Der Feuergefecht-Modus in „Call of Duty: Modern Warfare“ ist vermutlich das Beste, was dem Shooter-Franchise seit Jahren passiert ist. Neben dem schnellen und kompetitiven Charakter punktet er besonders durch die Auswahl an guten Maps. Da es jedoch auch unter der Crème de la Crème noch Abstufungen gibt, haben wir uns die Mühe gemacht und eine Rangliste erstellt. Viel Spaß mit unserer Top 10 der besten Feuergefecht-Maps.
Erst kürzlich durfte sich Call of Duty: Modern Warfare mit dem Titel des finanziell erfolgreichsten Spieles 2019 krönen und trotz massiver Kritik bezüglich Firmenkommunikation, Skillbased Matchmaking (SBMM) sowie Bugs und Spawn-System einen erfolgreichen Reboot des Franchises hinlegen.
Ein Grund für diesen Erfolg liegt vermutlich in einem der besten Modi-Neueinführungen, die das Shooter-Genre in den letzten Jahren gesehen hat und nur geringfügig von den sonstigen Baustellen des Games behindert wird – die Rede ist natürlich von Feuergefecht.
Zur Feier dieses spaßigen und höchst kompetitiven Modus möchten wir die bisher erschienenen zehn Karten einer Analyse unterziehen und in eine Rangliste einordnen.
Da solche Listen immer persönlichen Vorlieben sowie Abneigungen unterworfen sind, solltet ihr die folgende Top 10 nicht als gottgegeben, sondern als den geistigen Abkömmling unserer bescheidenen Redaktion ansehen.
Die Top 10 der besten Feuergefecht-Maps
Für die folgende Liste haben wir uns drei Kriterien ausgesucht, welche die Einordnungen rechtfertigen sollen:
- Taktische Möglichkeiten: Inwiefern bietet die Karte Gelegenheiten für unterschiedliche Herangehensweisen und Spielzüge?
- Fairness: Bieten beide Startseiten die gleichen Voraussetzungen oder gibt es einen Seitenvor- oder Nachteil?
- Besonderheiten: Gibt es außergewöhnliche Gegebenheiten, die das Spielgefühl positiv oder negativ beeinflussen können?
Beginnen wir nun mit unserer Rangliste:
Platz 10: Atrium
Für uns wird die Karte Atrium zwar gerne als spaßige Abwechslung gesehen – wenn die restlichen Maps bereits bis zum Erbrechen gespielt worden – kann aber durch seine sehr enge räumliche Begrenzung auf taktischer Ebene nicht punkten. Meist dominiert das Team, welches schneller rusht und an den Flanken entlang die Gegner überrennt. Taktik und Spielzüge unterliegen mehr dem Skill an der Waffe, als dem geschickten Ausmanövrieren des Gegners.
Beide Seiten haben die gleichen Startvoraussetzungen, somit kann hier von keinem Nachteil gesprochen werden. Da es auf Atrium allerdings einen Wallbang-Spot gibt, durch welchen Gegner auf der anderen Seite sofort nach dem Start beschossen werden können, bleibt es bei dem letzten Platz.
Platz 9: Hill
Hill ist eine der Karten, die trotz Potential einige Problemfelder aufweist. Aufgrund der weitläufigen Map, dem Hügel in der Mitte und dem Flaggen-Spawn im Graben können sich schöne Katz-und-Maus-Spiele entwickeln. Leider werden diese Situationen viel zu oft von den fast schon Leuchtreklame-ähnlichen Nametags sabotiert, welche viel zu häufig bei sich versteckenden oder anschleichenden Gegner durch das Geäst sichtbar werden.
Des Weiteren bietet das asynchrone Map-Layout dem am LKW startenden Team einen Geländevorteil auf der linken Seite, von dessen schwer einzusehenden Erhöhung die gesamte Karte überblickt und auch der Turm leicht abgedeckt werden kann.
Da die aufgezählten Besonderheiten spielentscheidend sowie frustrierend sein können, reicht es in unseren Augen nicht über Platz 9 hinaus.
