Artikel

Games: Top 5 – Die emotionalsten Spiele unserer Redaktion

Heute möchten wir euch die Spieleperlen vorstellen, die wir für besonders wichtig auf emotionaler und narrativer Ebene halten. Im Detail möchten wir euch diesmal nicht die traurigsten Momente aus Videospielen vorstellen, sondern viel mehr die Spiele, die uns gänzlich mitgerissen haben. Im Fokus stehen hier packende Geschichten und ausgeklügelte Figuren. Die Top 5, der emotionalsten Spiele unserer Redaktion, solltet ihr auf keinen Fall verpasst haben. Und wenn ihr noch nicht in den Genuss dieser Spiele gekommen seid, dann empfehlen wir euch, sie unbedingt nachzuholen. 

Platz 5: BioShock Infinite

Es ist eines dieser Spiele, die euch nach dem Spielen nicht mehr loslassen: Wer BioShock Infinite spielt, weiß selbst nicht so genau, was er da gerade fühlt und wieso es so real scheint. Wir schießen uns durch Shooter-Passagen, fühlen dabei eine Mischung aus adrenalingeladener Wut und Tollerei und wenige Sekunden später schwenkt es schlagartig in Trauer und gleichzeitiger Begeisterung um. Als würde uns das Spiel in eine andere Person verwandeln.

BioShock Infinite ist so surreal wie emotional und währenddessen hochpolitisch. Wir kämpfen gegen fiktive Monster in einer schwebenden Stadt und retten ein Mädchen – und obwohl das einfach gesagt nach Super Mario klingt – fragen wir uns auf unserer Reise immer wieder, ob wir überhaupt auf der richtigen Seite stehen. Am Ende bleibt ein so tiefes Gefühls-Chaos, das wir in nur wenigen anderen Spielen erleben durften: eine Emotion, so rebellisch, so traurig, wütend, befriedigend und ergreifend – kurz gesagt: unbeschreiblich.

Platz 4: Heavy Rain

Heavy Rain aus dem Hause Quantic Dream erschien als Exklusivtitel für die PS3 und PS4. Das Spiel zählt zum Genre des interaktiven Films und bringt die Spieler ordentlich ins Schwitzen. 

Nicht nur ein Protagonist wartet auf eure Entscheidungen, sondern gleich vier verschiedene Charaktere. Ihr erhaltet einen Einblick in den Alltag von Ethan Mars, ein geschiedener Architekt, Madison Page, eine ledige Fotojournalistin, Norman Jayden, ein FBI-Profiler und nicht zuletzt auch Scott Shelby, der als pensionierter Polizist als Privatdetektiv sein täglich Brot verdient. 

Alle Schicksale sind unzweifelhaft mit den Vorfällen des Origami-Killers verbunden. Im Fokus der Action-Szenen liegen die sogenannten Quick-Time-Events, die euch zu raschen Entscheidungen zwingen und euch gut und gerne schon mal den einen oder anderen Finger kosten können.

Platz 4.5: Beyond: Two Souls

Beyond: Two Souls ist vom selben Producer und gilt für viele Spieler als geistiger Nachfolger. Quantic Dream hat kurzerhand die bekannten Schauspieler Ellen Page und Willem Dafoe engagiert. Die nichtlineare Erzählweise lässt euch immer wieder zu bestimmten Ereignissen in Jodies Leben springen.

Das zierliche Mädchen birgt spirituelle Kräfte und ist mit einer anderen Existenz namens Aiden verbunden. Die Verbundenheit zur Parallelwelt – der sogenannten Infrawelt – lässt die Behörde für paranormale Aktivitäten auf sie aufmerksam werden. All das führt zu einem immersiven Setting, da ihr als Spieler schließlich nicht nur für Jodie, sondern auch für das Schicksal von Aiden, verantwortlich seid. 

