Mit Firefall, einem innovativen MMO-Rollenspiel-Shooter-Mix, hat Entwickler Red 5 Studios noch viele große Dinge vor. Schon über ein Jahr befindet sich das Onlinespiel in der Beta-Phase, die mittlerweile offen ist und von jedem Interessenten besucht werden kann. Besucht haben wir die Entwickler auch auf der gamescom in Köln, um uns über alle Neuerungen und Zukunftspläne des MMOs zu informieren. Dabei haben wir etliche richtig coole Sachen erfahren. Allem voran steht dabei die äußerst dynamische Entwicklung der Welt, über die wir in diesem Artikel berichten wollen.
Dynamisch, dynamischer, Dynamisierung
Wir alle kennen das: Eine Karte, die es zu erkunden gilt. Aufgaben, die wir auf unserem Weg erfüllen müssen und Gegner, die dabei besiegt werden wollen. Wenn wir mal nicht weiter wissen, fragen wir einfach einen der "großen" Spieler, der dieses Gebiet bestimmt schon zur Genüge mit einem seiner vielen Charaktere besucht hat. So einfach kann das Leben in einem Online-Rollenspiel sein. Red 5 Studios wollte exakt dieses Feature nicht und bricht daher aus dem Kreis der ewig gleichen Inhalte aus. Das Motto lautet dabei wie so oft "Dynamisierung". Okay, das kennen wir schon aus Guild Wars 2 zuhauf und wissen, dass man sich da oft mehr drunter vorstellt, als am Ende wirklich bei rum kommt. Zum Glück aber haben die Entwickler von Firefall hier andere Pläne und ein Konzept, das deutlich Hoffnung macht.
Wohin die Reise geht? Das bestimmen die Spieler!
Zum besseren Verständnis schnell etwas Vorgeschichte zu Firefall: Die außerirdischen Chosen haben die Erde überfallen und alles an sich gerissen. Ein kleines Stückchen Südamerika bleibt, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Die ganze Welt hat sich verändert, der Mensch ist fremd auf seinem Planeten. Zeit das Blatt zu wenden! Aber wo fangen wir an? Normalerweise würde man nun einer spektakulären Questreihe, an der Seite eines großen Helden, folgen, der einen die nächsten Stunden durch die Story und Gebiete scheucht. Standard halt. Bei Firefall ist das nicht so, denn hier bestimmen die Spieler selbst, wie sie die Chosen verjagen wollen. Das funktioniert nach einem ganz einfachen Konzept. Stellt euch vor, ein Zone hat Anschlüsse nach Osten, Süden, Westen und Norden – in alle Himmelsrichtungen also. Die Front ist quasi überall, Möglichkeiten gibt es also viele. Wir können uns praktisch aussuchen, wo wir anfangen wollen. Genau so funktioniert das grobe Konzept von Firefall. Die Spieler entscheiden, welche Zonen sie nach und nach freispielen. Klingt toll – auf dem Papier zumindest.
Massive Spielermengen
Okay, also einfach hingehen, ein paar Quests absolvieren und dann die Karte aufdecken? So leicht soll es natürlich nicht werden. Jedes Gebiet ist, in seiner Zurückeroberung, in mehrere Phasen unterteilt. Beginnend mit einfachen Schritten, bis hin zu einem großen Dungeon, bei dem es gegen die Chosen selbst zur Sache geht. Alles dreht sich dabei um das Melding, die übermächtige Waffe der Invasoren, die durch das Abbauen von Crystit – zur Errichtung von Meldingverdrängern – entkräftet wird. Das soll laut den Entwicklern schon mal gerne ein paar Wochen in Anspruch nehmen – je nach Menge der Spieler. Dabei kommen wir auch direkt zu einem weiteren Kernelement von Firefall: massive Spielermengen. Während moderne MMOs wie Neverwinter oder The Elder Scrolls Online ihren Content auf wenige Spieler auslegen und verstärkt auf Solo-Inhalte setzen, geht man bei Firfall quasi zurück zum Anfang und will Spieler dazu bringen, sich in großen Gruppen zu formieren. Damit wird das Wort "Massively" in der Abkürzung MMORPG unterstrichen.
Ein harter Weg
Ist das Melding erst mal verschwunden, werden die Schlösser der Chosen sicht- und damit auch angreifbar. Hier soll dann der harte Kampf um die Zurückeroberung eines Gebietes stattfinden. Dies geschieht klassisch in einem raidartigen Dungeon. Sind die Chosen verschwunden, kann das Imperium der Menschen wieder um einen weiteren Punkt erweitert werden. Städte werden errichtet, neue Stützpunkte stehen zur Verfügung und der Spieler, der sich am meisten an der Rückdrängung beteiligt hat, wird dabei sogar mit einer Statue und einem besonderen Titel geehrt. Mit jedem Vorstoß werden neue Inhalte enthüllt und die Spieler dürfen sich erneut entscheiden, in welche Himmelsrichtung sie als Nächstes vordrängen wollen.
Veränderungen bleiben permanent
Ein interessanter Aspekt bei diesem System ist die Frage, ob jeder Spieler, egal zu welcher Zeit er mit Firefall beginnt, diesen Prozess durchlaufen muss. Die Antwort ist: Nein, die Veränderungen bleiben permanent erhalten. Sprich, ist ein Gebiet einmal zurückerobert, bleibt es in Menschenhand. Spieler, die also erst zu einem späteren Zeitpunkt einsteigen, können sich die vergangenen Geschichten nur noch in Erzählungen anhören. Dafür sollen massig Inhalte aber auch noch in ferner Zukunft für viel Spaß sorgen. Glaubt man den Entwicklern, wird der Kampf gegen die Chosen noch sehr lange anhalten.
Fazit: Eine echte dynamische Welt?
"Dynamik" ist so eine Art Schlachtruf, den wir schon öfter in verschiedenen MMOs gehört haben. So wirklich überzeugen konnten uns die meisten Varianten bisher nicht. Selbst das groß angelegte Guild Wars 2 überzeugt in diesem Punkt höchstens in seiner "Lebendigen Geschichte". Was die Entwickler von Firefall allerdings vorhaben, könnte schon eine sehr große Sache werden. Dem Content seinen Wiederspielwert auf lange Sicht zu entfernen und diesen durch neue Inhalte und Möglichkeiten zu ersetzen, ist auf jeden Fall eine Sache, die uns das Sci-Fi-MMO schon sehr schmackhaft macht. Sind wir also gespannt, wie sich dieses Konzept umsetzen wird. Starten soll die dynamische Welt schon in den kommenden Wochen während der Open Beta.