In der Nachrichtensendung Newstime auf ProSieben wird der kostenlos spielbare Battle-Royale-Modus von Fortnite als brutales Online-Spiel bezeichnet. Mittlerweile haben der Spieleratgeber NRW sowie die Jugendschützerin Linda Scholz ein offizielles Statements veröffentlicht und sich darin von dem ausgestrahlten Beitrag distanziert.
Wir haben erst heute auf PlayNation.de über eine deutsche Langzeitstudie berichtet, die sich mit der Frage beschäftigt, ob gewalthaltige Videospiele die Aggressivität von Erwachsenen fördern können. Dabei bedienten sich die Forscher an dem Open-World-Titel GTA 5 aus dem Hause Rockstar Games sowie der Lebenssimulation Die Sims 3 von Maxis. Letztendlich konnte während sowie nach der durchgeführten Tests keinerlei schädlichen Auswirkungen auf gesunde Erwachsene festgestellt werden.
"Wildes Gemetzel" in Fortnite: Battle Royale
Zwar wird auch in dem Battle-Royale-Modus des Third-Person-Shooters Fortnite mit Waffengewalt um den Sieg einer Runde gekämpft, sonderlich brutal ist der auf der Unreal Engine 4 basierende Titel in bunter Comic-Grafik allerdings nicht. Und trotzdem ist Fornite: Battle Royale erst vor kurzem (13. März 2018) in einem Beitrag des Nachrichtensenders Newstime auf ProSieben als brutales Online-Spiel bezeichnet worden. Den Beitrag könnt ihr euch in der ProSieben-Mediathek anschauen (ab Minute 09:14).
Während Jugendschützer angeblich Alarm schlagen würden, handelt es sich jedoch um reine Panikmache ohne jede Grundlage dafür, aber mit aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen von Linda Scholz (Fachstelle für Jugendmedienkultur; Projekt Spieleratgeber-NRW):
"Und allein dieser Modus an sich; ich muss jetzt alle eliminieren; das kann zu Stress führen, das kann zu Ärger führen, wenn ich vielleicht der Vorletzte nur noch war und kurz vor dem Sieg, ja von jemanden noch quasi 'digital ermordet' wurde"
Linda Scholz hat sich mittlerweile via Twitter zu Wort gemeldet:
"Traurig wie Aussagen unpassend & falsch aus dem Kontext gerissen werden, um reißerische Panikmache bei Eltern zu erzeugen, Erklärungen?"
Traurig, wie Aussagen unpassend & falsch aus dem Kontext gerissen werden, um reißerische Panikmache bei Eltern zu erzeugen, Erklärungen? @welt @sat1 @ProSieben @NewsPaule Eine objektive pädagog. Einschätzung zu #Fortnite #FortniteBattleRoyale gibt es hier https://t.co/eLoMh5QkbR
— Linda Scholz (@LinScholz) 14. März 2018
Stellungnahme der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW
Daraufhin veröffentlichte auch die Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW eine offizielle Stellungnahme zu der Berichterstattung im Format "Pro7 Newstime" sowie des Nachrichtensenders "Welt" über das Spiel: Fortnite: Battle Royale.
"Die Referentin Linda Scholz wurde in unseren Büroräumen durch einen Mitarbeiter interviewt und es wurde ein längeres Interview aufgezeichnet. Letztlich wurde aus dem umfangreichen Material ein Satz herausgerissen und durch Anmoderation und Zusammenschnitt mit weiterem Material in einen von uns nicht beabsichtigten Kontext gestellt."
Auf der Seite des Spieleratgebers-NRW wird Fortnite: Battle Royale wie folgt eingeordnet:
"Auch wenn bei Fortnite: Battle Royale Waffengewalt als einzige Möglichkeit der Konfliktlösung vorliegt, ist es ein sehr fiktives Setting ohne detailreiche Gewaltdarstellungen. […] Zwar handelt es sich um realistische Waffennamen, aber die Grafik im Cartoon-Stil verleiht dem Ganzen ein fiktives Aussehen." Wir haben dem Spiel nach redaktioneller Abstimmung eine pädagogische Empfehlung ab 14 Jahren gegeben. Dies ist eine Orientierungshilfe für Eltern, die ihren Kindern natürlich erlauben können, das Spiel auch früher zu spielen."