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Final Fantasy 7 Remake, die überragende Neuinterpretation eines Klassikers – Preview

Verdammt, sieht die Grafik gut aus!

Die Handlung des Spiels beginnt wie im Original. Zusammen mit dem muskelbepackten Fernkämpfer Barret Wallace und der durchtrainierten Martial-Arts-Expertin Tifa Lockheart bahnt ihr euch einen Weg zum Kern eines Reaktors. Die Anlage ist gigantisch und dient Shinra bereits seit langer Zeit dazu, die sagenumwobene Energie Mako aus dem Erdreich zu extrahieren. 

Stellt euch Mako dabei am besten wie das Blut im menschlichen Körper vor. Ist nicht mehr genügend vorhanden, hat der Betroffene ein ernstes Problem. Würde Shinra also – so die Befürchtung von Avalanche – weiter rücksichtslos Mako fördern, wäre das Schicksal des Planeten früher oder später besiegelt.

Erster Wow-Moment beim Anspielen: die Präsentation! Während man sich 1997 mit vergleichsweise kantigen Polygon-Figuren durch eine Welt aus vorgerenderten 2D-Hintergründen bewegte, sind sämtliche Szenarien nun aufwändig gestaltete, frei erkundbare 3D-Umgebungen. Gleiches gilt für alle Charaktere und Gegner. Auch sie wurden mit einer stark modifizierten Version der Unreal Engine 4 zu neuem Leben erweckt und punkten mit knackscharfen Texturen, geschmeidigen Animationen und perfekt lippensynchroner Sprachausgabe. Ein eigener dafür entwickelter Algorithmus macht’s möglich!

Aerith und Cloud Final Fantasy 7 Remake
© Square Enix

Überhaupt hinterließ die deutsche Synchro beim Probespiel einen fantastischen Eindruck. Speziell der aufbrausende Avalanche-Anführer Barret, die ständig mit Cloud turtelnde Tifa sowie der in Zwischensequenzen auftauchende Schurke Sephiroth wussten umgehend zu begeistern. Wer mag, kann das Abenteuer natürlich auch auf Englisch genießen.

Kampfsystem und Klassik-Modus im Check 

Absolut zeitgemäß präsentiert sich außerdem das Kampfsystem. Fans wissen Bescheid: Kam es im Original zum Schlagabtausch mit gegnerischen Einheiten, wechselte das Spiel in einen separaten Kampfbildschirm. Dort wählte man dann für jede Figur im Team eine Aktion aus. Wann wer angreifen durfte, bestimmte die sich automatisch aufladende Active-Time-Battle-Leiste des Helden. Ein interessantes System, das eine gute Balance fand zwischen Nervenkitzel und Zeit für taktische Überlegungen.

In „Final Fantasy 7 Remake“ hingegen finden die Kämpfe in Echtzeit statt – ähnlich wie man es aus „Final Fantasy 15“ kennt. Mittels Digital-Steuerkreuz dürft ihr dabei jederzeit zwischen der von euch gewünschten Figur wechseln. Der Clou: Um das Flair des Originals einzufangen, ist die bewährte ATB-Leiste weiterhin präsent, diesmal allerdings aufgeteilt in zwei Balken. Hat sich der erste ATB-Balken gefüllt, könnt ihr in den Taktikmodus wechseln, um Spezialattacken auszuwählen, Heiltränke zu konsumieren und dergleichen mehr. Wichtig: Die Zeit läuft im Taktikmodus stark verlangsamt weiter. Minutenlanges Däumchendrehen ist also auch hier nicht möglich.

final-fantasy-7-remake-ifrit
© Square Enix

Zugegeben, der Echtzeit-Ansatz bringt viel mehr Dynamik rein, wird aber letztendlich nicht jedem Fan der ersten Stunde gefallen. Die gute Nachricht: Nach Kritik auf der E3 2019 nahm sich das Designteam das Feedback der Community zu Herzen und entwickelte in den Folgemonaten den sogenannten Klassik-Modus. 

Einmal aktiviert, übernimmt die Künstliche Intelligenz darin die Steuerung eurer Party und greift den Gegner vollautomatisch mit Standardattacken an. Einen ausreichend gefüllten ATB-Balken vorausgesetzt, könnt ihr jedoch jederzeit ins Geschehen eingreifen, um Spezialattacken abzufeuern, den Einsatz von Items zu koordinieren usw. In unseren Augen ein guter Kompromiss, der auch Spielern entgegenkommt, die mit hektischer Third-Person-Action weniger anfangen können.

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Sönke Siemens

Liebt Couch-Koop-Spiele, geht mit Freunden gerne auf Zombie-Jagd, sticht regelmäßig bei Sea of Thieves in See, kann sich für Hardware aller Art begeistern, versucht jede große Spielemesse zu besuchen und podcastet regelmäßig bei Games Insider (www.spielejournalist.de).
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