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Finanzamt auf Streamer gehetzt? Influencer wohl im Visier

Die meisten größeren Influencer bekommen es regelmäßig mit dem Finanzamt zu tun. Im Endeffekt ist das auch ganz normal, da wir alle Steuern zahlen müssen. Doch bei den Social-Media-Stars ist es eben so, dass viele den Spitzensteuersatz in Deutschland zahlen und der beträgt in 2024 immer noch ganze 42%.

Das heißt jetzt im Klartext, dass ein Großteil der Einnahmen an den Staat weitergeleitet wird. Es ist immerhin fast die Hälfte des Umsatzes, also gar nicht mal so wenig. Und das wird im Vergleich zu anderen Ländern noch einmal ziemlich deutlich.

Finanzamt zielt auf Streamer

Während das eine oder andere YouTube-Sternchen wie ApoRed oder Tanzverbot schon mächtig Ärger mit dem Finanzamt hatte, wird es auch in Zukunft nicht leichter für die Vielverdiener. Aber nicht nur wegen dem hohen Steuersatz.

Trymacs, mit bürgerlichen Namen Maximilian Stemmler, erklärt in einem aktuellen Stream, dass es das Finanzamt aktuell wohl gezielt auf Influencer abgesehen habe. Er müsse sämtliche Einnahmen und Ausgaben der letzten Jahre offenlegen.

Dazu zählen auch sehr spezifische Ausgaben wie die Mikrotransaktionen in seinen Mobilegames wie Clash of Clans oder Pokémon Go. Doch das ist auch kein Wunder. Wenn er diese Ausgaben für seine Videos bei der Steuer einreichen möchte oder dies bereits getan hat, möchte das Finanzamt natürlich auch genau nachvollziehen können, was das eigentlich für Ausgaben sein sollen.

„Selbst wenn da mal so ein Osterangebot für 80 Cent kommt. Alles, die wollen alles haben.“

Im Fall von Trymacs ist das zunächst einmal gar kein Problem, der laut eigenen Aussagen alle Rechnungen fürs Finanzamt habe, weshalb sie diese auch bekommen würden.

Anders jedoch bei einigen seiner YouTube-Accounts, für die er die Einlogdaten verlegt habe. Das könnte womöglich noch weitere Probleme mit sich ziehen.

„Jetzt wollen sie aber auch noch jeden meiner Accounts haben. Supersell ID. E-Mail. Von allen Projekten aus 2019. Was hatte ich 2019 für Projekte? Ich mache nen komplett neuen Account und stecke da 2000 Euro rein. Wo ist der Account? Wie heißt der Account. […] Was weiß ich.“

Und auch eher schwierig ist der GSG-Wert seiner Pokémon-Karten, den das Finanzamt auch wissen möchte. Dieser Werts spiegelt den Echtgeldwert der Karten wider, wenn er die Karten jetzt verkaufen würde. Er erklärt:

„Wir haben mal ein Opening gemacht. Plus wir haben Booster verkauft an Streamer. Jetzt wollen sie den GSG-geschätzten Wert aller Pokémon-Karten. Alleine das zu überprüfen, würde fünf Jahre dauern,“ meint Trymacs in seinem Livestream.

Aber wenn er diese Angaben nicht einreicht, könnte es zu diversen Problemen mit dem Finanzamt kommen.

Im Trymacs‘ Stream meint ein Zuschauer, dass das Finanzamt gerade gezielt auf Streamer und YouTuber angesetzt wurde. Dazu meint Max abschließend:

„Die sind auch richtig hartnäckig. Ich habe ja Donations aus. Die denken, ich mache den Klassiker. Oah, das ist ein dummer Streamer. Der macht sich ein extra PayPal-Konto und sagt im Stream, ey Leute, ihr könnt mir hier donaten. Dann kommt das Geld, wandert an allen Konten vorbei und geht auf ein geheimes PayPal-Konto… das Vermuten die wahrscheinlich.“

Dazu sei gesagt, dass Max keine Spenden in seinem Livestreams annimmt. Diese klassischen Donations stellt er also gar nicht erst auf Twitch zur Verfügung.

Habt ihr schon etwas diesbezüglich gehört, dass das Finanzamt gezielt an YouTuber heranwill? Schreibt es gerne in die Kommentare und diskutiert mit uns.

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
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