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FIFA 20: FIFA Ultimate Team im Selbstversuch: Zwischen Lootboxen, Pay2Win-Mechaniken und Spielspaß

FIFA Ultimate Team: Der Selbstversuch mit Kartenpaketen

Für unseren Artikel haben wir selbst die Glücksfee bemüht und rund 15 Euro in Kartenpakete für „FIFA 20“ investiert. Hier die Rahmendaten im Überblick:

  • 1.600 FIFA Points wurden gekauft
  • Das entspricht 14,99 Euro
  • Die Points reichen für insgesamt 10 Premium-Gold-Packs und 1 Gold-Pack
  • Laut offiziellen Angaben erhalten wir dafür 132 gemischte Goldobjekte
  • 31 dieser Objekte sind seltene Spieler, Verträge, Wappen, Trikots oder ähnliches

Das kam dabei heraus:

  • Seltene Top-Spieler (80+): 2
  • Seltene, billige Spieler: 6
  • Häufige Spieler: 29
  • Verträge: 29
  • Seltene Verträge: 8
  • Manager-Verträge: 2
  • Manager-Liga: 9
  • Fitness-Karten: 11
  • Heilung: 4
  • Chemistry-Styles: 7
  • Trainings: 2
  • Trainer: 0
  • Mitarbeiter: 4
  • Positionswechsel: 3
  • Wappen: 7
  • Trikots: 10
  • Stadien: 1

Das Abstoßen eines vollständigen Kartenpakets, also der Schnellverkauf, bringt durchschnittlich 1.400 Münzen ein, wovon etwa 600 Münzen auf seltene Spieler und rund 300 Münzen auf häufige Akteure entfallen, Objekte hingegen liefern nur knapp 30 Münzen.

Lediglich 37 Spieler befanden sich in unseren elf Karten-Packs, zusammengewürfelt aus allen Ligen rund um die Welt. Die seltenen Top-Spieler, die wir gezogen haben (Dembélé und Akinfeev) waren noch dazu auf dem Transfermarkt nahezu wertlos: Ihre Transfermarkt-Preise liegen jeweils unter 1.000 Münzen.

Die Positionswechselkarten waren mit jeweils rund 2.300 Münzen schon ein wenig lukrativer, während uns die Chemistry-Styles zwischen 300 und 3.500 Münzen einbrachten.

Der Schnellverkauf jeglicher Objekte aus allen Paketen hätte uns somit rund 15.400 Münzen eingebracht – definitiv nicht empfehlenswert. Mithilfe des Transfermarktes konnten wir immerhin knapp 20.000 Münzen zusammenbekommen.

Zur Galerie: Der Inhalt unserer Karten-Packs

Das Fazit

Hatten wir jetzt besonderes Pech mit unseren Gold-Packs in „FIFA 20“? Nein, denn unser Ergebnis spiegelt tatsächlich das wieder, was ihr vom Kauf der Pakete erwarten könnt. Die Chance, einen wirklich guten Spieler, der in euer Team passt und euch weiterbringt oder einen Profi, der sich für einen ordentlichen Batzen Geld verkaufen lässt zu finden, ist verschwindend gering.

Um in den Genuss einer wirklich starken Mannschaft zu kommen, müsst ihr das Vielfache der von uns investierten 15 Euro in die Hand nehmen.

Der schwedische „FIFA 20“-Profi und mehrfache FUT-Champions-Sieger BorasLegends verriet beispielsweise auf Twitter, dass er zum Start rund 1.700 US-Dollar in Packs investiert habe, um einen Vorteil gegenüber anderen Spielern zu haben. In seinem Tweet schreibt er:

„Ich wünschte es wäre anders, aber ich will nur transparent sein.“

Kommen wir zum abschließenden Fazit. Ist der FUT-Modus von „FIFA 20“ nun eine üble Pay2Win-Abzocke? Die Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, wenngleich euch der Kauf virtueller Spieler einen deutlichen Vorteil verschafft. Um im Onlinemodus gegen andere Spieler bestehen zu können, ist neben eurem Talent eine gute Mannschaft unabdingbar.

Ob ihr nun über 40 Stunden in das Spiel investiert (vorausgesetzt ihr gewinnt auch wirklich jede Partie gegen die CPU) oder Geld in die Hand nehmt, bleibt immer noch euch überlassen.

Auf der anderen Seite wird eben niemand gezwungen, tatsächlich Karten-Packs zu kaufen. Auch mit einer mittelmäßigen Mannschaft könnt ihr im Offline-Modus oder in den Freundschaftsspielen durchaus euren Spaß haben. Die Frage ist allerdings, wie lange. Immerhin geht es in dem Modus doch genau darum, eine ultimative Mannschaft aufzubauen.

Was meint ihr? Zerstören die Pay2Win-Mechaniken „FIFA 20“ oder seht ihr das nicht so eng? Lasst uns eure Meinung gerne in den Kommentaren wissen, wir freuen uns auf den Austausch mit euch.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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