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Heutzutage muss ein gutes Headset schon mindestens ein besonderes Feature mit sich bringen, um mit diesem Alleinstellungsmerkmal gegenüber der Konkurrenz punkten zu können. Bei dem H3 Hybrid von Epos ist es nicht anders. Der Nachfolger des Gaming-Headsets H3, das erst vor wenigen Monaten im April 2021 veröffentlicht wurde, ist es der Hybrid-Modus, auf den wir später in diesem Test näher eingehen werden.
Allgemeine Daten:
- Modell: Epos H3 Hybrid
- Preis: UVP von 179,99€
- Frequenzbereich: 20 Hz – 20kHz
- Treibergröße: 40mm
- Impedanz: 32 Ohms @ 2,5 kHz
- Mikrofon: Bidirektional (100 Hz – 75 kHz)
- Wireless-Reichweite: Bis zu 20 Meter
- Akkulaufzeit: Bluetooth: 37 Std., 3,5mm: 24 Std., 3,5mm: + Bluetooth: 19 Std.
- Ladezeit: 1,5 Stunden
- Gewicht: 298 Gramm
Wer ist Epos? Das Unternehmen Epos bietet High-end-Audiolösungen für Unternehmen und Gaming an und gehört zur Demand Group, einem weltweit führenden Konzern für Audio- und Hörtechnologie, der Lösungen und Dienstleistungen anbietet, mit denen Menschen sich besser verbinden und mit der Welt um sie herum kommunizieren können.
Beginnen wir bei banaleren Themen wie dem Lieferumfang beim H3 Hybrid. In dem schlichten, schwarzen Karton befinden sich neben dem Headset außerdem ein USB-A- auf USB-C- (2 Meter) sowie ein 3,5-mm-Klinkenkabel (1,5 Meter), diverse Anleitungen und eine schwarze Verschlusskappe, deren Nutzen im ersten Moment nicht ganz ersichtlich wird.
- Abdeckplatte – Schwarz
- USB-Kabel
- Konsolenkabel
- Sicherheitshinweise
- Kurzanleitung
Klapprig oder klasse? – Verarbeitung
Wir beginnen aber mit dem Design sowie der Verarbeitung des Headsets. Das H3 Hybrid ist komplett in Schwarz gehalten und macht durch seine kompakte Form einen sehr schlichten wie minimalistischen Eindruck. An der linken Ohrmuschel ist ein Mikrofon angebracht, das heruntergeklappt werden kann und leicht abgerundet zum Mund des Trägers gebogen ist.
Die Ohrmuscheln sind aus Memoryschaum überzogen und aus schwarzem Kunstleder gefertigt, während das Kopfband über eine Stoffpolsterung verfügt. Der Bewegungsspielraum der Ohrmuscheln beschränkt sich auf vielleicht 15-20 Grad. Die dafür verantwortlichen Halterungen aus Kunststoff machen dabei nicht unbedingt den besten Eindruck und dürften unserem Geschmack nach etwas hochwertiger ausfallen. Denn genau an solchen Stellen neigt ein Headset früher oder später nachzugeben beziehungsweise zu brechen. Da wir das Epos H3 Hybrid aber erst wenige Wochen im Einsatz haben, können wir dazu noch kein abschließendes Fazit abgeben.
Kann der Tragekomfort überzeugen?
Doch wie trägt sich das H3 Hybrid auf dem Kopf? Beim ersten Aufsetzen des Headsets fällt vor allem die sehr gute Isolierung von der Außenwelt ab. Beide Ohrmuscheln umschließen das Ohr komplett, Menschen mit größeren Ohren könnten bei diesem Modell aber Platzprobleme bekommen. Da die Innenseite aus Stoff und nicht Kunstleder besteht, schwitzen die eigenen Ohren auch bei längeren Sessions nicht sonderlich stark.
Anders als bei dem Gaming-Headset Corsair HS80 RGB Pro begannen meine Ohren und mein Kopf beim H3 Hybrid nach einer längeren Tragedauer aber durchaus zu schmerzen. Meiner Meinung nach liegt dies daran, dass die Ohrmuscheln zu klein ausfallen und die Ohren deshalb von allen Seiten leichten Druck erhalten. Zudem empfinde ich den Anpressdruck als ein wenig zu stark, weshalb bei dem einen oder anderen Träger nach einiger Zeit leichte Kopfschmerzen eintreten können.
Wenn ihr aber nicht gerade mehrere Stunden ohne Pause in einem Spiel versunken seid, sonderlich zwischenzeitlich auch mal eine Pause macht und das Headset dazu abnehmt, dürften diese Probleme kaum ins Gewicht fallen. Das Kopfband entpuppte sich während unseres Tests übrigens als sehr gemütlich, obwohl die Polsterung hier ein wenig dicker ausfallen dürfte. Einstellen könnt ihr dies übrigens mit einer recht feinen Rasterung in zehn Stufen.
An der Unterseite der linken Ohrmuschel befindet sich der Anschluss für das 3,5-mm-Klinkenkabel, damit ihr das Headset zum Beispiel über den DualSense-Controller mit der PS5 verbinden könnt. Die danebenliegende USB-C-Buche lässt euch das Headset aufladen oder beispielsweise mit einem PC verbinden. Eine LED-Anzeige gibt euch in drei Farben einen Status bezüglich des Akkuladestands durch. Schlussendlich befindet sich an der Unterseite ein Knopf, um das H3 Hybrid ein- oder auszuschalten.
An der rechten Ohrmuscheln findet sich lediglich ein einzelner Button, mit dem ihr das Pairing des Headsets via Bluetooth anstoßt. Seid ihr zudem via USB-Kabel mit dem Programm Epos Gaming Suite verbunden, könnt ihr dank des Knopfes zwischen Stereo- und 7.1.-Surround-Sound mit einer besseren räumlichen Wahrnehmung wählen.
