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Esports: „Scheiss E-Sports“: Ultra-Block sorgt mit Protestaktion für Spielunterbrechung

Fans protestierten am vergangenen Wochenende während eines Super League Match gegen den Aufstieg von Esport sowie einer eigenen Liga. Im Zuge der Demonstrationen wurden dutzende Tischtennisbälle und PS4-Controller auf den Platz geworfen.

Am vergangenen Wochenende fand ein Schweizer Super League Match zwischen den beiden Fußballmannschaften Young Boys Bern und dem FC Basel statt. Überschattet wurde das Spiel jedoch von einer Protestaktion, die sogar zu einer Spielunterbrechung in der 16. Minute führte.

Fans beider Klubs warfen Tennisbälle und sogar PlayStation 4-Controller auf den Platz und spannten ein Banner mit der Aufschrift "Pause genehmigt von Ostkurve Bern" sowie ein riesiges Banner mit dem Symbol für den Pausenknopf über die Tribüne. Das Bild erstreckte sich über 15 Reihen im unteren Bereich der Arena und stand unter dem Motto "eSport dr Stegger zieh" ("eSport den Stecker ziehen").

Die Controller sollen Berichten zufolge außerdem mit den Worten "F****ESPORTS" und anderen Obszönitäten beschriftet worden sein.

Scharfe Kritik am Esport

Die Demonstration richtete sich klar gegen Esport, da beide Vereine immer mehr Geld in diesen Bereich investieren. So sei für das Jahr 2019 eine Schweizer Esport-Liga geplant, bei der das Mitspielen möglicherweise Lizenzauflage sein könnte.

"Dies hat mit unserem Sport und den Werten unseres Vereins rein gar nichts zu tun! Hier geht es nur um den Profit", so ein Facebook-Beitrag der "Ostkurve Bern".

Fans kritisieren außerdem, dass Esport nicht mit den eigentlichen Werten von Fußball vereinbar sei. Schließlich handle es sich dabei um keinen richtigen Sport in dem Teamwork und Bewegung im Vordergrund stehen.

"Ein Sportverein soll die Menschen zu mehr Bewegung und sportlicher Betätigung anregen. Fußball ist ein Mannschaftssport und kein Einzelsport."

Viele Erstligisten in Europa sehen Esport hingegen als Ergänzung zu ihren traditionellen Aktivitäten und sehen die Möglichkeit ein jüngeres, technisch versierteres Publikum anzusprechen und zu gewinnen.

Nach den Protesten wurde das Spiel fortgesetzt. Letztendlich konnte Meister Young Boys Bern den FC Basel mit einem klaren 7:1 schlagen. Das Ergebnis und die sportliche Leistung der Spieler wurden angesichts dieser Aktion jedoch zur Nebensache.

Ist das ein Sport?

Die Thematik rund um Esport ist natürlich nicht neu. Auch beim Internationalen Olympischen Komitee, beim Deutschen Fußball-Bund und beim Deutschen Olympischen Sportbund wird derzeit über diese Frage gestritten.

Laut Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, haben sogenannte "Killerspiele" nichts bei den Olympischen Spielen zu suchen, da diese im Widerspruch mit den olympischen Werten stehen würden.

"Natürlich hat jeder Kampfsport seinen Ursprung in einem echten Kampf zwischen Menschen", sagte er. "Aber Sport ist der zivilisierte Ausdruck dafür. Wenn es bei Videospielen dabei geht, jemanden zu töten, kann dies nicht mit unseren olympischen Werten in Einklang gebracht werden."

Was haltet ihr von einer solchen Protestaktion? Ist Esport an Computern oder Konsolen ein Sport? Schreibt uns eure Meinung gerne unterhalb dieser Zeilen in die Kommentare.

E-SportEsports: Olympia-Präsident: „Killerspiele haben keinen Platz bei den Olympischen Spielen!“

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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