Was nach einer kleinen Sensation klingt, wird schon bald wahr: Dank der Finanzierung durch den Bundestag erhält Deutschland in den nächsten Jahren die weltweit größte Sammlung von Videospielen. Dafür werden mehrere Institutionen zusammengeführt. Alle Informationen.
Wann immer man die Begriffe "Videospiele" und "Bundestag" in einem Satz hört, muss man fast schon davon ausgehen, dass es sich dabei um eine Negativschlagzeile voller Vorurteile handelt – in letzter Zeit zeigte die deutsche Politik nicht immer das nötige Fachwissen und Fingerspitzengefühl für, aus Spielersicht, nachvollziehbare Entscheidungen.
Was nun aber vom Bundestag geplant und ausgeführt wird, ist alles andere als negativ: Wie offiziell bestätigt wurde, finanziert der Bundestag in der kommenden Zeit die Zusammenlegung mehrerer Videospiel-Institutionen, die dann im Kollektiv die weltweit größte Sammlung für Computerspiele darstellen wird und als Aushängeschild des Mediums gelten soll.
Wie funktioniert das?
Ins Leben gerufen wurde dieses Unterfangen von Computerspielemuseum-Direktor Andreas Lange, USK-Chef Felix Falk, Michael Liebe von der Games Week Berlin und Peter Tscherne, seines Zeichens Geschäftsführer der Stiftung Digitale Spielekultur.
Damit man auf die gewaltige Summe von mehr als 50.000 Exemplaren kommen kann, wird das Computerspielemuseum in Berlin mit dem Fundus der USK, dem Zentrum für Computerspielforschung der Universität Potsdam und der Zentral- und Landesbibliothek Berlin zusammengeführt – alleine die USK verfügt über mehr als 20.000 Spiele, die seit 1994 gesammelt wurden.
Die Umsetzung verläuft in zwei Phasen ab: Mitte 2017 wird ein öffentlich zugängliches Archiv angelegt, das als reine Datenbank fungiert. Danach kommt dann der eigentliche Umzug selbst, der alle Soft- und Hardware an einem Platz vereinen wird. Aktueller Favorit in Sachen Location ist die 'Alte Münze', die einst Prägestelle von D-Mark und Euro war und nahe der Museumsinsel zu finden ist.