Diese Woche richteten sich die Augen von Gamern aus aller Welt auf die E3 2019. Zu Beginn der bedeutenden Messe präsentierten die meisten großen Publisher wieder einmal zahlreiche Enthüllungen. Ich nehme in diesem Recap die Nintendos E3-Direct näher unter die Lupe. Womit hat Nintendo überzeugt, womit eher weniger? Die Highlights im Überblick!
Eines dabei vorweg: Nintendo hat den Fokus darauf gelegt, die Nintendo Direct zur E3 2019 kurz und knackig zu halten. In einer Zeitspanne von knapp einer Dreiviertelstunde bot die Videopräsentation vor allem eines: Viele Spiele! Keine langen Reden oder ausufernde Gameplay-Vorstellungen. Letztere lagerte die Spieleschmiede dafür auf die Nintendo Treehouse aus. Live-Segmente, bei denen verschiedene Spiele nochmals ausführlich vorgestellt wurden. Gut so. Damit wurde die Nintendo Direct durchaus kurzweilig gestaltet – anscheinend hat Nintendo aus den letzten Jahren gelernt.
Des Recken neue Legende
Fangen wir direkt mit der größten Bombe an, die Nintendo platzen ließ. Der Nachfolger zu „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“, einem der bestbewerteten Spiele aller Zeiten und unbestreitbarer Kaufgrund für die Nintendo Switch, befindet sich in der Entwicklung. Das Sequel wurde mit einem ersten Trailer vorgestellt. „The Legend of Zelda“ ist meine Lieblingsreihe, dementsprechend umgeworfen hat mich auch diese Ankündigung. Das dürfte sehr vielen so gehen.
Nintendo bot mit dem neuen Abenteuer des Recken Link eines der größten Highlights der gesamten E3. Gerade im Hinblick darauf, dass anscheinend dieselbe Engine des Vorgängers erneut genutzt wird – was bei Zelda keine Selbstverständlichkeit ist – lässt darauf hoffen, dass die Entwicklungszeit bei weitem nicht so lange ausfällt wie noch beim Open-World-Abenteuer „Breath of the Wild“. Laut Eiji Aonuma, Producer der Zelda-Reihe, erwartet uns ein dunkleres Spiel als „Majora’s Mask“. Da bin ich mal gespannt, der erste Teaser griff den düsteren Grundton des Spiels jedenfalls gekonnt auf. Die Fortsetzung zu „Breath of the Wild“ ist definitiv das Spiel, worauf ich mich am meisten freue.
Eine verwunschene Insel
Das war’s aber noch nicht mit Zelda. So steht mit The Legend of Zelda: Link’s Awakening ein Remake des alten, gleichnamigen Game Boy-Klassikers an. Das Spiel wurde mit einer komplett neuen Grafik und Soundkulisse versehen, die aber noch sichtlich die Wurzeln des Originals bewahrt. Und obwohl der ein oder andere vielleicht vom Diorama-Stil abgeschreckt sein mag (ich bin auch nicht wirklich begeistert), so erwartet uns dennoch ein charismatisches Zelda-Abenteuer wie zu alten Zeiten.
Ein paar neue Elemente hat Nintendo dennoch reingepackt. So wird es erstmals in der Reihe möglich sein, dass wir selbst Baumeister unserer eigenen Dungeons werden, eine interessante Neuerung. Ab dem 20. September 2019 kehren wir auf die verwunschene Insel Cocolint zurück, wie Nintendo enthüllte.
Mit Verspätung zum Strandspaziergang
Kommen wir zu einer kleinen Enttäuschung: Meine Befürchtung gegenüber Animal Crossing hat sich leider bewahrheitet. Aufgrund der Tatsache, dass es seit der ersten Ankündigung des Spiels für die Nintendo Switch (welche immerhin im letzten Herbst erfolgte) keinerlei Informationen mehr gab, zweifelte ich immer mehr an einem versprochenen Release für 2019. Und es kam auch so. Nintendo gab bekannt, dass das Spiel einige Monate nach hinten verschoben wurde. Animal Crossing: New Horizons erscheint am 20. März 2020. Doch allzu schlimm ist es nicht. Dieses Jahr ist das Line-up für die Nintendo Switch schon ziemlich vollgepackt und die Entwickler bekommen mehr Zeit, das Spiel fertigzustellen. Dafür bekamen wir auch erste Szenen des Spiels präsentiert und diese machen definitiv Lust auf das Leben auf dem idyllischen Eiland!
