Die Synchronsprecher in den USA streiken derzeit, nachdem ihre Gewerkschaft Sag-Aftra dazu aufgerufen hat. Im Fokus stehen Spiele-Entwickler wie Electronic Arts, Activision, Warner Bros und Take-Two Interactive, die den Forderungen bislang nicht nachkamen.
Im Streik der Synchronsprecher geht es in erster Linie nicht um mehr Geld, sondern um gesundheitliche Absicherung und mehr Transparenz bei der Arbeit. Umso verwunderlicher ist es, dass die jeweiligen Games-Unternehmen bisher auf keine Forderung der streikenden Spiele-Stimmen eingegangen sind.
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Videospiel-Synchronsprecher im Streik
Grundsätzlich gibt es drei Forderungen, die US-amerikanische Synchronsprecher durch den Streik durchsetzen wollen:
- Die größte Arbeit der Synchronsprecher ist Schreien, Grunzen, Hecheln, Lachen oder Weinen. Das geht jedoch sehr auf die Stimme und kann sie schädigen. Diese Vertonungen, die teils vier Stunden gehen, wollen die Sprecher beispielsweise auf zwei Stunden halbieren – für gleiches Geld.
- Anders als in der Film- oder Fernseh-Branche gibt es keine Boni-Zahlungen für Synchronsprecher, falls sich ein Spiel besonders gut verkauft. Gerade bei Titeln wie GTA 5 von Take-Two sollte das aber verkraftbar sein. Wenn sich ein Game mehr als 2 Millionen Mal verkauft, soll der Publisher um die 3000€ Bonus zahlen, verlangen die Synchronstimmen.
- Transparenz ist eine große Unsicherheit für Spiele-Macher, da sie Leaks befürchten. Wo aber ein Schauspieler an einem Kinofilm-Set weiß, in welchem Streifen er spielt, kennen die Games-Synchronsprecher keine Details. Sie sprechen nur ein, ohne die Szene zu kennen. Das soll sich durch den Streik ändern.
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Release-Verschiebungen: Spiele von EA, Activision und Take 2
Betroffen sind Gaming-Firmen wie Activision Publishing, Blindlight, Corps of Discovery Films, Disney Character Voices, Electronic Arts Productions, Formosa Interactive, Insomniac Games, Interactive Associates, Take 2 Interactive Software, VoiceWorks Productions und WB Games.
Der Streik der Sag-Aftra, einer Gewerkschaft für Synchronsprecher in den USA, die 300 der wichtigsten Stimmen vertritt, hält nun seit einem Monat an. Da die Spiele-Publisher teils noch gar nicht reagiert haben, dürfte es zu Verschiebungen der Release-Termine kommen.
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