Noch immer stehen Spiele und wir Spieler bei Teilen der Bevölkerung unter einem schlechten Stern – mal ist es der böse Ego-Shooter, der aggressiv macht, mal ist es das Online-Rollenspiel, welches uns in die digitale Welt versinken und zu sozialschwachen Einzelgängern werden lässt. Eine neu durchgeführte Studie bestätigt nun nochmal, was WIR schon lange wissen: MMOs haben keinen schlechten Einfluss auf Spieler.
Zahlreiche Publikationen und Vorträge haben die Autorin Dr. Rachel Kowert in der Spielebranche namhaft gemacht – seit vielen Jahren beschäftigt sie sich damit, wie Onlinespiele einen Menschen beeinflussen können und welche Auswirkungen tatsächlich eintreten. Als leidenschaftlicher Spieler hat man noch immer mit Vorurteilen zu kämpfen, die stets negativ behaftet sind. Spieler sind sozial inkompetent, fühlen sich alleine und haben ein erhöhtes Gefahrenpotenzial, depressiv zu werden.
Unsere Kollegen von Massively haben bereits vorab einen kleinen Einblick in die neueste Studie von Dr. Kowert bekommen, die über 2 Jahre geführt wurde und insgesamt knapp 4.500 Spieler beobachtet hat. Herausgekommen ist dabei abermals die Erkenntnis, dass Onlinespiele keine nennenswert negativen Einflüsse auf unsere Persönlichkeit und unser Selbstvertrauen ausüben und etwaige Ängste in diese Richtung als völlig übertrieben abgestempelt werden können. Im Gegenteil: Vor allem junge Spieler fühlen sich besser, wenn sie in einem MMORPG einen hohen Rang in einer Gilde besitzen und so Anerkennung erfahren. Der volle Artikel zu diesem Thema wird im April im Magazin "Computers in Human Behavior" veröffentlicht werden.
Eigene Meinung: Die Zeiten des vereinsamten und verstaubten Nerds, der ohne jegliche soziale Interaktionen nur von seinen Videospielen lebt, ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Spiele haben ihren Platz in der Gesellschaft gefunden und werden von so vielen verschiedenen Menschentypen gespielt, dass sich Vorurteile gar nicht effektiv bilden lassen. Leider haben diesen Trend noch immer nicht alle erkannt.