Electronic Arts übernimmt den britischen Entwickler Codemasters für eine üppige Milliarden–Summe. Nachdem die Übernahme des Studios durch Take-Two eigentlich bestätigt schien, hat sich Konkurrent EA noch einmal mit einigen Millionen Dollar mehr ins Spiel gebracht und den finalen Zuschlag erhalten.
Was ist passiert? Normalerweise war der Deal mit Take-Two für rund 870 Millionen US-Dollar gesichert. EA hat nun jedoch 1,2 Milliarden US-Dollar geboten, woraufhin sich Codemasters noch einmal umentschieden hat.
Codemaster geht an EA, statt an Take-Two
Codemasters ist vor allem Experte für Rennspiele und verantwortlich für die ikonischen Dirt-Spiele oder die F1-Reihe. Das Portfolio des Studios umfasst jedoch noch weitaus mehr, sodass es kaum wundert, dass EA hier eine lohnende Investition sah. Zumal sich EA Sports schon seit Jahren in diesem speziellen Gaming-Sektor bewegt und schon lange die Rechte für Franchise-Produkte wie Need for Speed gesichert hatte.
In einer offiziellen Bekanntgabe zur Übernahme begründet Electronic Arts die Übernahme noch weitaus ausführlicher und nennt folgende Punkte:
- Wachstum und Erfolg für Codemasters und der Renn-Franchise-Unternehmen von Electronic Arts
- Fachwissen und Talent seitens Codemasters in Kombination mit EA SPORTS-Marken für Entwicklung weiterer Innovationen
- Verbesserung von Rennspielen für wachsende, globale Fangemeinde
- Leistungsförderung von Codemasters durch Know-how von EA
- EAs weltweite Support-, Marketing- und Spieleentwicklungsfunktionen als Stärkung und Markterweiterung von Codemasters
- Mehr Plattform-Möglichkeiten für Codemasters-Spiele
- Ergänzung des Portfolios durch Sport- und Rennspielen für EAs Multi-Plattform-Abonnementdienste
- Allgemeine Steigerung der Rentabilität auf beiden Seiten
Was ändert sich mit der Übernahme? Wie groß der Einfluss durch EA auf die Games des Entwicklers schließlich sein wird, ist noch nicht endgültig abzusehen. Codemasters-CEO Frank Sagnier und CFO Rashid Varachia sowie das Senior Executive Management-Team sollen jedenfalls bei Codemasters bleiben. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Codemasters-Spiele demnächst in dem EA-Launcher Origin und in dem Videospieldienst EA Play angeboten werden.
Die endgültige Akquisition wird im ersten Quartal 2021 über die Bühne gehen. Damit folgt der nächste Riesen-Deal in der Gaming-Branche in diesem Jahr. Erst kürzlich hatte Microsoft Bethesda im Rahmen der Zenimax Media-Übernahme für 7,5 Milliarden Dollar gekauft.