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Far Cry 5: Des Wahnsinns fette Beute

Fanatiker, Sekten und eine gewaltige, offene Spielwelt: Far Cry 5 wandelt zwischen Genie und Wahnsinn. Wieso die Verrücktheit aber nicht der einzige Grund ist, Ubisofts Open-World-Shooter zu spielen, erfahrt ihr im Test.

Fanatiker, Sekten und eine gewaltige Spielwelt

Der Wahnsinn besitzt viele Gesichter: Das sehen wir täglich in den Nachrichten. In Ubisofts Open-World-Serie gehört die Verrücktheit aber zum Konzept. Seitdem Jason Brody in „Far Cry 3“ auf der tropischen Insel Rook Island strandete und dort Bekanntschaft mit Pirat Vaas und allerlei Drogen machte, geht es in „Far Cry“ wild zur Sache. Je unberechenbarer und verrückter die Geschichte und ihre Charaktere, desto besser.

Im fünften Ableger verschlägt es euch nach Hope County. In der idyllischen Bergregion hat sich die Sekte Eden’s Gate breit gemacht und bekehrt die Bewohner auf brutalste Weise. Als neuer Deputy müsst ihr den Guru Joseph Seed dingfest machen. Doch wer Ubisofts Open-World-Mechanik kennt, der weiß, dass vor dem Showdown jede Menge Arbeit liegt.

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Zwischen Wahnsinn und Funktionalität

Die Aufbereitung einer packenden Geschichte und ebenso interessanter Figuren gehört gerade bei Titeln mit einer offenen Spielwelt zu den größten Herausforderungen überhaupt. In Far Cry 5 gelingt dieses Unterfangen allerdings durch ein einfaches, aber effektives Konzept: Bevor ihr euch nämlich um den „Vater“ – so der Spitzname von Joseph – kümmert, müsst ihr zunächst seine drei Rädelsführer ausschalten.

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Zu diesem Zweck unterteilt „Far Cry 5“ seine Spielwelt in drei Regionen, in denen ihr den Widerstand formiert. Zugegeben, sonderlich verrückt oder originell ist diese Idee nicht, dafür funktioniert sie aber. Beinahe jede eurer Aktionen beschert euch Widerstandspunkte und bringt euch somit näher ans Ziel. Ob ihr nun Story- oder Nebenmissionen oder euch einfach nur in Hope County herumtreibt bleibt euch überlassen.

Atmosphärisch überzeugen natürlich die Hauptaufträge am meisten. Diese inszeniert Ubisoft mit der gewohnten Portion Verrücktheit und Brutalität. Die Rädelsführer zeigen sich in ihren jeweiligen Gebieten von ihrer schlimmsten Seite. Faith Seed etwa setzt ihre Untergebenen unter Drogen und zieht auch euren Hilfs-Sheriff immer wieder hinein in ihr eigenes Wunderland: Mal spricht sie in Visionen zu euch, mal driftet ihr komplett in Wahnvorstellungen ab. Bei John Seed geht es dagegen härter zu Sache: Er möchte seinen Opfern wortwörtlich die Sünde aus dem Leib schneiden.

In Puncto Inszenierung geht „Far Cry 5“ ähnliche Wege wie seine Vorgänger. Die Schurken kommen euch also immer wieder ganz nah und blicken euch durch den Bildschirm ins Gewissen. Das erzeugt weiterhin ein „Mittendrin statt nur dabei“-Gefühl, wirkt aber längst nicht mehr so revolutionär wie noch in „Far Cry 3“. Trotzdem: Auch der fünfte Teil tanzt gekonnt auf des Wahnsinns Messers Schneide und schafft so einige überraschende Augenblicke.

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Olaf Bleich

Seit über 20 Jahren Spielejournalist, der sich in Polen die Hand gebrochen und trotzdem weiter Artikel geschrieben hat. Videospielgeschmack mäandert zwischen Shootern, Spaß und Stardew Valley – abgesehen davon besitzt er eine obskure Vorliebe für Wrestling.
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