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FIFA 17: Nullnummer oder klarer Favorit?

Mit FIFA 17 möchte EA Sports auch in diesem Jahr das Fernduell mit Konami-Konkurrent Pro Evolution Soccer 2017 für sich entscheiden. Mit neuer Frostbite Engine und neuen Features in einigen Spielmodi ist FIFA 17 auf dem Papier schon einmal der klare Favorit – doch ein Spiel geht 90 Minuten! Oder wie FIFA-Kommentator Frank Buschmann zu sagen pflegt: „Am Ende kackt die Ente!“. Mehr dazu folgt in unserem Test zu FIFA 17 – auf geht’s!

Frostbite Engine gut, alles gut?

Wie eingangs bereits erwähnt, bekommt die FIFA-Reihe mit der Frostbite Engine in diesem Jahr erstmals seit Umstieg auf die aktuelle Konsolen-Generation eine neue Spielengine verpasst. Die Frostbite Engine, bekannt aus vielen EA-Titeln wie Battlefield, Dragon Age und Star Wars: Battlefront, soll für noch realistischere Auftritte der virtuellen Fußballstars sorgen. Und tatsächlich: die realitätsnahe TV-Präsentation wirkt dank frischer Animationen und aufgehübschter Optik noch besser. Vor die Nase geklatscht kriegen wir das direkt nach dem ersten Start von FIFA 17. Es ist ein schöner Fußballtag. Die Sonne brennt durch das geöffnete Dach des Wembley Stadiums und schnell wird klar: Es ist das Finale des traditionellen Community Shield Cups der englischen Premier League. Ein absolut heißes Duell zwischen den Millionenclubs Manchester United und FC Chelsea. Beide Teams betreten den grasgrünen Teppich, eine Kamerarundfahrt zeigt uns die dank der Frostbite Engine noch detaillierteren Zuschauerränge. Die Fans sind heiß und der Schiedsrichter pfeift die Partie an!

Nicht gut: Bayern-Spieler bekommen FIFA-Spiel ohne Marco Reus auf Cover

Eine erste Ballstafette von Chelsea endet in einem Ballgewinn von Superstar Ibrahimovic, der den Ball dank neuer, verbesserter Körpereinsatz-Physik abschirmt und diesen nur knapp am Kasten von Torwart Courtois vorbeilenkt. Erstaunen macht sich breit: das haben wir in FIFA so noch nicht gesehen. Der allgemeine Ablauf eines Angriffs wirkt längst nicht mehr so steif und wie an der Schnur gezogen wie noch in FIFA 16. Dazu tragen vor allem auch die neuen Animationen bei, welche eure virtuellen Fußballstars noch realitätsnaher aufs Spielfeld bringen.

Taktisch tief stehend!

Doch zurück zum Community Shield Finale. Am Spielfeldrand tobt Trainer José Mourinho. Der Grund: Die Spieler sollen den Druck auf den ballführenden Chelsea-Verteidiger erhöhen. Ebenfalls neu: durch die adaptive Spielintelligenz bewegen sich die KI-gesteuerten Mitspieler jetzt endlich mal getreu der Taktikeinstellung. Heißt: Beim Pressing versuchen sie, das gegnerische Team zurück in die eigene Hälfte zu drängen und bei der Konter-Einstellung zieht sich die gesamte Mannschaft zurück und wartet auf den richtigen Moment, um auszuschwärmen und die gegnerische Abwehr zu überlaufen. Auch hier ein großes Lob an die Frostbite Engine! Endlich haben taktische Anweisungen auch Gewicht und wirken nicht wie eine nette Dreingabe. Man hat das Gefühl, dass die KI-Spieler mitspielen und nicht wie roboterartige Pixelbomber über das Feld schleichen. Das gefiel uns schon im ersten Spiel verdammt gut!

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Präsentation erstklassig?

Am Ende siegen wir mit Manchester United nach einem umkämpften Spiel mit 1:2 und gewinnen die begehrte Saisonstart-Trophäe, welche von Kapitän Wayne Rooney in den strahlend blauen, londoner Himmel gehalten wird. Der erste Eindruck: Nicht nur auf dem Spielfeld, auch von der Präsentation her macht FIFA 17 einiges her. Doch bei all der Euphorie sei gesagt: vom Gefühl her glauben wir, dass optisch noch eine Schippe draufgelegt werden könnte. Gerade auf den Zuschauerrängen und abseits vom Platz wünschen wir uns noch ein paar mehr Polygone, damit die TV-Präsentation intensiver wirkt.

THE JOURNEY: Alex Hunter, der Star von morgen

Das erste Mal in der gesamten Geschichte der FIFA-Reihe bringt Electronic Arts einen Storymodus in die virtuelle Fußballwelt. Jawohl, ihr habt richtig gelesen, einen Storymodus – genau so, wie ihn sich Fans seit Jahren gewünscht haben. In „The Journey“ schlüpfen wir in die Haut von Alex Hunter – ein junges, aufstrebendes Fußballtalent, welches die Premier League im Steilflug erobern möchte. Doch bis es soweit ist liegt ein harter, steiniger Weg vor uns. Wir starten als Grünschnabel auf einem Kreisliga-Fußballrasen und bestreiten unsere ersten Trainingsspiele. Dabei helfen uns die Trainingsspiele, welche wir seit einigen Jahren aus dem „Arena Modus“ kennen.

Relativ schnell verbessern wir uns in verschiedenen Bereichen wie Schnelligkeit, Ballbehandlung oder Offensive. Recht schnell müssen wir wichtige Entscheidungen treffen.

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Hitzkopf oder coolness in Person?

