Der eSport wächst und wächst und kann jährlich immense Steigerungen für sich verbuchen. Ein Ende des Wachstums? Noch lange nicht in Sicht. Kein Wunder, dass nun sogar Finanzmogule in das Geschäft einsteigen wollen, um ihren Teil des Kuchens zu verdienen. Das hat allerdings nicht nur Vorteile.
"Wo Geld ist, kommt Geld hin" besagt ein altes Sprichwort und kann aktuell auch auf den eSport gemünzt werden. Seit der kompetitive Wettkampf der Videospiele einen gewaltigen Boom erlebt und mittlerweile sogar Hallen füllt, werden auch Leute außerhalb der Branche auf die Szene aufmerksam. Immer wieder gibt es Gerüchte, dass reiche Investoren in das Geschäft einsteigen, sich ein eigenes Team zusammenkaufen und dann gegen andere Mannschaften in den besten Ligen um Titel kämpfen wollen. So spricht Mark Cuban, schwerreicher Besitzer der Dallas Mavericks, ganz offen über seine Pläne, in die nordamerikanische Szene von League of Legends einzusteigen. Er selbst ist bereits Mitglied einer Gruppierung, die viele Millionen US-Dollar in den eSport hineingesteckt und noch lange nicht mit der Investition aufgehört hat. Doch auch weitere Persönlichkeiten der hohen Finanzwelt sind ebenfalls stark daran interessiert, in Teams oder Vereine zu investieren, die dann für den jeweiligen Sponsor große Leistungen erbringen sollen, dafür dann aber auch ein konkurrenzlos hohes Gehalt bekommen.
Gerade hier liegt allerdings auch ein Problem der Sache: Wenn meist junge Profispieler vom ganz großen Geld hören, verlassen sie vielleicht ihr bisheriges Team, stürzen sich ins Ungewisse und sind dann der Lust und Laune des Sponsors ausgeliefert. Es gab bereits Fälle, in denen ein gekauftes Team nach kurzer Zeit einfach hängen gelassen wurde, weil der Reiz für den Käufer verfallen ist. Konsequenz der Sache: Die Spieler mussten die Mannschaft verlassen und blickten einer unsicheren Zukunft entgegen.
Die Szene des eSports kann hier viel gewinnen, wenn ernsthaft interessierte Sponsoren der Branche zu mehr Möglichkeiten verhelfen. Wenn aber immer wieder Projekte scheitern und die Geldblase zu platzen droht, bekommen die einst positiven Investitionen schnell ungeahnt negative Konsequenzen für alle. Dann doch bitte lieber langsamer, stetiger Wachstum, der unseren schönen "Sport" noch in vielen Jahren begleitet.