Platz 8: Shipment
Die an einem Hafen-Dock verortete Map konnte sich im regulären Multiplayer eine treue Fangemeinde aufbauen und ist aufgrund ihrer Größe prädestiniert für das Farmen der Damascus-Camo. Menschen mit einem Hang zu Chaos und schneller Action fühlen sich hier heimisch. Ruhigere Gesellen raufen sich im Umkehrschluss schnell die Haare.
Trotz der gekürzten Spieleranzahl im Modus Feuergefecht fühlt sich die „Love it or Hate it“-Karte oftmals wie ein Glücksspiel an, da der Ausgang einer Runde mehr von der Wahl des Weges beeinflusst wird, als dies bei anderen Maps der Fall ist. Zählt mal, wie oft ihr einem Gegner in die Seite fallt oder von hinten erschossen werdet.
Auf Shipment kann Glück und der Skill an der Waffe über jeden minutiös ausgetüftelten Schlachtplan siegen. Für eine spaßige Runde mit viel Backenfutter ist die Map geeignet, mehr als Platz 8 ist für uns jedoch nicht drin.
Platz 7: Pine
Die Karte Pine besitzt aufgrund seiner verwinkelten Struktur mit Bäumen, Autos, Hochständen und Gebüsch ein hohes taktisches Potential für verschiedene Spielstile. Jeder Platz ist von einem meist gegenüberliegendem Konterpunkt gut einsehbar, während zur gleichen Zeit das Flankieren stets eine Option für spielentscheidende Momente ist.
Auf keiner anderen Karte kommt es gefühlt zu so vielen Flaggen-Wins wie auf Pine. Dies liegt besonders an der bereits erwähnten Level-Struktur, die dank der vielen Objekte gerne mal den gewaltfreien Krieger belohnt und unverhoffte Siege ermöglicht.
Leider leidet Pine, ähnlich wie Hill, unter der Nametag-Problematik – jedoch bei weitem nicht so erheblich. Des Weiteren kann der unterschiedliche Geländeaufbau für ein leichtes Ungleichgewicht sorgen und die am blauen Container startende Mannschaft leicht benachteiligen. Die gegnerische Mannschaft verfügt einfach über einen besseren Hochstand, volle Einsicht in den Flaggen-Container und allgemein mehr Deckungsmöglichkeiten mit gleichzeitiger Geländeeinsicht.
Platz 6: Cargo
Erst mit einem Patch nachgereicht, ist die Map Cargo eine schöne Ergänzung zu den bisherigen Feuergefecht-Karten. Aufgrund ihrer verwinkelten und engen Gänge bietet sie einen guten Ausgangspunkt für Katz-und-Maus-Spielchen. Während die Treppen und der Hochsteg als Ausguck dienen, kann nicht bloß der Gegner erspäht, sondern auch der Partner taktisch instruiert werden.
In einem auf See befindlichen Schiff verortet, sind Granaten und Messer dem Wanken des Tankers unterworfen. Auch wenn dieses Detail zum Realismus beiträgt, so ist es für das Spielgefühl weniger förderlich, wenn die Semtex zum zehnten Mal daneben fliegt.
Trotz des asynchronen Aufbaus ist Cargo eine der fairsten Karte ihrer Gattung und dementsprechend zu Recht auf Platz 6.
Platz 5: Docks
Die Karte Docks bietet eine Vielzahl an taktischen Möglichkeiten, da sie vertikal auf drei verschiedenen Ebenen spielen kann. Während die Häuser mit den Fenstern und auch die Treppe gute Plätze sind, um den Gegner ausfindig zu machen, kann der Kanal zu einem hinterhältigen Angriff oder Seitenwechsel genutzt werden.
Da die Häuser mit einer Brücke miteinander verbunden sind, ist stets ein schneller Seitenwechsel möglich. Defensives Abwarten kann ebenso belohnt werden, wie gut überlegtes Rushen und meist gewinnt derjenige, der beide Spielstile miteinander vereinen kann.
Platz 4: Gulag Showers
Auf den ersten Blick wirkt Gulag Showers wie eine kleine simple Karte – ähnlich zu Shipment oder Atrium – auf welcher es bloß darauf ankommt, wer schneller ist und zuerst schießt. Wer aber das russische Bad bereits mehrfach besucht hat, der weiß, dass es hier nicht nur auf Skill, sondern ebenso auf taktische Finesse und das Lesen des Gegners ankommt.
