Facebook schraubt an seinen Gemeinschaftsstandards, die als Vorgabe für die Löschung von Beiträgen gilt. Das soziale Netzwerk will damit weniger nachrichtenrelevante oder historische Bilder und Videos zensieren. Wie das genau aussehen soll, gibt Facebook bald bekannt.
Vor wenigen Tagen sorgte ein provokanter Vergleich der Gemeinschaftsstandards von Facebook für Aufsehen: Parolen der in den Nachrichten thematisierten Reichsbürgern wurde von Facebook toleriert, da sie den Richtlinien des sozialen Netzwerks entsprächen – ein Aufklärungsvideo zu Brustkrebs wurde jedoch umgehend gelöscht, da es nackte Haut zeigt.
Nun kündigt Facebook eine Überarbeitung der Gemeinschaftsstandards an. Vize-Präsident Joel Kaplan schrieb in dem offiziellen Unternehmensblog, dass es eine Lockerung im Hinblick auf Nachrichten und Geschichte geben wird.
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Facebooks neue Gemeinschaftsstandards
Demnach sollen relevante Themen für die nationalen und internationalen Nachrichten sowie historisches Material besser gesichtet werden und nicht wie andere Beiträge gewertet werden. Das bedeutet, dass beispielsweise eine Dokumentation über Brustkrebs auch mit einer unzensierten Brust auf Facebook gezeigt werden könnte – Pornografie aber weiterhin verboten bliebe.
Wann genau die Änderungen in Kraft treten, ist noch unklar. Kaplan sagte, es wurde ein Treffen mit Journalisten, Historikern und Facebook-Mitarbeitern einberufen, um Änderungen an den Gemeinschaftsstandards zu besprechen. Es wird demnach wohl noch einige Tage dauern, bis wir ein Update erhalten.
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