Das Markenzeichen der Bücher rund um Game of Thrones könnte sich als realistischer herausstellen, als zunächst gedacht: Experten wollen belegen, dass die Todesrate nicht komplett aus der Luft gegriffen ist.
Wer Game of Thrones hört, denkt unweigerlich erst einmal an die Buchserie von George R.R. Martin, in der schamlose dutzende Lieblingscharaktere der Leser abgeschlachtet werden, um die Frage aller Fragen zu beantworten: Wer wird am Ende den eisernen Thron für sich erkämpfen? Wer denkt, dass die fast übertriebene Anzahl an Toten ein stilistisches Mittel des Autors ist, könnte an dieser Stelle eines besseren Belehrt werden, denn der wissenschaftliche Eintrag einer norwegischen Universität will den Zusammenhang zwischen Fiktion und echter Weltgeschichte aufgeschlüsselt haben.
Die norwegische Doktorandin Celine Cunen (27), die an der mathematischen Fakultät der Universität Oslo tätig ist, beruft ihre Analysis primär auf den sogenannten Rosenkrieg, der von 1445 und 1485 stattgefunden hat und zwischen den Adelshäusern York und Lancaster ausgefochten wurde – angeblich soll genau jene Zeitepoche auch diejenige sein, von der sich Autor Martin damals hat unter anderem inspirieren lassen.
Die Zahlen sagen klar: Realistisch ist es!
Eine Datenanalyse habe gezeigt, dass die Todesrate im direkten Vergleich zwischen Buch und Realität nicht derartig stark voneinander abweicht, wie man es zunächst annehmen würde. Um die Daten korrekt zu erheben, habe die Forscherin nahezu 1200 Wikipedia-Seiten (demzufolge also Persönlichkeiten) auf Geburts- und Todesdatum analysiert, die im Zeitraum des Rosenkriegs gelebt haben. Tatsächlich kam es im echten Rosenkrieg sogar soweit, dass sich die beiden Adelsfamilien fast gegenseitig ausgelöscht haben – genau so, wie es aktuell in der Buchreihe der Fall ist, wo an einigen Stellen bloß andere Namen auftauchen.
Cunen stellt heraus, dass dieser „direkte Zusammenhang“ primär im vorderen Teil der Geschichte angesiedelt sei und es zunehmend schwerer ist diesen Umstand nachzuweisen. Grund dafür sei schlichtweg die Tatsache, dass die mittlerweile aufgetauchten Drachen eine Art Massenvernichtungswaffe darstellen und die Anzahl tatsächlicher Tote deutlich verzerren. Den wissenschaftlichen Beitrag von Cunen, der auf den Internetseite der Universität von Oslo zu finden ist, findet ihr unter diesem Beitrag zum Nachlesen verlinkt. Eine Anmerkung sei an dieser Stelle, dass dieser Beitrag natürlich keine wissenschaftliche Veröffentlichung darstellt, aber dennoch interessante Zusammenhänge aufzeigen kann.