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Final Fantasy VII: Ever Crisis nicht nur mobile, sondern auch Free-2-Play – warum ist das ein Problem?

Final Fantasy VII erhält gewaltigen Franchise-Zuwachs. Nicht nur wird die PS5-Version Final Fantasy VII Remake Intergrade über ein Content-Update verfügen, das uns Yuffie spielen lässt, es folgen in den nächsten beiden Jahren zwei ganz neue Spiele zum FF7-Franchise.

Final Fantasy VII: The First Soldier wird dabei ein kompetitiver Multiplayer-Titel im Battle-Royale-Genre. Und warum das so ziemlich genau das Gegenteil von dem ist, was sich jeder Fan wünscht, erfahrt ihr hier:

Parallel bastelt der Videospielgigant an einer weiteren Compilation, die mehr oder weniger alle Geschichten aus Final Fantasy 7 zusammenführt – wohlbemerkt in einem einzigen Spiel. Es trägt den Namen Final Fantasy VII: Ever Crisis.

Final Fantasy VII: Ever Crisis nur für mobile?

Die Prämisse ist bei beiden Spielen, dass sie für den mobilen Markt konzipiert werden. Die Mobile-Games werden also bis auf weiteres ausschließlich für iOS und Android veröffentlicht. Ein Release für die Konsolen wie PS5 oder Xbox Series X/S oder gar ein Release auf dem PC ist aktuell nicht vorgesehen – ganz zum Leidwesen der Fans.

Denn in „Final Fantasy VII: Ever Crisis“ erleben wir nicht nur die Geschichte des Originals noch einmal in überarbeiteter Form. Wir durchlaufen zudem die Story-Arcs aus Crisis Core: Final Fantasy VII, Final Fantasy VII: Dirge of Cerberus und sogar die Handlung des CG-Films Final Fantasy VII: Advent Children.

Welche „Final Fantasy VII“-Spiele sind in Ever Crisis enthalten?

  • Before Crisis: Final Fantasy VII
  • Crisis Core: Final Fantasy VII
  • Final Fantasy VII
  • Final Fantasy VII: Advent Children
  • Dirge of Cerberus: Final Fantasy VII

Heißt, dass diese Grundidee von Ever Crisis sogar einiges zu bieten hat, aber trotzdem gefällt die gewählte Plattform nachvollziehbarerweise nicht jedem. Sie zwingt uns dazu, unsere geliebte Spielereihe auf einer Plattform zu spielen, die uns womöglich nicht zusagt. Ich für meinen Teil würde es am liebsten auf der PS5 spielen.

Aber Games wie Crisis Core können wir bis heute nur auf der PSP spielen. Eine Portierung für die PS4 oder andere Konsolen hat es in all den Jahren (seit 2007) nie gegeben – obwohl das von Anfang an ein großer Wunsch der Fans gewesen ist.

Wird es also genauso mit den beiden neuen Mobile-Games verlaufen? Hoffentlich nicht, aber das ist der aktuelle Stand.

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Mobile nicht im Sinne der Fans

Aber warum ist das denn überhaupt ein Problem? Um es mit den Worten des Spieleentwicklers Wyatt Cheng von Blizzard zu hinterfragen:

„Habt ihr Leute etwa keine Smartphones?“

Doch, haben wir. Und Blizzard hat sich nicht ohne Grund für den Reveal von Diablo: Immortal einen echten Shitstorm eingefahren. Denn die Diablo-Coregamer wollen Diablo eben auf dem PC spielen, wie sie es immer getan haben.

Aus einem finanziellen Hintergrund heraus muss Blizzard (!) aber für den mobilen Markt entwickeln und so wirkt die künstliche Portierung einer Marke für den mobilen Sektor einfach nicht richtig – zumindest nicht richtig für die Fans. Die Menschen, die das Produkt am Ende kaufen. Das sollte man vielleicht nicht vergessen.

Diablo Immortal kommt für iOS und Android © Blizzard

Am Ende verhält es sich mit der Marke Final Fantasy VII recht ähnlich, was der gesamten IP schaden könnte. Die Kernspielerschaft möchte Ever Crisis nicht auf mobilen Endgeräten spielen. Das Release- und Finanzierungsmodell bereitet deshalb Kopfzerbrechen.

Nicht nur mobile, sondern auch Free-2-Play

Und es gibt noch ein weiteres Problem. Square Enix hat im Rahmen der Release-Überlegung zudem bestätigt, dass beide Spiele Free-2-Play werden.

The First Soldier und Ever Crisis werden also Free-2-Play-Spiele für den mobilen Sektor. Sie kosten erst einmal nichts. Doch es ist von „optionalen In-App-Käufen“ die Rede.

Ob diese wirklich als optional oder nicht viel mehr als essenziell zu betrachten sind, um die vollständige Spielerfahrung zu erhalten, bleibt vorerst abzuwarten.

Free-2-Play, nein Danke! Ich für meinen Teil kann auf optionale In-Game-Käufe in einem Videospiel verzichten und bezahle lieber den vollständigen Preis für ein Spiel, um später nicht von teuren oder gar unsinnigen Mikrotransaktionen überrascht zu werden.

Insbesondere der mobile Markt ist dafür bekannt, den Usern mit unscheinbaren Nichtigkeiten das Geld aus der Tasche zu ziehen, um einen künstlichen Game-Progress zu generieren, der beispielsweise Zeitersparnisse sichert – die ein Spiel jedoch niemals nötig hätte, gäbe es nicht diese künstlichen Finanzierungselemente.

Es gibt viele Beispiele, in denen über mehrere Hundert Euro investiert wurden.

Ein zeitaktuelles Beispiel ist „Star Wars: Galaxy of Heroes“, in dem wir unserem Game-Progress eine Finanzspritze verpassen. Ein solcher Boost kann gut und gerne mal bis in die 100 Euro gehen. Da können Skins oder Charakter-Verstärkungen oder andersartige Freischaltungen eine Rolle spielen. Das Hyperantrieb-Bundle schaltet zum Beispiel Kampfstufen und Aktivitäten frei und kostet schlappe 109,99 Euro.

Star Wars - Galaxy Heroes Preise
Das Hyperdrive-Bundle ist nichts als eine Beschleunigung des Gameplays © EA/Disney

Deshalb ist die Kombination aus Mobile und Free-2-Play in vielerlei Hinsicht immer noch als äußerst prekär einzustufen. Wenn es um eine geeignete Finanzierung geht, wissen die Studios oft selbst nicht so richtig, welcher überhaupt der richtige Weg ist.

Im Falle von Ever Crisis könnten wir vielleicht einzelne Episoden gegen Aufpreis bekommen, was ok wäre, oder zum Beispiel besondere Materia-Einzelstücke wie Bestien gegen Aufpreis. Das wäre zumindest akzeptabel. Aber wir wissen es nicht und sind gespannt, wie das Finanzierungsmodell am Ende aussieht.

So oder so bleiben wir Fans spektisch zurück, aber wer weiß? Womöglich wartet am Ende des mobilen Free-2-Play-Tunnels ja doch noch eine wertvolle Spielerfahrung ohne die kopfabschlagende Stolperfalle der Free-2-Play-Attitüde?

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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