Während auf den seitlichen Lanes besonders Schnelligkeit und Zielgenauigkeit entscheidend sind, kann der Gegner auch genauso gut über die Mitte, die genug Deckungsmöglichkeiten bietet, überrascht werden. Defensive Gegner können mit Granaten schnell in den Nahkampf gezwungen oder unachtsame Zeitgenossen von dem kleinen Ausguck über dem Waschbecken beschossen werden.
Trotz des kleinen Raumes ist Gulag Showers eine gute Mischung aus Midrange-Duellen und Nahkampf. Wer einmal den Gegner überrascht oder aus seinem Loch gesprengt hat, der möchte nichts Anderes mehr spielen.
Aufgrund der limitierten Bewegungsfreiheit sowie Unübersichtlichkeit ist das Rushen meist die gewinnversprechendere Taktik. Wegen dieses minimalen Ungleichgewichts reicht es nicht ganz für unsere Top 3.
Platz 3: Stack
Stack ist die Karte, die immer wieder mit lustigen und spannenden Momenten aufwartet und unglaublich schnell von einem Midrange-Kampf in eine Nahkampf-Keilerei ausarten kann. Für Fans von Sniper bietet der Startpunkt einen guten Überblick, während MP- und Pistolenspezialisten über die Flanken an den Reifen vorbei rushen können – für alle Vorlieben ist hier also gesorgt.
Da die Flagge in der Mitte auf der Erhöhung erscheint, muss der unterlegene Gegner sich auf das Podest trauen. Leider ist es hierbei ein Leichtes, dies mit einem geschickten Abcampen der Flagge von einem der beiden Startpunkte aus zu verhindern. Diese Situationen können für spannende Momente sorgen, erschweren jedoch dem bereits angeschlagenen Gegner zusätzlich das Spiel noch zu drehen.
Platz 2: Speedball
Speedball ist eine der ausgewogensten Maps, die das Spiel aufweist und muss sich lediglich in den vertikalen Möglichkeiten dem Sieger unterwerfen. Die Vielzahl an Deckungsmöglichkeiten sowie deren Anordnungen ermöglichen den Teams eine Variation an potentiellen Taktiken. Ob der schnelle Sprint an den erhöhten Mittelteil, das Ausweichen über die seitlichen Container oder die Positionierung auf einer der erhöhten Betondeckungen an den Spawns – die Möglichkeiten sind enorm.
Gerade bei einem 1v1 ergeben sich intensive Duelle, welche durch die vielen Objekte stark beeinflusst werden. Auf Speedball gewinnt nicht automatisch der bessere Schütze, sondern derjenige, der die Karte zu seinem Vorteil nutzt. Dies wird nochmals durch den nicht von allen Seiten gleichermaßen einsehbaren Flaggen-Spawn unterstrichen.
Platz 1: King
Der Name ist hier Programm. King ist die Map, die alle taktischen Möglichkeiten und Spielstile in sich vereint. Die Erhöhungen zu Beginn sind für Longrange-Duelle prädestiniert, die nur den besten Schützen belohnen und dennoch Platz für kleine Spielerein bieten.
Die in der Mitte aufgebaute „Burg“ gibt einen Überblick über die Karte, muss jedoch oftmals in einem bleihaltigen Nahkampf erobert werden. Durch den in der Mitte aufgebauten Verhau und mehrere Aufgänge ist diese Position jedoch nicht overpowered. Unter der Erhöhung verlaufen Tunnel, die einen schnellen Seitenwechsel ermöglichen und perfekt für das Ausmanövrieren des Gegners geeignet sind.
Auf den Seiten der Map gibt es Container, welche bis an das jeweils andere Ende reichen, jedoch ebenso von außen durch die Türen einsehbar sind. Schafft man es durch die Container ohne gesehen zu werden, so wird man meist mit einem Überraschungsmoment belohnt. Da die Wände jedoch durchlässig sind, kann diese Taktik auch schnell nach hinten losgehen.
Für uns ist King die beste Karte, da sie perfekt ausbalanciert und für jeden Spielstil etwas dabei ist. Ein wahrlich würdiger König.
Seid ihr mit unserer Rangliste zufrieden oder würdet ihr Änderungen vornehmen? Wie sieht eure Top 10 aus?