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Forza Horizon 4: Der König der Arcade-Racer ist zurück!

Hallo Mensch

Das virtuelle Abbild Großbritanniens ist im Spiel äußerst abwechslungsreich ausgefallen. Damit sich die Welt noch lebendiger anfühlt, setzt Forza Horizon 4 – eine aktive Internetverbindung vorausgesetzt – auf einen neuartigen Ansatz mit dem klangvollen Namen „Shared World“.

Trafen wir bei unserer Reise durch Australien noch ausschließlich auf die bereits erwähnten Drivatare, tummeln sich nun ganze 72 echte Spieler auf der Karte. 72 Spieler, für die die gleiche Jahres- und Tageszeit gilt und für die dieselben Wetterbedingungen herrschen. Das sorgt natürlich für ein ganz anderes Level an Interaktion, wenn uns auf der Fahrt zur nächsten Rennveranstaltung plötzlich ein anderer Spieler mittels Lichthupe zum Folgen auffordert.

Einen Online-Zwang gibt es trotzdem erfreulicherweise nicht. Zudem dürfen wir auch mit anderen menschlichen Fahrern jederzeit problemlos das Spiel pausieren oder in den Fotomodus wechseln. Dass andere Spieler unser Auto in der offenen Welt nicht einfach zu Schrott rammen können, erweist sich als kluge Entscheidung. Nähern sie sich unserem Vehikel, wird dieses nämlich kurzerhand zu einem Geist. Sind wir hingegen mit Freunden unterwegs, können wir auf Wunsch auch Unfälle aktivieren.

Apropos andere Spieler. Natürlich wartet Forza Horizon 4 auch mit einem umfangreichen Multiplayer-Modus auf. Zum einen dürfen wir die Events kooperativ mit Freunden angehen, zum anderen können wir in ungewerteten Rennen gegeneinander antreten. Das gesamte Spiel ist eine offene Multiplayer-Welt: Jedes Event der Karriere kann wahlweise kooperativ oder im PvP angegangen werden. Im eigenständigen, kompetitiven Modus dreht sich diesmal alles um Teams.

Team Adventure heißt der neue Modus, in dem zwei Mannschaften aus je sechs Spielern gegeneinander antreten. Was zunächst einmal etwas merkwürdig klingt, entpuppt sich als gelungener Zug der Entwickler, da in diesem Fall nicht immer der Erstplatzierte auch das Event gewinnt. Selbst, wenn wir auf den hinteren Plätzen unterwegs sind, leisten wir unseren Beitrag, um das Team zum Sieg zu führen.

Das funktioniert in den klassischen Rennveranstaltungen hervorragend, hinzu gesellen sich aber auch spaßige Optionen, in denen wir beispielsweise das andere Team durch Rammen mit einem Virus infizieren müssen. Gerade im Multiplayer-Modus sorgt Forza Horizon 4 erneut für eine Menge Spaß.

Obendrauf erwarten uns täglich und wöchentlich wechselnde Herausforderungen und die bereits aus dem Vorgänger bekannten Forzathon-Events, für deren Abschluss besondere und einzigartige Belohnungen winken. Zur vollen Stunde versammeln sich alle Fahrer zu einem besonderen Live-Event, bei dem es innerhalb eines Zeitlimits gilt, bestimmte Aufgaben zu erledigen. Es gibt also erneut eine ganze Menge zu erleben, auch abseits des klassischen Renn-Alltages.

Beeindruckende Technik mit kleinen Schönheitsfehlern

Aus technischer Sicht ist Forza Horizon 4 eine Wucht. Bereits beim Einführungs-Event mit den wechselnden Jahreszeiten klappte uns gleich mehrfach die Kinnlade herunter. Wir rasen durch ein dichtes Waldgebiet, während der niederprasselnde Regen unsere Sicht erschwert. Matsch und Schlamm setzen unserem Boliden zu. Im strengen Winter friert die Motorhaube in Teilen ein, während die Schneeflocken realistisch die Windschutzscheibe hinunter laufen.

Im Sommer fahren wir die malerische Ostküste entlang und bestaunen die Sonne, die langsam hinter dem Horizont versinkt oder erklimmen einen Berg, an dessen Spitze wir fast die komplette Spielwelt überblicken können. Beeindruckend!

Abermals ist den Entwicklern eine unglaublich detail-, wie auch abwechslungsreiche Welt gelungen: Von den malerischen Wäldern des Lakehurst Forest, über das trostlose Moor im Südosten, bis hin zur wunderschönen Architektur von Edinburgh. Keine der 25 Regionen im Spiel gleicht der anderen.

Lediglich ein paar spät nachladende oder aufpoppende Texturen in der Entfernung und das stellenweise starke Kantenflimmern stören den ansonsten hervorragenden Eindruck der Grafik. Auch die Performance leistet sich keine Fehler. Wie auch der Vorgänger läuft das Spiel auf der normalen Xbox One in Full-HD-Auflösung mit konstanten 30 FPS.

Auf der Xbox One X hingegen gibt uns das Spiel die Wahl zwischen zwei verschiedenen Modi: Entscheiden wir uns mit der 4K-Auflösung für mehr Details, müssen wir ebenfalls mit 30 Bildern pro Sekunde Vorlieb nehmen, welche das Spiel jedoch konstant halten kann. Konstante 60 FPS bekommen wir hingegen, wenn uns Full-HD genügt. Vor allem für ein solch schnelles Rennspiel ist die höhere Bildrate für uns die bessere Entscheidung, zumal das Spiel so noch immer atemberaubend aussieht.

Nichts zu beanstanden gibt es an der erstklassigen Vertonung des Spiels. Die druckvollen Motorengeräusche und Soundeffekte sind eine Klasse für sich. Aus den Boxen dröhnt zudem der coole Soundtrack von sechs verschiedenen Radiosendern, die von Electro über Rock, bis hin zu Klassik keine Wünsche offen lassen. Lediglich die deutschen Synchronsprecher könnten ein wenig motivierter zu Werke gehen.

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Philipp Briel

Liebt Games und Serien auf allen Plattformen. Klemmt sich bevorzugt hinter das Lenkrad virtueller Rennwagen oder erholt sich an den Gewässern offener Spielwelten. Fühlt sich im Auenland aber genauso heimisch, wie in Battle-Royale-Shootern oder der nordischen Mythologie.
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