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Am 10. Juni 2021 erschien offiziell das PS5-Upgrade von Final Fantasy 7 Remake mit dem Beinamen „Final Fantasy 7 Remake Intergrade“. Es ist ein vollwertiges, technisches Upgrade, das den Titel nun in einem noch wundervolleren Glanz erstrahlen lässt.
Wir haben uns die PS5-Version für eine Hardware-Review angesehen und ziehen ein Fazit. Was solltet ihr in jedem Fall im Hinterkopf behalten, wenn ihr darüber nachdenkt, nach der PS4-Version nun aufs PS5-Upgrade umzusteigen, oder das Spiel das erste Mal anzuwerfen?
Was ist neu in Final Fantasy 7 Remake Intergrade?
Bevor wir uns jedoch der Technik widmen, werfen wir kurz ein Überblick auf die neuen Inhalte. Neben dem vollständigen Hauptspiel gibt es nämlich eine ganz neue Episode mit Yuffie Kisaragi, in der wir in zwei Einzelabschnitten mit der gefürchteten Ninja-Kriegerin aus Wutai in den Kampf ziehen, um Shinra in Midgar einen kleinen Streich zu spielen.
An ihrer Seite befindet sich der neue Charakter Sonon Kusakabe, der sie wie eine kleine Schwester behandelt und auf ihren Wegen begleitet. Die sogenannte „Intermission“ wird mit Yuffie gespielt, die über neue Attacken, Fähigkeiten und Materia verfügt. Obendrauf kommen neuen Minispiele wie Fort Condor.
Erwähnenswert ist, dass es diesen Storyabschnitt vorher noch nie zuvor zu sehen gab. Ähnlich wie der Abschnitt in Jessies Zuhause (im Hauptspiel) ist dieser Part komplett neu geschrieben und umgesetzt worden. Den DLC solltet ihr deshalb so oder so auf keinen Fall verpassen!
Und neben den eigentlichen DLC-Inhalten kommen kleinere Annehmlichkeiten hinzu wie die Beschwörer-Materia Ramuh, die ein Comeback feiert und das Gameplay auffrischt. Bedenkt zudem, dass jeder ab sofort die 3 speziellen Beschwörungen Kaktor, Chocobo-Küken und Karbunkel herunterladen kann – und zwar über einen Gratis-DLC-Pack. Diese gab es zuvor nur als Vorbesteller- oder CE-Bonus. Nun sind sie komplett gratis, auf der PS4 und PS5.
Doch neben den geschichtlichen Ansätzen und Ingame-Goodies lohnt insbesondere ein Blick auf die Technik, die auf der PS5 noch mal ein äußerst saftiges Upgrade spendiert bekommen hat.
Welche technischen Upgrades verspricht die PS5-Version?
Abseits der Tatsache, dass es jetzt nämlich neue Schwierigkeitsgrade für den „Klassischen Modus“ und einen vollwertigen Fotomodus gibt, stellt sich uns die Frage, wie essenziell diese Neuerungen am Ende ausfallen können. Weshalb wir sie uns im Detail angesehen haben.
Im Kern gibt es höher aufgelöste Texturen, eine realistischere Beleuchtung und neue Nebeleffekte, die das Aussehen des Spiels dramatisch verändern. So wurden beispielsweise die Landschaften in den verschiedenen Hintergründen signifikant verbessert. Das sieht man unter anderem in diesen Vergleichsbildern von Square Enix, die die entscheidenden Unterschiede perfekt aufzeigen:
Auffällig ist zudem, dass sich die Farbstimmung und somit die Atmosphäre des Spiels durch die neue Beleuchtung an einigen Stellen stark verändert, worauf ich später noch mal zu sprechen komme.
Davon ab sind die verkürzten Ladezeiten ein echtes Must-have, die wir bei unserem ersten Test kaum wahrnehmen konnten. Auf dem Papier hat sich hier eine große Menge getan und wie sieht das in der Praxis aus?
Wenn ihr ein Spiel laden und starten möchtet, schafft die PS5 das mit FF7RI in rund 9 Sekunden, während die PS4 Pro mit der entsprechenden PS4-Version auf bis zu 45 Sekunden kommen kann. Das ist durchaus ein himmelweiter Unterschied. „Final Fantasy 7 Remake Intergrade“ profitiert von der superschnellen SSD der PS5.
Außerdem gibt es jetzt erstmals zwei grafische Einstellungsmöglichkeiten, die es in sich haben:
- „Grafik“-Modus, bevorzugt Grafiken mit 4K-Auflösung
- „Leistungs“-Modus, bevorzugt eine Bildfrequenz von 60 FPS (konstant)
Vom angekündigten haptischen Feedback des DualSense-Controllers und den adaptiven Triggern gibt es zum Release von Intergrade noch nicht allzu viel zu spüren. Das Entwicklerstudio möchte die Controller-Features erst im 2. Remake-Teil umfangreicher verbauen.
Aktuell werden die Features nur selten verwendet wie beispielsweise beim Motorradfahren, was für ein stärkeres Eintauchen sorgt. Doch das war es dann auch fast schon. Schade, denn sie sollten zudem die Kämpfe immersiver gestalten und auch sonst bietet das Next-Gen-Feature viel Potenzial, was auf der Strecke bleibt. Aber hier wird dann eben der 2. Teil irgendwann mehr profitieren. So weit, so zu verkraften.