Platz 3: Life is Strange

Das 3D-Adventure Life is Strange des französischen Entwicklers Dontnod Entertainment ist in die Herzen der Spieler buchstäblich eingeschlagen wie eine Bombe. Der Fünfteiler rückt die Protagonistin Max Caulfield und die Stadt Arcadia Bay in den Fokus der Erzählungen. Die junge Fotografie-Studentin durchläuft einige Hochs und Tiefs. Beispielsweise verlor sie einst den Kontakt zu ihrer besten Freundin Chloe, was sich bei ihrer Rückkehr nach Arcadia Bay jedoch ändern sollte.

Alles dreht sich um das mysteriöse Verschwinden der Schülerin Rachel Amber. Abseit der Hauptfiguren gibt es immer wieder spannende Dialoge mit den Lehrern und anderen Schülern, die die Story vorantreiben. Die Episoden spielen chronologisch von Montag bis Freitag. Als besonderes Feature ist es Max nicht nur möglich bestimmte Objekte zu fotografieren, sondern auch noch über eine übersinnliche Kraft in die vergangene Zeit ihres eigenen Bewusstseins zurückzukehren. Dank des Multiple-Choice-Verfahrens trifft der Spieler schließlich seine eigenen Entscheidungen, die mit Bedacht ausgewählt werden sollten.

Platz 2: Mass Effect-Trilogie

Kaum eine Spielereihe hat die Massen der Gaming-Community so begeistert wie die Mass Effect-Trilogie. Abseits der Missgunst der Spieler, die sich auf das missglückte Finale der Trilogie bezog, gab es jedoch sehr viel positive Kritik rund um Commander Shepard uns seine Crew auf der Normandy. 

Kaum eine Spielereihe hat es in ca. 100 Spielstunden geschafft, den Spielenden durch eindrucksvolle Charaktere und ausgefallene Figurenkonstellationen so an ein fiktives Universum zu fesseln wie Mass Effect. Auch hier spielt ein Multiple-Choice-Verfahren eine große Rolle, denn ihr trefft primär alle Entscheidungen für Shepard.

Hierbei heißt es nicht immer nur, gut oder böse? Denn weitreichende politische Auswirkungen können durch eure Entscheidungen beeinflusst werden. Diese Grauzonen können schon mal für das Aussterben oder Überleben einer gesamten Spezies verantwortlich sein. Deshalb ist der Spieler stets mit all seiner Überlegungskraft gefragt und jede Antwort erfordert ein hohes Maß an Empathie. 

Platz 1: The Last of Us

Auf narrativer Ebene hat es kaum eine intensivere Reise gegeben. The Last of Us wirft euch beispielhaft in ein postapokalyptisches Setting, das mit einem Soundtrack von Gustavo Santaolalla zu überzeugen weiß. Schon nach wenigen Minuten trifft es den Spieler das erste Mal wie ein emotionaler Schlag in die Magengrube. Der Tod und seine Thematik ist allgegenwärtig. Und auch nach der aufreibenden Exposition folgt ein ausgeklügeltes Spiel mit dem menschlichen Beschützerinstinkt. 

Die Protagonisten stellen ein Figurengespann dar, das einem Eltern-Kind-Verhältniss zu ähneln scheint. Obgleich Ellie nicht die richtige Tochter vom Protagonisten Joel ist, fühlt es sich schon nach wenigen Minuten so an, als müsstet ihr alles dafür tun, um diese beiden Figuren sicher durch diese erbarmungslose Welt zu manövrieren. Und bei all seiner Spieltiefe schafft es der Titel mit einem gleichbleibenden Spannungsbogen zu keiner Zeit an Fahrt zu verlieren.

Ben Brüninghaus

Hauptberuflicher Jedi-Meister, nebenbeschäftigt bei PlayCentral.de. Popkultur-Fetischist: Star Trek, Star Wars, alles mit „Star“, verspeist Spiele-OSTs zum Frühstück, Großmeister der Bärenschule. Inquisitor. Mag das Ende von Mass Effect.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"