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Fortnite: Warum der Shooter laut eines Psychiaters verboten werden sollte

Laut eines amerikanischen Psychiater kann der Konsum des Third-Person-Shooters Fortnite dazu führen, dass Menschen unter 18 Jahren gegenüber Gewalt abstumpfen. Deshalb empfiehlt der Arzt das Spiel für Kinder zu verbieten.

Nachdem der Battle-Royale-Shooter Playerunknown's Battlegrounds innerhalb von kürzester Zeit zu einem der erfolgreichsten Titel überhaupt geworden ist, steht derzeit der nicht weniger erfolgreiche Third-Person-Shooter Fortnite im Fokus vieler Spieler, aber auch in der Kritik der Öffentlichkeit.

Erst vor kurzem hat das Nachrichtenformat Newstime auf dem Sender ProSieben Fortnite: Battle Royale als brutales Online-Spiel bezeichnet. Während Jugendschützer angeblich Alarm schlagen würden, handelte es sich letztendlich jedoch bloß um reine Panikmache ohne jede Grundlage, dafür aber mit aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen von Linda Scholz (Fachstelle für Jugendmedienkultur; Projekt Spieleratgeber-NRW):

FortniteFortnite: Peinliche Berichterstattung von ProSieben Newstime

Sollte Fortnite für Kinder verboten werden?

Nun hat das Magazin Stern einen Artikel mit dem Titel "Fortnite, das Spiel, das eure Kinder alle spielen, solltet ihr verbieten" veröffentlicht. Dieser verweist auf einen Beitrag in dem amerikanischen Magazin "Psychology Today", in dem der Psychiater Dr. Leonard Sax Eltern dringend davon abrät, ihren Kindern das Spielen von Fortnite zu erlauben. Laut Sax könne der Titel bei Menschen unter 18 Jahren (Fortnite ist ab 12 Jahren freigegeben) dazu führen, gegenüber Gewalt abzustumpfen. Außerdem würde das Spiel dazu führen, das Kinder sozialen Umgang, körperliche Bewegung und erholsamen Schlaf vernachlässigen würden. Zwar ist der Arzt der Meinung, dass nicht sämtliche Videospiele verboten werden müssen, klare Regeln seien aber wichtig, um den Kindern Grenzen zu setzen. 

Sax empfiehlt die eigenen Kinder an Schultagen nicht länger als 40 Minuten spielen zu lassen. In der Woche sieht er maximal eine Stunde Spielzeit als sinnvoll an. Außerdem dürfe erst dann gespielt werden, wenn die Hausaufgaben und die Pflichten im Haushalt erledigt seien.

Unsere Meinung:

Natürlich brauchen Kinder gewisse Regeln und Eltern müssen klare Grenzen setzen können. Spiele wie beispielshalber GTA 5, die erst ab 18 Jahren freigegeben sind, sollten von Kindern nicht konsumiert werden. Fortnite ist allerdings kein gutes Beispiel für ein gewalthaltiges Videospiel, da es in einem fiktiven Setting angesiedelt ist und über einen Cartoon-Stil verfügt. Nicht umsonst ist der Titel ab 12 Jahren freigegeben. Wir verweisen an dieser Stelle auf ein Zitat auf der Seite des Spieleratgebers-NRW bezüglich Fortnite:

"Auch wenn bei Fortnite: Battle Royale Waffengewalt als einzige Möglichkeit der Konfliktlösung vorliegt, ist es ein sehr fiktives Setting ohne detailreiche Gewaltdarstellungen. […] Zwar handelt es sich um realistische Waffennamen, aber die Grafik im Cartoon-Stil verleiht dem Ganzen ein fiktives Aussehen." Wir haben dem Spiel nach redaktioneller Abstimmung eine pädagogische Empfehlung ab 14 Jahren gegeben.  Dies ist eine Orientierungshilfe für Eltern, die ihren Kindern natürlich erlauben können, das Spiel auch früher zu spielen."

Machen Videospiele wirklich aggressiver?

Innerhalb einer aktuellen Langzeitstudie des Max-Planck-Instituts wurde sich mit der Frage beschäftigt, ob gewalthaltige Videospiele wie GTA 5 die Aggressivität von Erwachsenen fördern können. Dabei sind die Forscher zu einem eindeutigen Ergebnis gekommen. Alle Infos dazu findet ihr hier:

GTA 5GTA 5: Machen Videospiele aggressiver?

Patrik Hasberg

Schreiberling, Spieleentdecker, praktizierender Perfektionist und Mann fürs Grobe. Außerdem laufender Freizeit-Hobbit, der Katzen liebt. – Hunde gehen auch. „Auch sonst eigentlich ganz ok“.
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