Nachdem in der Vergangenheit bereits zahlreiche andere Spiele in die Kritik der Tierschutzorganisation PETA geraten sind, steht nun der Shooter Far Cry 5 von Ubisoft im Mittelpunkt. Die Jagd auf verschiedene Tiere wird dabei jedoch nur am Rande erwähnt, offensichtlich ist das Angel-Feature der PETA der größere Dorn im Auge. Laut der Fachreferentin Dr. Tanja Breining sind Fische ein Jemand und kein Etwas.
Vor rund einem Jahr sorgte das kurios anmutende Minispiel Kühe-Melken des Nintendo Switch-Titels 1-2-Switch für großes Aufsehen. Hier müssen zwei Spieler die Milchproduktion mit den Controllern simulieren. Die Tierschutzorganisation PETA war davon allerdings überhaupt nicht begeistert und bezeichnete den Ablauf der industriellen Milch-Produktion als Gräueltat. Alle Infos dazu findet ihr in unserer News:
Jagen, Fischen und Walfang
Nachdem die PETA in der Vergangenheit bereits Ubisoft sowie dessen Action-Adventure Assassin's Creed: Black Flack für den im Spiel glorifizierten Walfang kritisiert hat, steht nun der vor kurzem veröffentlichte Open-World-Titel Far Cry 5 im Mittelpunkt. In den virtuellen Wäldern von Hope County in Montana leben zahlreiche unterschiedliche Tierarten, die vom Spieler gejagt werden können. Insgesamt gibt es 16 Tierarten und 12 Fische, darunter Wildschweine, Wölfe und Grizzlybären. Angeblich lauert irgendwo in den weidläufigen Wäldern sogar der mysteriöse Bigfoot, der derzeit von den Spielern intensiv gesucht wird. Durch das Jagen von Tieren erhaltet ihr in Far Cry Beute, die an Läden weiterverkauft werden kann, um Geld zu verdienen. Für den Abschluss aller Jagd- und Fischfangherausforderungen winkt sogar eine Trophäe.
Allerdings scheint die Jagd für die PETA der kleinere Dorn im Auge zu sein. Kritisiert wird das als unethischer Inhalt bezeichnete Angel-Feature. Wir erinnern uns zurück: Bereits Ende 2016 kritisierte die PETA ein kleines Minispiel im Rahmen des Rollenspiels Final Fantasy XV mit dem Titel "Kein Tierquälerspiel unterm Weihnachtsbaum."
Fische sind ein "Jemand" und kein "Etwas
Laut der Meeresbiologin sowie Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA, Dr. Tanja Breining seien Fische ein "Jemand" und kein "Etwas": "Da ist es ein Armutszeugnis für jedes Spiel, das Angeln zu glorifizieren."
Offensichtlich möchte die Meeresbiologin auch weiterhin für Fische einstehen. Zu dem Angel-Feature in Far Cry 5 heißt es seitens der PETA wie folgt:
"Angeln bedeutet, Fische in eine Falle zu locken, sie minuten- bis stundenlang Angst und Atemnot sowie einem oft qualvollen Todeskampf auszusetzen, bevor sie schließlich erschlagen oder oft noch lebendig aufgeschnitten werden. Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas und da ist es ein Armutszeugnis, das Angeln zu bewerben. Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten."
Die PETA appeliert nun an die deutsche Vertretung des Spieleentwicklers, die Ubisoft GmbH in Düsseldorf, künftig keine Videospiele in Deutschland mehr zu vermarkten, die das Jagen und Töten von Fischen oder anderen Tieren glorifizieren und banalisieren. Die Tierschutzorganisation schlägt vor, stattdessen Spiele mit freilebenden Tieren zu entwickeln, die das Töten nicht als Freizeitbeschäftigung verherrlichen.
Ubisoft reagiert mit ironischem Statement
Publisher und Entwickler Ubisoft hat mittlerweile auf die Vorwürfe sowie die Kritik der Tierschutzorganisation reagiert und den Kollegen der Gamestar ein entsprechendes Statement zur Verfügung gestellt. Den leicht ironischen Unterton konnten die Verantwortlichen dabei offenbar nicht unterdrücken.
"Far Cry 5 spielt in der riesigen fiktionalen offenen Welt Hope County, Montana. Die talentierten Entwickler dieser offenen Welt haben große Anstrengungen unternommen, um eine immersive Erfahrung zu erschaffen. Diese Erfahrung soll originalgetreu die atemberaubende Schönheit des echten Montana, seiner Einwohner und natürlich auch seiner Tierwelt wiedergeben. In Far Cry 5 kann man jagen, angeln, mit Dynamit um sich werfen oder mit Schaufeln um sich schlagen. Wir bei Ubisoft haben großen Respekt gegenüber allen Lebewesen. Darum bietet Far Cry 5 eine sichere Alternative zum Jagen, Angeln, Dynamitwerfen und mit Schaufeln um sich schlagen."
Das gesamte Statement der Tierschutzorganisation PETA findet ihr hier.