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Dune: Ein Monument aus Sand und Stein – Filmkritik

Die Dune-Zyklen von Schriftsteller Frank Herbert sind in der Kinowelt vor allen Dingen aus zwei Gründen ein regelmäßiges Gesprächsthema. Zum einen wurde relativ oft angekündigt, dass man den Stoff fürs Fernsehen oder für die große Leinwand aufbereiten möchte, hat es dann aber doch nicht getan, zum anderen genießen sie dank der Verfilmung von David Lynch, die 1984 unter dem Titel „Der Wüstenplanet“ erschien, ein großes Ansehen unter Cineasten.

Nachdem sich lediglich John Harrison im Jahr 2000 noch einmal getraut hat, das beinahe schon unverfilmbare Werk über einen Erlöser, Weltraumreisen, Liebe, Verrat und Krieg als Miniserie zu adaptieren, kommt nun – um genau zu sein am 16. September 2021 – die Version von Regisseur David Villeneuve in die Lichtspielhäuser dieser Welt. Wir haben uns seine Vision des Wüstenplaneten bereits angesehen und verraten euch in dieser Kritik, ob sich ein Besuch im Kino lohnt.

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Dune: Zur Handlung

Im Jahr 10190 sind Reisen durch das Weltall mit Lichtgeschwindigkeit kein Traum mehr, sondern alltägliche Realität. Doch damit die Navigatoren die Raumschiffe gefahrlos an den bewohnbaren Planeten vorbeisteuern können, benötigen sie eine Substanz namens Spice, die es ermöglicht, einen Blick in die Zukunft zu riskieren, um schließlich die beste Route zu berechnen. Ohne das Spice wäre die Raumfahrt also schlichtweg nicht möglich.

Die überaus seltene und teure Melange existiert jedoch nur auf einem einzigen Planeten, nämlich auf Arrakis, der auch als Dune bekannt ist. Der Wüstenplanet ist die Heimat der Fremen, die seit vielen Jahrzehnten erbittert gegen das Haus Harkonnen kämpfen, eine Adelsfamilie, die im Auftrag des Imperators das Spice abbaut und die Ureinwohner*innen des Planeten gnadenlos jagt. Quasi von heute auf morgen werden die Harkonnen jedoch von Arrakis abgezogen.

An ihrer statt übernimmt das Haus Atreides die Kontrolle über Dune, eine wohlwollende Familie, die sich die Fremen zu Verbündeten machen möchte. In Wirklichkeit ist die Machtübernahme auf Arrakis aber Teil eines intriganten Plans des Imperators, dem das Haus von Herzog Leto (Oscar Isaac) seit einer Weile ein Dorn im Auge ist und der sich mit Haus Harkonnen dazu verschworen hat, die beliebte und militärisch bedrohliche Adelsfamilie zu stürzen.

Filmkritik zu Dune (2021) von David Villeneuve
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Dune: Eine Kritik

Bereits im Vorfeld wurde Dune von David Villeneuve von unseren Kollegen in Übersee mit dem Fantasywerk „Der Herr der Ringe: Die Gefährten“ verglichen. Ein solcher Vergleich wirkt zwar ziemlich weit hergeholt, ist bei genauerer Betrachtung jedoch recht passend, auch wenn man die beiden Erstlingswerke („Dune“ ist nur der erste von zwei Teilen) dafür aufs Wesentliche herunterbrechen muss. Tut man dies, sind die Parallelen aber durchaus zu erkennen.

Sowohl „Die Gefährten“ als auch „Dune, Teil 1“ sind sehr ruhige Filme, die von ihrer Atmosphäre sowie der Welt und den Figuren leben, sich jedoch zu keiner Minute die Mühe machen, Uninteressierte abzuholen, geschweige denn von sich zu überzeugen. Wer diese Werke genießen möchte, sollte ihre Essenz bereits im Vorfeld mögen oder sogar lieben, ansonsten können sie sehr träge, fast schon langweilig wirken und ihr Zauber geht spurlos an den Zuschauer*innen vorbei.

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Wer für „Der Herr der Ringe“-Fantasy Dinge wie Orks, Magie, lustige Männer mit Bärten, kleine Männer mit großen Füßen und jede Menge mittelalterliches Gekloppe mögen muss, sollte für „Dune“ in erster Linie offen gegenüber dem Mix aus Science-Fiction und Altertümlichen sein, denn das Werk ist ein wilder Mischmasch aus Technologien der fernen Zukunft und Elementen aus der heutigen Zeit sowie aus unserer Vergangenheit.

Auf der einen Seite habt ihr also Raumschiffe, Laserwaffen, Körperschilde und anderen technischen Hokuspokus, gleichzeitig gibt es aber viele Elemente, die man im Jahr 10190 für ausgestorben halten sollte, die aber immer noch vorhanden und Teil der Welt und ihres Charmes sind. Inklusive Schwertkämpfe, Dudelsäcke, Stierkämpfe, Religion, heilige Kriege und Traditionen, die wir bereits in 2021 für absolut veraltet halten könnten.

Filmkritik zu Dune (2021) von David Villeneuve
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Dune: Ein Meisterwerk

Sollte euch von der Beschreibung des Films bisher nichts abgeschreckt haben, macht ihr mit einem Besuch im Kino absolut nichts falsch, denn „Dune“ von Villeneuve ist in allen Belangen ein Meisterwerk. Die Figuren sind verhältnismäßig gut ausgearbeitet, die Handlung ist spannend, der Aufbau und generelle Erzählstil hervorragend und die Atmosphäre düster, dicht und frei von jeglichen Möglichkeiten, mit der Brechstange der negativen Kritik anzusetzen.

Obwohl der Film eine Laufzeit von guten zweieinhalb Stunden hat, vergeht die Zeit im Kino wie im Flug, da „Dune“ keine Leerläufe beklagen muss und jede Szene nur so lang ist, wie sie wirklich sein muss. Wenn man sich für diese Art der Unterhaltung begeistern kann, gibt es eigentlich nur einen Punkt, der bemängelt werden darf, nämlich die Tatsache, dass mittendrin plötzlich Schluss ist. Und zwar genau dann, wenn es wirklich spannend wird.

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Zum Ausgleich für das abrupte Ende erhaltet ihr ein visuell in jedem Bereich höchst beeindruckendes Werk, dessen Sounduntermalung den Kinosaal zum Beben bringt und dessen Geschichte packend erzählt wird. Obwohl oder gerade weil der Protagonist am besten als Ninja-Jesus bezeichnet werden kann und die Geschichte in ihrem Herzen lediglich die Probleme unserer Welt anprangert, ist „Dune“ von David Villeneuve nicht mehr und nicht weniger als der beste Sci-Fi-Film der letzten Jahre. Und zwar mit Abstand.

Heiner Gumprecht

Roter Magier des Lebens und grauer Jedi unter den Gruftis. Liebt alle Formen von Spielen, allen voran JRPGs und Pen and Paper. Cineast mit starken Gefühlen für den Mainstream und Dr. Nova der Philosophie. Ewiger One-Piece-Fanboy.
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