Diesmal beginnt ihr auf einem fast leeren Fleckchen Land inmitten der hohen See. Couch-Koop wird möglich sein, es lassen sich Ressourcen sammeln und daraus Gegenstände und Möbel herstellen, mit denen ihr erstmals die ganze Spielwelt dekorieren könnt. Allerdings erwarte ich da noch einiges mehr. Bislang wissen wir recht wenig über den Umfang des Spiels. Da wir uns nun auf einer Insel befinden, ist die Umgebung natürlich um einiges mehr beschränkt als bei den Vorgängern. Ich hoffe, der Umfang wird stimmen und wir können vielleicht auch im kommenden Teil irgendwie eine Stadt mit Geschäften und weiteren Features besuchen.
Who You Gonna Call?
Luigi’s Mansion 3 zeigte sich recht solide. Das Abenteuer, das wir in diesem Jahr für die Nintendo Switch erwarten dürfen, wird definitiv nicht nur schaurig, sondern auch viel Humor beinhalten. Luigi verschlägt es in ein düsteres Hotel, dessen geisterhafte Bewohner seinen Bruder Mario sowie einige Freunde verschleppen. Ausgerüstet mit einer neuen Version des Schreckweck wagen wir uns also demnächst auf die Geisterjagd. Da das Hotel auf jeder seiner Etagen eine andere Szenerie besitzt, dürfte das Abenteuer regelmäßig unterschiedliche Überraschungen bieten. Die gezeigten Szenen muten durchaus charismatisch an und zeigten auch neue Gameplay-Elemente.
Mit dem Spezial-Sauger lassen sich noch mehr Fähigkeiten nutzen und Fluigi ermöglicht nicht nur erneut einen Koop-Modus, sondern ist bei diversen Rätseleinlagen hilfreich. Willkommene Neuerung stellt meiner Meinung nach der Wirrwarr-Turm dar. Neben dem Hauptspiel können bis zu 8 Spieler lokal oder online zusammen den Geistern den Garaus machen. Hört sich eigentlich nach guter Unterhaltung an, mal sehen, ob der Modus auch hält, was er verspricht.
Von Abenteuern in der Pokémon-Welt und Prügeleien mit alten Bekannten
Pokémon Schwert und Schild stellen zwar einen der größten Titel in diesem Jahr dar, sie wurden während der Nintendo Direct aber gar nicht mal so groß ins Rampenlicht gerückt. Große Neuerungen wurden nicht vorgestellt. Aber ehrlich gesagt, habe ich das von Nintendo auch gar nicht erwartet, immerhin wurde vor einer Woche eine ganz eigene Direct dem neuen Abenteuer in der Galar-Region gewidmet. Einen neuen Trailer gabs zu sehen, der auf das Abenteuer einstimmen sollte. Ich freue mich auch auf die Reise, an die Dynamax-Formen werde ich mich aber noch gewöhnen müssen. Dafür scheint die Naturzone ein aufregendes Fleckchen in der Pokémon-Welt zu werden.
Die Nintendo Direct bot so viele Spiele, es würde definitiv den Rahmen sprengen, auf alle einzugehen. Dennoch seien noch die neuen Kämpfer Banjo-Kazooie sowie einige Helden aus dem „Dragon Quest“-Universum für „Super Smash Bros. Ultimate“ erwähnt. Sakurai erweitert das Kämpferfeld mit den neuen DLC-Charakteren weiter, sehr zur Freude der Fans. Ich persönlich würde mir zwar noch mehr Nintendo-eigene Helden im Prügler wünschen, aber wer sagt, dass Sakurai das nicht schon längst plant?
Fazit von Daniel Busch
Die Nintendo Direct beinhaltete viele Titel, die schon angekündigt waren und noch weiter detailliert wurden. Ganz neue Enthüllungen waren zwar auch dabei, aber gerade eine Ankündigung sorgte für einen richtigen Hype bei mir, wie es Nintendo seit einigen Jahren nicht mehr geschafft hatte. Die Ankündigung einer Fortsetzung von „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“ ließ meine Freude geradezu explodieren und ich kann es kaum abwarten, wieder nach Hyrule zurückzukehren. Die Wartezeit wird mit dem charismatischen „The Legend of Zelda; Link’s Awakening“ und „Pokémon“ erstmal überbrückt. Die ersten Szenen von „Animal Crossing: New Horizons“ überzeugten ebenfalls, sowie das Gezeigte zu „Luigi’s Mansion 3“.
Generell möchte ich schließlich noch darauf zu sprechen kommen, dass ich es sehr befürworte, wie Nintendo den Couch-Koop so unterstützt. Dies kam bei vielen Spielen in der jüngeren Vergangenheit nämlich etwas kurz, dabei macht es einfach Spaß, unkompliziert einen Freund mit ins Spielgeschehen zu bringen und zusammen Abenteuer an einer Konsole zu bestreiten.
Besitzer einer Nintendo Switch können sich in den nächsten Monaten eigentlich nicht wirklich beschweren. Alles in allem sorgt Nintendo mit den Ankündigungen der Nintendo Direct zur E3 2019 für eine ausgewogene nahe Zukunft für unterschiedlichste Interessen.