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Fressball: Kurztest: Gerangel um das Fresspaket

"Prügeln, Passen und Punkten!" So zumindest lässt es Entwickler Ankama auf der offiziellen Homepage der Taktikspielerei verlauten, doch was ist dran an dem recht simplen Spielprinzip? Eine erste Einschätzung: Suchtgefahr! Das Spiel selbst basiert auf der bekannten TV-Show WAKFU und wurde dadurch recht schnell berühmt. Mit dieser Publicity im Rücken ergibt sich ein recht einfaches, aber durchaus ansprechendes Spiel. Doch wieso das so ist, das lest ihr auf den kommenden Seiten!

Ein Spiel im Spiel

Fressball, der Titel lässt nicht direkt erahnen, was den Spieler erwarten mag, dennoch ist der Titel voll und ganz richtig gewählt! Alles was man tun muss, ist sich mit einer anderen Mannschaft um diesen Ball zu balgen, und das ordentlich. Die Spielregeln sind hierbei sehr einfach, es sind nämlich im Konzept die Regeln eines Rugby- oder Footballspiels: Ball schnappen, dem gegnerischen Tackling entkommen und mit der Pille in die Endzone laufen. Der Weg dahin ist jedoch lang und beginnt mit einem witzigen Intro und Tutoriallevel.

Vom einfachen Bauern zum Fressballchampion

Im Intro kommt ein Gesandter des Königreiches auf einem Schaf am Mittag in ein kleines Dörfchen geritten. Die Bewohner ebenjenes Dorfes sind nicht gerade angetan vom Fressballspiel, dabei sucht der Gesandte doch so dringend neue Champions! Fast schon wirft man ihn mit Mistgabeln und Fackeln aus dem Dorf. Als es jedoch darum geht, dass das Dorf für einen Champion keine Steuern mehr zahlen muss, fällt der Unmut ganz schnell. Und damit startet das Tutorial voll durch. Einzeln bekommt der Spieler jeden einzelnen Zug erklärt: vom Aufnehmen des Balls, über das Tackling bis hin zum Sololauf bis zur Endzone, und das alles langsam, geordnet und mit einer ganzen Prise Humor. Die Steuerung dabei ist recht simpel, denn sie beschränkt sich auf Linksklick und Drag and Drop. Das Feld selbst ist aufgebaut wie eine Bienenwabe und in einzelne, kleine Feldchen unterteilt. Es handelt sich bei dem Titel überdies nicht um eine Real-Time Angelegenheit, sondern um ein zeitlich begrenztes rundenbasiertes Spiel.

Ein Schlachtfeld

Zwei Teams stehen sich auf dem Feld gegenüber und ein Spieler kann bis zu vier seiner Recken aufs Feld schicken, dabei hat jeder unterschiedliche Stärken. Diese Stärken sind anhand von Elementkräften (Feuer, Wasser, Erde und Luft) angegeben, wobei jedes Element andere Spielzüge symbolisiert. Wasser steht für "Aufstehen nach Niederwurf" und "Sprint", Feuer für "Kampf", Luft für "Passen", "Fangen" und "Aufheben" und Erde symbolisiert "Abwehr". So kann man taktisch errechnen, welchen Spieler man für welche Aufgabe bemüht. Ein guter Läufer startet zum Sprint und ein guter Passgeber wirft ihm die Pille in den Lauf, zack steht man in der Endzone. Kämpfer und Blocker übernehmen das Tackling der Gegner und schützen so die Läufer und Passgeber, die möglichen Spielzüge sind hier ganz der eigenen Vorstellung überlassen und so ergibt es sich, dass es kein Erfolgsrezept für ein leichtes Spiel gibt, auf dem Platz geht es erst mal um Glück, erst in den weiteren Zügen um Geschick.

Der erste Zug eines Spiels ist reine Glückssache, da man nicht weiß, was der Gegner einem entgegenwirft, später kann man sich schon ein wenig ausmalen, was geschehen wird und dementsprechende Taktiken entwickeln, doch der Counter der Uhr zählt unbarmherzig gegen das menschliche Gehirn, und wenn man nicht schnell genug denkt, steht man ganz schnell mit ungetätigten Zügen da. Ganz besonders fies ist es, wenn die eigene Strategie so toll durchdacht ist und dann letztendlich nicht funktioniert wie man dachte!

Die Kämpfe wiederum sind recht unbeeinflusst. Man kann am Anfang des Zuges nur drei Talente zuweisen und diese so verstärken. Starke Kämpfer werden so noch stärker. Es ist recht einfach: Wer den höheren Wert hat, der verpasst dem Gegenüber einen Schlag und dieser verliert Lebenspunkte. Sind die Lebenspunkte eines Spieler verbraucht, verschwindet er vom Spielfeld. Läufer und Passgeber sind meist besonders anfällig und schnell dahin, deshalb gilt auch immer Vorsicht: Der schnellste Weg ist nicht immer auch der beste! Doch auch ausgeschaltete Spieler können zurückkehren, denn jeder Charakter hat eine Spezialfähigkeit und darunter befindet sich auch eine Wiederbelebung.

Das klingt alles ziemlich kompliziert, spielt sich nach ein, zwei Matches aber recht flüssig und sauber. Alte Madden NFL Hasen werden sich darüber hinaus sehr schnell heimisch fühlen. Der quirlige Look der Spieler ist dabei eine gelungene Abwechslung zum ultra realistischen Sportmetier, wie wir es sonst kennen und der Humor bei der Sache ist einfach grandios. Zwar ist dieser nicht so brüllend wie noch bei Blood Bowl, doch Comedy Fans kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten!

Feld ist Feld, egal wo es liegt!

Wie beim Fußball, Football oder Hockey: Das Spielfeld ist immer das Gleiche. So hat man bei Fressball auch nur ein Feld, die Umgebung ist dabei schon so nebensächlich, dass es nur ein Spielfeld gibt. Auffallen tut das ohnehin keinem Spieler, wenn man erst mal die Waben des Spielfeldes sieht, denkt man nur noch an den Fressball. Hier wird man nicht mit großen Arealen, Grafiken oder Ideen belohnt, was zählt, ist das Spiel.

Spiel, wo und wann du willst

Das Spiel präsentiert sich als Browsergame in 2D Optik mit Cutscenes für die Kämpfe, Einheiten sind kleine, illustrierte Köpfe, und stellt somit keine großen Anforderungen an den heimischen PC, das portable Netbook oder den Rechner im Internet-Café. So kann man auch ein paar schöne Matches während einer langen Zugfahrt bestreiten, oder sich die Wartezeit beim Arzt versüßen. Unser Prädikat: benutzerfreundlich! Der Sound ist auch nicht schlecht geraten, der Soundtrack ist jedoch nach dem dritten Match auswendig gelernt und auch die Cutscenes zeigen immer wieder das gleiche Bild, wen das aber nicht stört, dem wird das gar nicht auffallen!

Redaktion PlayCentral

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