The Journey bietet dank Frostbite Engine Story-Cutscenes wie ein Action-Blockbuster. Die Emotionen der Charaktere kommen wunderbar auf den Bildschirm geflimmert und wir erleben nicht nur das Tagesgeschäft eines normalen Fußballers, sondern auch die Geschichte von Alex Hunter abseits des Platzes. An dieser Stelle verzichten wir auf Spoiler – doch wir können euch verraten: der Weg zum absoluten Star der englischen Liga wird eine emotionale Reise, gepaart mit jeder Menge Story-Twists und unvorhersehbaren Ereignissen. Hauptverantwortlich hierfür ist vor allem der Hauptcharakter selbst. Ihr entscheidet in Interviews nach dem Spiel oder während Dialogen mit den Charakteren, wie sich Alex verhalten soll. Der coole Typ, der in jeder Situation die Nerven behält? Oder ein Hitzkopf mit Drang zur Überheblichkeit? Wie sich Hunter gibt und wie er mit seinen Bekannten interagiert, liegt dabei alleine in euren Händen. Wichtig dabei, egal für welchen Charakterzug ihr euch im Laufe der Story entscheidet, er hat Einfluss darauf, wie euch Trainer, Spielerkollegen und die eigene Familie gegenübertreten. Der Wiederspielwert ist also ebenfalls vorhanden.

The Journey ist ohne jede Frage der Spielmodus, den wir uns seit Jahren gewünscht haben und welcher der FIFA-Reihe gefehlt hat. Es macht einfach Laune das Leben eines werdenden Fußballstars virtuell nachzuspielen. Und dennoch muss man sagen: Da geht noch einiges!

Wir wünschen uns für „The Journey 2“ im nächsten Jahr unbedingt internationale Transfermöglichkeiten. Deutschland, Spanien oder doch Italien sollte das Motto sein. Jedoch benötigt EA hierfür weitere Lizenzen – wie etwa, ähnlich dem Premier League Vorbild, komplette Stadien, Trainer und vieles mehr. Auch wünschen wir uns die Möglichkeit, eigene Spieler zu erstellen oder wenigstens eine Auswahl aus drei, vier verschiedenen Charakteren treffen zu können. Zwar ist der Bezug zu Alex Hunter relativ schnell relativ groß, doch so manchmal wünschten wir, wir könnten The Journey ein zweites Mal mit anderem Gesicht durchspielen. Doch das ist Zukunftsmusik. In diesem Jahr ist The Journey zweifelsohne das absolute Highlight von FIFA 17. Und ein weiteres Indiz dafür, wie sehr EA mittlerweile auf seine Community hört. Kudos!

Zur nächsten Seite: Wie gut ist das ULTIMATE TEAM?

ULTIMATE TEAM: Alle Jahre wieder!

Jahr für Jahr ist FIFA Utlimate Team der Spielmodus, der die langfristige Unterhaltung bei allen Online-Spielern garantiert. So ist es wenig verwunderlich, dass EA auch hier jede Menge Herzblut einfließen gelassen hat. So dürfen wir uns im FUT Champions Modus Tag für Tag durch gute Leistungen für die Weekend League qualifizieren. Hier haben wir dann die Möglichkeit durch Siege Ingame-Belohnungen wie Goldpacks, Münzen oder Spezial-Karten zu erhalten. Und sind wir besonders stark auf dem virtuellen Rasen, lädt uns EA sogar zum FIFA Interactive World Cup ein – die ganz große, virtuelle Fußballbühne!

Umfrage: Wie fandet ihr die FIFA-Demo?

Doch damit noch nicht genug. Neu neben all den bekannten Spielmodi sind auch die „Squad Building Challenges“. Wöchentlich wechselnde Herausforderungen in den Bereichen Grundlegend, Fortgeschritten und Liga können absolviert werden. Auch hier winken Münzen, Spezial-Karten und sogar Jumbo-Goldsets als Belohnung. Ziel ist es zumeist, das beste Team aus einer handvoll Spielern zu bauen. Bewertet wird hier wie gewohnt in Sachen Nationalität, Ligazugehörigkeit und Chemie. Ein spaßiger Modus für die schnelle Motivation!

Bewerten: Sag uns jetzt, wie gut FIFA 17 ist!

Kleine Sprünge in allen Belangen

Kommen wir nun zu dem was sich sonst noch getan hat. Im PRO CLUB-Modus beispielsweise dürfen wir ab sofort einige individuelle Entscheidungen treffen. So können wir das Wappen und Trikot in Bezug auf Aussehen und Farbe bestimmen. Leider ist die Auswahl doch sehr beschränkt und so gleichen sich durchaus häufig die Trikots und Wappen der Online-Teams. Schade, hatten wir uns doch so sehr auf neue Features für den Pro Club-Modus gefreut. Wer lieber auf die gute, alte Offline-Karriere zurückgreift, darf sich jetzt auf mehr Möglichkeiten im Manager-Bereich freuen.

So müssen wir ab sofort auch abseits des Platzes dafür sorgen, dass der Verein in den Bereichen Merchandise, Fans und Stadionbesucher auf der Höhe bleibt. Dies ist jedoch auch schon – mal abgesehen von kleineren Fehlerbehebungen – die einzige wirkliche Neuigkeit im Karrieremodus. Leider wirkt die Implementierung dieses Mini-Features wie ein gehetzter Versuch, den Fans wenigstens „ein bisschen was Neues“ bieten zu können. An dieser Stelle wünschen wir uns für FIFA 18 auf jeden Fall mehr Liebe zum Detail.

Keine Liebe: Massive Serverprobleme zum FIFA-Release!

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