PS4 oder PS5: Wo liegen die entscheidenden Unterschiede?
Insbesondere die neuen Grafikeinstellungen sind eine spannende Angelegenheit. Ihr habt die Wahl: konstant mit 4K spielen oder dem gesamten Spiel lieber einen 60-FPS-Boost zu verpassen, was es so zuvor noch nicht gab!
Subjektiv gesehen muss jeder für sich entscheiden, welche Einstellung bevorzugt wird. Aber so viel steht fest: Der jeweilige Grafikmodus hält, was er verspricht, und das wiederum macht eine Menge Spaß.
Während alle neuen, technischen Raffinessen in beiden Grafikmodi aktiviert bleiben, könnt ihr live und in Farbe zwischen den beiden Einstellungen hin- und herwechseln. Ihr werdet die Änderungen sofort nach dem Umschalten sehen.
Mit Grafikmodus oder Leistungsmodus spielen: Entscheidungshilfe
Der Leistungsmodus hat es dabei in sich und ich lege jedem Spieler und jeder Spielerin wärmstens ans Herz, diesen einmal auszuprobieren. Während wir im Grafikmodus die Auflösung auf 4K hochschrauben und selbst die entferntesten Kanten und Rillen noch knackscharf erkennen, ist es insbesondere der Leistungsmodus mit konstanten 60 Bildern in der Sekunde, der dem Gameplay auf der PlayStation 5 den nötigen Bumms verleiht.
Und das Schöne an der Sache ist, dass die Unterschiede zur 4K-Auflösung auf einem 4K-Fernseher nicht so sehr ins Gewicht fallen, wie man vielleicht glauben würde.
Sicher, kleinste Ecken und Kanten sind im Leistungsmodus nicht mehr so scharf wie im Grafikmodus, aber mit entsprechender Distanz und wenn ihr nicht gerade über ein Detektivauge verfügt, werdet ihr das nur kaum erkennen können. Ihr müsstet schon mit einem Adlerauge geboren worden sein, um das im Spielfluss zu bemerken.
Im regulären Gameplay fällt es dann nur wenig auf. Es folgen einige Vergleichsbilder, die den Leistungs- und Grafikmodus gegenüberstellen. Links seht ihr den Grafik-Modus und rechts den Leistungsmodus. Alles ist minimal schärfer:
© Square Enix/PlayCentral.de © Square Enix/PlayCentral.de
Viel mehr fällt hier der konstante Umschwung auf 60 FPS auf. Das ist ein echter Fortschritt, der sich perfekt in das actiongeladene Spielgeschehen einschmiegt und zum recht flotten Gameplay passt. Die Kämpfe machen so um einiges mehr Spaß und mit den restlichen, technischen Upgrades sieht es dabei auch immer noch so wundervoll aus wie nie zuvor.
In unserem Test liegt der Leistungsmodus deshalb vorn. Nachdem wir einmal mit 60 Bildern in der Sekunde losgezogen sind, möchten wir das auf keinen Fall mehr missen.
Ihr könnt das Spiel also in Full-HD mit 1920×1080 Pixeln (dynamisches Rendering) und 60 FPS zocken oder ihr wählt die 4K-Alternative mit 30 FPS und 3840×2160 Pixeln (dynamisches Rendering). Auf jedem Modus bleiben die Bildraten allerdings sehr konstant und es gibt nahezu keine Framedrops.
Die wahre Stärke des PS5-Upgrades?
Wenn die Rede von besseren Lichteffekten ist, dann mag man es kaum glauben, dass so etwas scheinbar Banales in irgendeiner Weise eine todbringende Neuerung darstellen soll. Doch in „Final Fantasy 7 Remake Intergrade“ ist die Belichtung essenziell und sie trägt zur atmosphärischen Grundstimmung des Spiels bei. Diese wird durch die verbesserten Effekte dramatisch gesteigert, weshalb Midgar fortan im besten und glaubwürdigsten Glanz erstrahlt.
Wenn ihr in der PS5-Version durch die Straßen Midgars marschiert, könnt ihr nicht anders, als an jeder Ecke anzuhalten und die anmutig malerische Kulisse zu begutachten.
Wie zuvor erwähnt, wirkt die Farbgebung dadurch anders, einiges zum Beispiel dunkler, aber anderes einfach viel realer. Alle Lampen verfügen jetzt beispielsweise über einen richtigen Lichtkegel, der real in die Welt geworfen wird. Dadurch wirken manche Stellen im Spiel einfach viel glaubwürdiger und die vielgeliebte Fantasy nimmt ihre finale Form an – zumindest in grafischer Hinsicht.
Fazit: Das PS5-Upate ist eine ganz neue Spielerfahrung. Meiner Meinung nach machen die technischen Verbesserungen durchaus Sinn und es reicht vollkommen für ein Replay aus, wenn ihr die PS4-Version bereits gespielt habt. Und wenn nicht, müsst ihr unbedingt zur PS5-Version aus den zuvor genannten Gründen greifen. Ein besseres FF7-Erlebnis hat es bislang noch nicht gegeben. Dabei lege ich euch stark den Leistungsmodus ans Herz, da die 4K-Auflösung in dem Fall nicht das Maß aller Dinge darstellt.