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Dying Light 2: Das sagen die Entwickler zur deutschen Indizierung und Brutalität im Spiel

PlayCentral: Aber Filme im Allgemeinen könnten mehr mit dieser psychologischen Seite spielen, damit sie diese Spannung aufbauen können. Manchmal erinnere ich mich, dass ich Heavy Rain“ gespielt habe, falls du dieses Spiel kennst. Es gab diese immerwährende Diskussion, ob es ein Videospiel ist oder eher ein Film. Und mehrere Spieler sagten: Okay, ich fühlte mich, als wäre ich in diesem Spiel gewesen, weil es so real war“, aber die aktive Interaktion war nicht wirklich da, weil sie einfach nur auf Tasten klickten und ihre Entscheidungen trafen.

Tymon: Aber eigentlich war es da. Weil es eine Form der Interaktion gab und sich das, was auf dem Bildschirm passierte, auf dich auswirkte. Und ich meine tatsächlich, dass „Heavy Rain“ das bestmögliche Beispiel ist, um zu veranschaulichen, was ich gerade gesagt habe. Wenn man sich einen Film wie „Heavy Rain“ ansieht, wäre es ein schöner Film über irgendeinen Kerl. Im Spiel war es nicht irgendein Typ, weil du die Entscheidungen getroffen hast und du tatsächlich Dinge physisch in deinem Haus getan hast, die etwas auf dem Bildschirm geschehen ließen. Du fühltest dich mehr involviert und ich fühlte mich genauso, als ich „Heavy Rain“ gespielt habe. Ich denke, das beweist, dass Videospiele aufgrund der Interaktivität ein intensiveres Medium sind als Filme. Wegen deiner Fähigkeit, das Geschehen auf dem Bildschirm tatsächlich zu beeinflussen.

PlayCentral: Gehen wir noch mal zu einem anderen Thema über, vielleicht für Dying Light 2″ auch ziemlich interessant: Da du die Fortsetzung des Spiels entwickelst, haben wir uns gefragt, ob es einige lächerliche Bedingungen gibt, die die USK für Dying Light“ oder Dying Light 2″ erfüllt haben wollte. Gibt es Einschränkungen, an die du dich erinnerst, die zwar lachhaft oder unnötig, aber dennoch notwendig waren, weil der Spieler so aktiv am Spiel teilnimmt?

Tymon: Nicht wirklich, um ehrlich zu sein. Ich weiß, dass das vielleicht keine populäre Meinung ist, besonders bei deutschen Spielern, aber in gewisser Weise denke ich, dass die Vorschriften sinnvoll sind. Ich verstehe, was man zu erreichen versucht. Es gibt da nichts wirklich Außergewöhnliches. Was da steht, ist, dass man nicht aus Spaß töten soll. Du darfst keinen Spaß beim Töten haben und tatsächlich ist es als Mensch schwer, dem nicht zuzustimmen. Das macht Sinn. Zum Beispiel sagen sie: „Wenn es einen Feind gibt, den man töten muss, sollte das Spiel den Kontext der Situation so darstellen, dass man tatsächlich versucht, ein Ziel zu erreichen“. Es muss eine Bedeutung haben. Und wenn du ihn tötest, solltest du nicht in der Lage sein, mit seinem Körper zu spielen, ihm zehnmal auf den Kopf schlagen können, damit sein Kopf abfällt oder was auch immer.

Eigentlich macht das viel Sinn. Das ist nichts Lächerliches. Das ist eigentlich eine Reihe von Regeln, die Gewalt regulieren sollen, damit Gewalt nicht zu Spaß wird. Und natürlich gibt es Länder, die das nicht tun. Und selbstverständlich gibt es wiederum Länder wie Deutschland, Japan oder China, die das tun, und ich glaube, dass sie das Recht dazu haben. Deutschland ist ein demokratisches Land. Das Board ist da, weil die Leute für eine Art Regierung abgestimmt haben, die entschieden hat, dass so etwas sinnvoll ist. Ich verstehe die Enttäuschung der deutschen Spieler sehr gut und hätte „Dying Light 2″ gerne an einem Media Markt-Stand im Zentrum Berlins und jeder anderen deutschen Stadt. Ich hätte es gerne und ich verstehe die Enttäuschung, aber ich verstehe auch die andere Seite. Es gibt eine gute Absicht in dem, was das Board versucht zu tun.

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