Um die Lautstärke direkt am Headset selbst einzustellen, befindet sich auf der Außenseite der rechten Ohrmuscheln ein in das Gerät eingelassener Drehregler, der im ersten Moment gar nicht mit dieser Funktion assoziiert wird. Generell ist die Idee nicht schlecht, die Umsetzung hakt aber ein wenig. Das Kunststoffrad ist schlicht nicht gut genug erreichbar und wirkt bei der Nutzung zu ungenau, schwammig und nicht sonderlich hochwertig. Hier würden wir uns eher einen Drehregler aus Metall wünschen, der haptisches Feedback bei einer mehrstufigen Rasterung liefert. Letztendlich sind solche Wünsche aber Budget-bedingt nicht immer realisierbar. Ein normales Lautstärkerad, das in der Unterseite der Ohrmuschel eingelassen ist, würde seinen Zweck aber wohl günstiger und zuverlässiger erfüllen.
Wie steht es um die Akkulaufzeit?
Im Wireless-Betrieb hält das H3 Hybrid bis zu 37 Stunden via Bluetooth durch, 24 Stunden, wenn ihr es mit dem 3,5-mm-Klinkenkabel verbunden habt. Habt ihr das USB-Kabel angeschlossen, ist es in rund anderthalb Stunden wieder zu 100 Prozent aufgeladen.
Das H3 Hybrid trägt seinen Namen zurecht
Weshalb das H3 Hybrid diese Modellbezeichnung erhalten hat, klären wir in den folgenden Zeilen. Wie eingangs angesprochen verfügt das Headset von Epos über einen Bluetooth-Modus. Der Hersteller betont aber ausdrücklich, dass es sich bei dem H3 Hybrid um kein True Wireless Headset handelt, sondern um ein kabelgebundenes Headset, das lediglich eine zusätzliche Möglichkeit bietet, gleichzeitig das Smartphone via Bluetooth zu verbinden. Versteht ihr nicht? Wir erklären es euch dies am Beispiel eines einfachen Anwendungsfalls.
Ihr könnt das H3 Hybrid zum Beispiel via Klinkenkabel mit dem Controller der PS5 verbinden und gleichzeitig dank zusätzlicher Bluetooth-Verbindung mit euren Freunden via Discord auf eurem Smartphone kommunizieren. Oder ihr telefoniert mit dem Headset über euer Handy, während ihr im Hintergrund einen Song über den PC hört.
Ihr merkt also, hier eröffnen sich euch zahlreiche neue Einsatzszenarien, die in unserem Test sehr gut funktioniert haben und das Headset durchaus zu einer Bereicherung machen. Lange Sprachnachrichten über das Smartphone abhören, während ihr auf der Switch gerade eine gemütliche Runde „Hades“ spielt? Ebenfalls kein Problem.
Klare Soundkulisse mit leichten Defiziten
Das H3 Hybrid umfasst einen Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hertz, was das maximale Spektrum des menschlichen Hörens umfasst. Der Sound der letztendlich von den verbauten Treibern an unsere Ohren dringt, kann sich durchaus hören lassen. Vor allem die Höhen sowie Mitten sind sehr präsent und kommen überraschend klar herüber. Dies wird noch einmal zusätzlich unterstrichen, da der Bass in den Standardeinstellungen recht stark zurückgenommen wurde und nicht wie bei vielen anderen Gaming-Headsets das Klangbild hoffnungslos dominiert.
Für Kritik sorgen lediglich die Höhen bei ansteigender Laustärke. Ihr solltet also darauf achten, dass ihr die Lautstärke eures Headsets nicht bis ans Maximum hochregelt, um den überspitzten Höhen zu entgehen. Wie gut, dass ihr über die kostenlose Software dank eines Equalizers die Klangkulisse eurem Geschmack nach individualisieren oder eines der vorhandenen Presets nutzen könnt.
Wie bereits erwähnt könnt ihr hier außerdem von Strereo- auf 7.1-Sound umstellen, um so eine deutlich bessere räumliche Wahrnehmung zu erhalten.
So muss ein Headset-Mikrofon klingen
Die größte Überraschung beim Epos H3 Hybrid ist aber nicht das Feature mit dem Bluetooth-Modus, sondern das abnehmbare Mikrofon. Entfernen könnt ihr dieses ganz einfach dank eines magnetischen Mikrofonarms. Das funktioniert mit ein wenig Übung nach kurzer Zeit auch blind sehr gut. Klappt ihr das Mikro nach oben, wird dieses dank Lift-to-Mute-Funktion automatisch stummgestellt. Habt ihr das Mikro abgenommen und nutzt das Headset unterwegs zum Telefonieren, sorgt ein zweites Mikro in der Hörmuschel dafür, dass ihr dennoch von eurem Gegenüber sehr gut verstanden werdet, auch ohne das Hauptmikrofon.
Doch wie ist denn nun die Mikrofon-Qualität? Um es auf den Punkt zu bringen: sehr gut!
Anders als beim Corsair H80 RGB Pro wird die Stimme nicht nur sehr klar wiedergegeben, sondern vor allem mitsamt einer warmen Stimmfarbe, weshalb wir nicht wie ein Roboter, sondern tatsächlich wie ein Mensch klingen. Stimminformationen werden realitätsgetreu aufgenommen und wiedergegeben. Für die Kommunikation via Discord, Teamspeak oder Meetings über Microsofts Teams oder Zooms ist das Mikrofon vom H3 Hybrid also in jedem Fall zu empfehlen.