farben sowie Werkzeug zum Austausch der Tastenabdeckungen und Switches enthalten sind.
Mit den zusätzlichen Abdeckungen mit Pfeiltastenaufdruck in leuchtendem Gelb haben wir gleich die WASD-Keycabs ersetzt, was problemlos innerhalb von einer Minute erledigt war.
RGB-Beleuchtung mit einem Manko
Wie es sich für eine Gaming-Tastatur so gehört, ist die Ducky One 3 auch mit RGB-Beleuchtung ausgestattet und verfügt über verschiedene LED-Effekte, die wahlweise das Keyboard sanft illuminieren oder wie einen Christbaum in allen Regenbogenfarben leuchten lassen. Allerdings ergibt sich durch die Bauweise der Tastenkappen ein mittelgroßes Problem.
Diese sind nicht lichtdurchlässig und so wird der Aufdruck eben nicht beleuchtet, auch wenn der Rest der Tastatur in hellstem Licht erstrahlt. Das kann sich beim Schreiben in düsteren Umgebungen als ein eklatanter Nachteil erweisen, beim Zocken ist das Durchschein-Problem eher vernachlässigbar, da die benutzen Tasten in Fleisch und Blut übergegangen sind und kaum mal ein Blick auf die Tastatur notwendig wird.
Gewöhnungsbedürftig: Konfiguration ohne Software
Als durchaus gewöhnungsbedürftig stellt sich die individuelle Konfiguration dar. Andere Hersteller bieten in den allermeisten Fällen eine entsprechende Software an, mit der sich Tastenzuweisungen, RGB-Einstellungen, Aufzeichnung von Makros, Mausersatz über die Cursortasten, Profilerstellung und weitere Optionen bequem vornehmen lassen. Das könnt ihr auch alles mit der One 3 machen, allerdings ohne ein Softwarepaket von Ducky.
Alle Einstellungen werden über Tastenkombinationen und vier DIP-Schalter auf der Unterseite vorgenommen. Ja, das geht. Aber nicht ohne das online erhältliche Handbuch im Downloadbereich der Hersteller-Website, dessen akribisches Studium wir nur dringend empfehlen können.
Wenn es sich bei einer Tastatur als sinnvoll erweisen würde, mehr Papier beizulegen, dann hier. Und wenn ihr schon beim Download seid, schaut gleich nach, ob ein neues Firmware-Update vorliegt. Auch eine Aufgabe, die ansonsten von einer proprietären Software übernommen wird.
Praxistest: Welcher Switch soll es sein?
Aber genug der Nörgelei, den Alltagstest hat die mechanische One 3 auf jeden Fall bestanden. Das vom Hersteller versprochene bestmögliche Tippgefühl ist definitiv gegeben, denn die an der Oberfläche leicht angerauten Tastenkappen aus Polybutylenterephthalat, kurz PBT, erlauben eine zielsichere und angenehme Bedienung.
Die Wahl der Keycaps gehört dabei zu den Quack-Mechanics, so nennt Ducky ein ganzes Paket an Eigenschaften, zu denen auch die verstellbaren Standfüße, das stabile Gehäuse, die akustischen Verbesserung durch eine besonders effektive Dämmung sowie Hot-Swap gehören.
Besonders letzteres hat es uns besonders angetan: Mit dem beiliegenden Tool lassen sich ohne Einsatz eines Lötkolbens die Taster dank Kailh-Sockel einfach austauschen und gegen Switches mit anderen taktilen Eigenschaften, Klickgeräuschen oder Druckpunkten einzeln auswechseln. Möchtet ihr beispielsweise bestimmte Tasten mit anderen Eigenschaften ausstatten, so tauscht ihr eben nur diese Switches aus.
Apropos Switches: Das subjektive Tippgefühl, wie eingangs schon erwähnt, hängt auch zu einem guten Teil von der Wahl der verbauten Switches ab. Hier bietet Ducky nahezu alle gängigen Cherry MX-Varianten an. Legt ihr Wert auf präzise Schaltpunkte wären die MX Blue eine gute Wahl, für geringeren Widerstand greift ihr zu MX Red, möchtet ihr auf einen spürbaren Druckpunkt komplett verzichten, dann kommen die MX Black ins Spiel.