Inhaltsverzeichnis
Mit seiner Pixel Remaster-Reihe spendierte Square Enix in den letzten Monaten fünf der sechs ersten „Final Fantasy“-Games ein Comeback. Wir haben uns gemeinsam mit Bartz sowie seinen Freunden erneut in die Welt von „Final Fantasy V“ gestürzt und verraten euch, warum der oftmals von vielen Fans übersehene Ableger des altehrwürdigen JRPG-Franchise auch heute noch einen genaueren Blick wert ist.
Final Fantasy: Was bieten die Pixel Remaster?
Doch bevor wir auf das Spiel eingehen, wollen wir uns die Vorzüge der Neuauflagen kurz genauer ansehen. Aus rein technischer Sicht sind die Pixelgrafiken der alten „Final Fantasy“-Games heutzutage zwar veraltet, allerdings versprühen sie einen ganz eigenen Charme, der selbst heute noch Spielerherzen höherschlagen lässt. Square Enix hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, diese Optik zu bewahren und in die Moderne zu holen.
Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet Kazuko Shibuya erneut als leitende Grafikerin an der Pixel Remaster-Serie mit. Sie war bereits hinter den ersten Spielen der traditionsreichen Videospielmarke eine der treibenden Kräfte und soll nun sicherstellen, dass der Geist der alten Teile erhalten bleibt. Im Klartext bedeutet das, die Auflösung wurde ins HD-Zeitalter gebracht, diverse Effekte wurden überarbeitet und auch die ikonischen Soundtracks wurden neu abgemischt. Somit sollen sowohl alte Fans als auch Neueinsteiger hiermit die beste Version der Klassiker erhalten.
Final Fantasy V: Ein Hoffnungsschimmer in der tiefsten Dunkelheit
Wie eingangs bereits kurz angerissen, wird „Final Fantasy V“ gerne übersehen, wenn über die Highlights der Reihe gesprochen wird. Dies liegt unter anderem daran, dass sowohl sein Vorgänger „Final Fantasy IV“ sowie sein Nachfolger „Final Fantasy VI“ für viele zu den besten Rollenspielen aller Zeiten zählen. Der Mittelteil dieses Trios geht also im gleißenden Licht seiner beiden Kollegen oftmals unter.
Festgemacht wird dies regelmäßig an der Story des Spiels, die sich um Bartz dreht. Dieser trifft auf seinen Reisen die junge Lenna sowie einen älteren Mann namens Galuf. Die drei schließen sich nach etwas Hin und Her letztendlich zusammen, um zum Windschrein zu reisen, denn der Wind im Land kam urplötzlich zum Erliegen. Später erfahren sie, dass Exdeath, ein uraltes böses Wesen, aus seinem Gefängnis zu entkommen droht. Können sie die Welt retten?
Im Gegensatz zu anderen Serienablegern ist „Final Fantasy V“ nicht allzu sehr an einer tiefgründigen Charakterzeichnung oder dem Erzählen einer komplexen Geschichte interessiert. Stattdessen erwartet uns hier ein sehr klassisches Fantasy-Abenteuer, das mit einem leichten, zwischenzeitlich ziemlich unbeschwerten Ton aufwartet.
Was viele Fans der alten Teile gerne kritisieren, empfanden wir während unserer Zeit mit dem Pixel Remaster des Spiels allerdings als überhaupt nicht schlimm – ganz im Gegenteil. Sicherlich, es gibt anfangs keine übermächtig erscheinende Bedrohung, wegen derer sich die Helden zusammenschließen. Dafür haben die Figuren persönliche, teils tragische Gründe, um mit uns auf dieses Abenteuer zu gehen.
Doch viel wichtiger: „Final Fantasy V“ fängt den Kern dessen ein, was die Reihe seit jeher ausmacht: Es geht um Hoffnung inmitten der tiefsten Dunkelheit, um Herz sowie Mitgefühl und diese Themen fängt das Spiel hervorragend ein. Insbesondere in Kombination mit dem neu abgemischten großartigen Soundtrack weiß die Story immer noch absolut zu packen und dabei mit einer wohligen Wärme zu berühren.
Abseits der spannenden Geschichte ist es jedoch vor allem das auch heute noch sehr gute Job-System, das dem Zahn der Zeit widerstehen konnte. Für die damalige Zeit, das Spiel erschien erstmals 1992, waren die Mechaniken überaus komplex und überragten jene der Vorgänger deutlich, was vor allem an der Flexibilität dieses Systems liegt.
Final Fantasy V: Das Job-System ist auch heute noch ein Highlight
Schon das allererste „Final Fantasy“-Spiel bot seinerzeit ein Job-System, das in den Nachfolgern erweitert wurde. In „Final Fantasy V“ haben wir die Möglichkeit, jedem Mitglied unserer kleinen Gruppe (Bartz, Lenna, Galuf, Faris) einen eigenen Job zuzuweisen. Bei dieser Zuweisung und dem Ausbau der entsprechenden Fähigkeiten genießen wir große Freiheiten und können die Charaktere nach unseren Wünschen formen. Es gibt zwar Jobs, die für die eine oder andere Figur besser geeignet sind, allerdings können wir dies auch ignorieren und einen anderen Weg einschlagen.
Diese Tiefgründigkeit und Komplexität sind es, die das Job-System des Spiels auch heute noch ungemein spaßig machen. Wir können unsere Helden quasi in wandelnde Halbgötter verwandeln und alles in den rundenbasierten Kämpfen niedermähen, was sich uns in den Weg stellt. Wir können jedoch genauso eher unorthodoxe Kombinationen auswählen und uns das Abenteuer auf diese Weise ein bisschen herausfordernder gestalten.
Egal wie ihr es angeht, diese Flexibilität im Job-System erlaubt es euch, das Spiel ganz nach euren eigenen Bedingungen zu erleben. Aufgrund seiner Tiefe kann das Spiel selbst heute noch überzeugen und an den Bildschirm fesseln, auch wenn einige nachfolgende Ableger sicherlich noch komplexere Mechaniken bieten.
Unser Fazit
Insgesamt hat sich „Final Fantasy V“ ausgesprochen gut gehalten und weiß auch 29 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch zu begeistern. Gut, die Story mag nicht ganz so vielschichtig gezeichnet sein wie in anderen Teilen der Serie, doch sie hat das Herz am rechten Fleck und arbeitet das zentrale Motiv der Hoffnung gekonnt heraus. Außerdem hat das nach wie vor hervorragende Job-System nichts von seinem Reiz verloren.
Solltet ihr diesen oftmals übersehenen Ableger der Rollenspiel-Saga bisher noch nicht gespielt haben, ist nun, dank der schön überarbeiteten Pixeloptik und der neu eingespielten Musik des Klassikers, der ideale Zeitpunkt, dieses Versäumnis nachzuholen.